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Byrne & Balzano 3: Lunatic

Titel: Byrne & Balzano 3: Lunatic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Einrichtungen des Police Departments aktiv. Er war nicht besonders kräftig gebaut, doch er besaß eine Kraft, die von innen kam. Ein paar Mal in der Woche trieb er Sport, und er legte viel Wert auf seine Kleidung. Heute trug er einen teuren schwarzen Rollkragenpullover aus Kaschmir, eine taubengraue Hose aus Schurwolle und Slipper von Santoni. Mit seinem schiefergrauen Haar sah er aus, als hätte er gerade für eine Modezeitschrift Modell gestanden.
    Er strich seiner Enkeltochter übers Haar, stand auf und setzte sich zu Jessica aufs Sofa. Jessica fädelte Popcorn zu einer Girlande auf.
    »Wie findest du den Baum?«, fragte er.
    Peter und Vincent fuhren jedes Jahr mit Sophie zu einer Baumschule in New Jersey, die den treffenden Namen »Tabernakel« besaß, um sich dort einen Weihnachtsbaum auszusuchen und zu schlagen. Normalerweise suchte Sophie den Baum aus. Die Bäume schienen von Jahr zu Jahr größer zu werden.
    »Wenn er noch größer wird, müssen wir umziehen«, sagte Jessica.
    Peter lächelte. »Sophie wird größer, und der Baum muss mit ihr Schritt halten.«
    Erinnere mich nicht daran, dachte Jessica.
    Peter nahm eine Nadel und einen Faden und fädelte ebenfalls Popcorn zu einer Girlande auf. »Habt ihr schon eine Spur in dem Fall?«, fragte er.
    Obwohl Jessica nicht im Mordfall Walt Brigham ermittelte und noch die Akten dreier ungelöster Fälle auf dem Schreibtisch liegen hatte, wusste sie genau, welchen Fall ihr Vater meinte: Wurde ein Polizist getötet, nahmen es alle Cops im ganzen Land, ob aktiv oder im Ruhestand, persönlich.
    »Bisher nichts«, erwiderte Jessica.
    Peter schüttelte den Kopf. »Verdammt. Für Polizistenmörder gibt es einen besonderen Platz in der Hölle.«
    Polizistenmörder. Jessicas Blick wandte sich instinktiv Sophie zu, die noch immer neben dem Baum saß und über den Inhalt einer kleinen, in rote Folie eingewickelten Schachtel nachdachte. Sobald Jessica das Wort »Polizistenmörder« durch den Kopf schoss, wurde ihr jäh bewusst, dass beide Elternteile Sophies jeden Tag zur Zielscheibe wurden. War das Sophie gegenüber fair? In Zeiten wie diesen, wenn Jessica in ihrem warmen, sicheren Zuhause saß, war sie sich der Antwort nicht sicher.
    Sie stand auf und ging in die Küche. Sie hatte alles unter Kontrolle. Der Braten schmorte; die Lasagne und der Salat waren fertig, und der Wein war in die Karaffe umgefüllt. Sie nahm den Ricotta aus dem Kühlschrank.
    Das Telefon klingelte. Jessica erstarrte.
    Vielleicht hatte jemand sich ja nur verwählt ...
    Eine Sekunde verging. Dann noch eine.
    Jessica wollte schon aufatmen.
    Dann klingelte es wieder.
    Sie schaute zu ihrem Vater. Er erwiderte den Blick. Sie waren beide Polizisten. Heute war Heiligabend. Sie wussten es.

41.
    B yrne überprüfte zum x-ten Mal den Sitz seiner Krawatte. Er trank einen Schluck Wasser, schaute auf die Uhr und strich über die Tischdecke. Er trug einen neuen Anzug und fühlte sich noch nicht richtig wohl darin. Er zupfte hier und da, knöpfte das Jackett zu, auf, wieder zu und strich die Revers glatt.
    Er saß an einem Tisch im Striped Bass, einem schicken Restaurant in der Walnut Street, und wartete auf seine Verabredung. Und das war nicht irgendeine Verabredung. Für Kevin Byrne war es die Verabredung schlechthin. Er würde heute, am Heiligen Abend, mit seiner Tochter Colleen essen. Er hatte nicht weniger als vier Versuche unternommen, bis es ihm endlich gelungen war, einer Kellnerin in letzter Minute diese Reservierung abzutrotzen.
    Er und Colleen hatten sich auf ein Essen in einem Restaurant geeinigt, anstatt zu versuchen, im Haus von Byrnes Ex-Frau eine Lücke von ein paar Stunden zu finden, die sie ohne ihren Freund verbrachte, um dort den Festtag zu feiern.
    Colleen und Byrne waren sich einig, dass sie auf diesen Stress verzichten konnten. So war es besser.
    Sah man davon ab, dass seine Tochter spät dran war.
    Byrne schaute sich in dem Restaurant um und kam zu dem Schluss, dass er der einzige Beamte im Raum war. Ärzte, Rechtsanwälte, Investmentbanker, ein paar erfolgreiche Schauspieler. Er wusste, dass es übertrieben war, Colleen ins Striped Bass einzuladen, und sie wusste es auch. Doch er wollte unbedingt, dass es ein ganz besonderer Abend wurde.
    Byrne zog sein Handy aus der Tasche und überprüfte es auf eingegangene Nachrichten. Nichts. Er wollte Colleen gerade eine SMS schicken, als jemand sich seinem Tisch näherte. Byrne hob den Blick. Es war nicht Colleen.
    »Möchten Sie die Weinkarte,

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