Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Byrne & Balzano 3: Lunatic

Titel: Byrne & Balzano 3: Lunatic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
Vom Netzwerk:
Boden standen. Im Schrank unter der Spüle lag eine Kollektion neuer Haushaltsartikel: Schwämme, Glasreiniger, mehrere Rollen Küchentücher, Reinigungsmittel, Insektenspray. Junge Frauen hatten immer Insektenspray im Haus.
    Jessica wollte die zweite Schranktür gerade schließen, als sie die Bodendielen knarren hörten. Ehe sie sich umdrehen konnten, vernahmen sie ein Geräusch, das noch viel unheilvoller und bedrohlicher war: das Klicken eines Revolvers, der hinter ihnen gespannt wurde.
    »Keine Bewegung!«, rief eine Stimme von der anderen Seite des Zimmers. Es war die Stimme einer Frau. Osteuropäischer Akzent. Kristinas Mitbewohnerin.
    Jessica und Byrne erstarrten und streckten die Arme zur Seite. »Wir sind Polizisten«, sagte Byrne.
    »Und ich bin Angelina Jolie. Hände hoch!«
    Jessica und Byrne hoben die Hände.
    »Sie müssen Sonja Kedrowa sein«, sagte Byrne.
    Einen Moment herrschte Schweigen, ehe die Frau fragte: »Woher kennen Sie meinen Namen?«
    »Wie ich bereits sagte, wir sind Polizisten. Ich greife jetzt ganz langsam in meinen Mantel und ziehe meine Dienstmarke heraus. Ja?«
    Eine lange Pause. Zu lang.
    »Sonja?«, sagte Byrne. »Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja«, sagte sie. »Aber machen Sie langsam.«
    Byrne hielt sich daran. »Okay.« Ohne sich umzudrehen, zog er seine Dienstmarke aus der Tasche und hielt sie hoch.
    Ein paar Sekunden vergingen. »Sie sind also von der Polizei. Was hat das zu bedeuten?«
    »Können wir die Hände jetzt runternehmen?«, fragte Byrne.
    »Ja.«
    Jessica und Byrne nahmen die Hände herunter und drehten sich um.
    Sonja Kedrowa war um die fünfundzwanzig. Sie hatte mandelförmige Augen, volle Lippen und dichtes kastanienbraunes Haar. Kristina war zwar auch sehr hübsch gewesen, aber Sonja war einfach zauberhaft. Sie trug einen langen hellbraunen Mantel, schwarze Lederstiefel und einen taubenblauen Seidenschal.
    »Was haben Sie da in der Hand?«, fragte Byrne und zeigte auf die Pistole.
    »Was schon. Eine Waffe.«
    »Das ist eine Schreckschusspistole.«
    »Mein Vater hat sie mir zu meiner Sicherheit geschenkt.«
    »Das Ding ist ungefähr so gefährlich wie eine Wasserpistole.«
    »Aber Sie haben die Hände hochgehoben.«
    Der Punkt geht an sie, dachte Jessica. Doch Byrne fand das gar nicht komisch.
    »Wir müssen Ihnen ein paar Fragen stellen«, sagte Jessica.
    »Konnte das nicht warten, bis ich nach Hause komme? Mussten Sie in mein Haus einbrechen?«
    »Es tut uns leid, aber das konnte nicht warten«, erwiderte Jessica. Sie hielt den Schlüssel hoch. »Und wir sind nicht eingebrochen.«
    Sonja schaute sie ein wenig verlegen an und zuckte mit den Schultern. Dann legte sie die Schreckschusspistole in eine Schublade und schob sie zu. »Okay«, sagte sie. »Stellen Sie Ihre Fragen.«
    »Kennen Sie eine Frau namens Kristina Jakos?«
    »Ja.« Jetzt war Sonjas Argwohn geweckt. Ihr Blick wanderte zwischen Jessica und Byrne hin und her. »Ich kenne Kristina. Wir wohnen zusammen in diesem Haus.«
    »Wie lange kennen Sie sich schon?«
    »Ungefähr drei Monate.«
    »Wir haben leider eine schlechte Nachricht für Sie«, sagte Jessica.
    Sonja runzelte die Stirn. »Was ist passiert?«
    »Kristina ist tot.«
    »O Gott!« Alle Farbe wich aus Sonjas Gesicht. Sie hielt sich an der Arbeitsplatte fest. »Wie ist das ... was ist passiert?«
    »Das wissen wir noch nicht genau«, sagte Jessica. »Ihr Leichnam wurde heute Morgen in Manayunk gefunden.«
    Sonja stand kurz vor einem Zusammenbruch. Hier im Essbereich gab es keine Stühle; deshalb zog Byrne eine Holzkiste aus einer Ecke, stellte sie auf den Boden und setzte die Frau behutsam darauf.
    »Kennen Sie Manayunk?«, fragte Jessica.
    Sonja atmete mehrmals tief durch und blies die Wangen auf. Sie schwieg.
    »Sonja? Kennen Sie die Gegend?«
    »Es tut mir leid. Nein.«
    »Hat Kristina jemals erzählt, dass sie dort war? Oder ob sie jemanden kannte, der in Manayunk gewohnt hat?«
    Sonja schüttelte den Kopf.
    Jessica machte sich ein paar Notizen. »Wann haben Sie Kristina zum letzten Mal gesehen?«
    Einen Augenblick schien es, als würde Sonja zu Boden kippen. Sie schwankte, als kündigte sich eine Ohnmacht an. Dann fing sie sich wieder. »Vor ungefähr einer Woche«, sagte sie. »Ich war verreist.«
    »Wohin?«
    »New York.«
    »New York City?«
    Sonja nickte.
    »Wissen Sie, wo Kristina gearbeitet hat?«
    »Ich weiß nur, dass sie in Center City gearbeitet hat. Als Empfangsdame für ein großes Unternehmen.«
    »Und Sie hat Ihnen niemals

Weitere Kostenlose Bücher