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Byrne & Balzano 3: Lunatic

Titel: Byrne & Balzano 3: Lunatic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Tür eingetreten und die ältere Frau, die dahinter stand, bei der Gelegenheit gleich niedergeschlagen. Byrne hielt seine Dienstmarke hoch. Das Licht einer Taschenlampe fiel durch die Scheibe in der Tür. Ein paar Sekunden später ging das Licht im Geschäft an.
    »Sie waren heute Nachmittag hier«, sagte Nadine Palmer, eine Frau in den Sechzigern in einem roten Frotteebademantel und Birkenstock-Sandalen. Sie hatte den Detectives Kaffee angeboten, doch beide hatten abgelehnt. In einer Ecke des Verkaufsraums stand ein Fernseher. Es wurde eine Wiederholung von Ist das Leben nicht schön? gezeigt.
    »Sie hatten ein Bild des Farmhauses«, fuhr Nadine fort. »Sie sagten, sie würden es suchen. Mein Neffe Ben hat sie dorthin gebracht.«
    »Ist es das Haus hier?«, fragte Byrne und zeigte ihr das Bild.
    »Ja.«
    »Ist Ihr Neffe da?«
    »Nein. Heute ist Silvester, junger Mann. Er ist mit Freunden unterwegs.«
    »Können Sie uns sagen, wie man dahin kommt?«, fragte Vincent hörbar nervös und klopfte mit den Fingern auf die Theke.
    Die Frau schaute die beiden Detectives ein wenig skeptisch an. »Es scheint ja plötzlich ein ziemliches Interesse an dem alten Farmhaus zu bestehen. Geht da etwas vor sich, was ich wissen sollte?«
    »Ma’am, es ist äußerst wichtig, dass wir sofort zu diesem Haus fahren«, sagte Byrne.
    Die Frau zögerte noch ein paar Sekunden. Vielleicht wollte sie zeigen, dass die Leute auf dem Lande auch nicht auf den Kopf gefallen waren. Schließlich zog sie einen Skizzenblock und einen Stift aus einer Schublade.
    Während sie den Weg aufzeichnete, schaute Byrne auf den Fernseher in der Ecke. Der Film war von den Nachrichten auf WFMZ, Kanal 69, unterbrochen worden. Als Byrne sah, um was es ging, erfasste ihn Verzweiflung: Es wurde über eine ermordete Frau berichtet, die soeben am Ufer des Schuylkill River gefunden worden war.
    »Könnten Sie das bitte lauter stellen?«, bat Byrne.
    Nadine stellte den Ton lauter.
    »... die junge Frau wurde als Sa’mantha Fanning aus Philadelphia identifiziert, die von Polizei und FBI intensiv gesucht wurde. Ihr Leichnam wurde am Ostufer des Schuylkill River in der Nähe von Leesport gefunden. Wir melden uns wieder, sobald neue Informationen vorliegen.«
    Byrne wusste, dass sie nicht weit vom Tatort entfernt waren, doch sie konnten im Augenblick nichts tun: Dieser Tatort fiel in die Zuständigkeit einer anderen Behörde. Er rief Ike Buchanan zu Hause an. Ike würde den Bezirksstaatsanwalt in Berks County kontaktieren.
    Byrne nahm den Zettel mit der Wegbeschreibung von Nadine Palmer entgegen. »Das ist sehr nett. Vielen Dank.«
    »Ich hoffe, es hilft Ihnen weiter«, sagte Nadine.
    Vincent war schon hinausgerannt. Als Byrne sich zum Gehen wandte, fiel sein Blick auf einen Postkartenständer. Auf den Karten waren Märchenszenen abgebildet – übergroße Schaukästen, in denen offenbar echte Menschen in Kostümen saßen.
    Däumelinchen. Die kleine Meerjungfrau. Die Prinzessin auf der Erbse.
    »Was ist das?«, fragte Byrne.
    »Das sind alte Postkarten«, sagte Nadine.
    »Gab es den Ort wirklich?«
    »Ja, sicher. StoryBook River. Das war früher eine Art Themenpark. In den Vierziger- und Fünfzigerjahren eine große Attraktion. Damals gab es in Pennsylvania eine ganze Menge davon.«
    »Gibt es den Park noch?«
    »Leider nicht. In ein paar Wochen wird er abgerissen, ist aber schon seit Jahren geschlossen. Ich dachte, Sie kennen den Vergnügungspark.«
    »Wieso?«
    »Das Farmhaus, das Sie suchen ...«
    »Was ist damit?«
    »Der Märchenpark StoryBook River ist ungefähr eine Viertelmeile entfernt. Es hat jahrelang der Damgaard-Familie gehört.«
    Der Name traf Byrne wie ein Schlag. Er stürmte aus dem Geschäft und sprang in den Wagen.
    Als Vincent losjagte, zog Byrne den Computerausdruck heraus, den Tony Park angefertigt hatte, die Liste der Patienten des psychiatrischen Bezirkskrankenhauses. Es dauerte nur Sekunden, bis er gefunden hatte, was er suchte.
    Einer von Lisette Simons Patienten war ein Mann namens Marius Damgaard.
    Byrne wusste, was das bedeutete. Es war alles Teil des Bösen, das an einem herrlichen Frühlingstag im April 1995 begonnen hatte. An einem Tag, an dem zwei kleine Mädchen in den Wald gelaufen waren.
    Und jetzt waren Jessica Balzano und Nicci Malone in dieser Märchenwelt gefangen.

87.
    I n den Wäldern im Südosten Pennsylvanias herrschte eine solch tiefe Dunkelheit, dass sie sämtliche Lichter ringsum zu verschlucken schien.
    Mühsam bahnte Jessica

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