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Byrne & Balzano 3: Lunatic

Titel: Byrne & Balzano 3: Lunatic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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ließen, wurden die dünnen Lichtstrahlen von der Dunkelheit verschluckt. Da das Haus gut verschlossen und verbarrikadiert war, gab es keine Hinweise auf Einbrüche oder eine illegale Hausbesetzung, keine verräterischen Anzeichen von Drogenmissbrauch – Nadeln, Folie, Crackfläschchen. Vor allem gab es keine Hinweise darauf, dass in diesem Gebäude eine Frau umgebracht worden war. Es gab überhaupt kaum Hinweise darauf, dass es hier jemals menschliche Aktivitäten gegeben hätte.
    Nachdem sie sich einen ersten Eindruck verschafft hatten, kehrten Jessica und Byrne zum Hintereingang zurück. Hornstrom stand draußen und telefonierte noch. Sie warteten, bis er das Gespräch beendet hatte.
    »Wir werden uns hier noch einmal umsehen müssen«, sagte Byrne. »Und wir müssen das Gebäude für die nächsten Tage versiegeln.«
    Hornstrom zuckte mit den Schultern. »Es ist nicht gerade so, als würden die Interessenten sich die Klinke in die Hand geben«, sagte er und schaute auf die Uhr. »Wenn ich sonst noch etwas für Sie tun kann, rufen Sie mich einfach an.«
    Eine einstudierte Floskel, dachte Jessica. Sie fragte sich, wie es um Hornstroms Großspurigkeit bestellt wäre, würden sie ihn mit zum Roundhouse nehmen, um ihn dort einem eingehenden Verhör zu unterziehen.
    Byrne reichte Hornstrom eine Visitenkarte und wiederholte seine Bitte nach der Adresse seines Vorgängers. Hornstrom nahm die Visitenkarte entgegen, schwang sich in seinen Wagen und jagte davon.
    Das letzte Bild, das Jessica von David Hornstrom hatte, war das vom Kennzeichen seines BMW, ehe er in die Flat Rock Road einbog.
    Hornee1
    Byrne und Jessica sahen es im selben Augenblick. Sie schauten sich an, schüttelten die Köpfe und kehrten ins Büro zurück.
    Im Roundhouse überprüfte Jessica in den NCIC- und PDCH-Datenbanken, was an Informationen über David Hornstrom vorlag. Die NCIC war die nationale Verbrecherdatenbank und sämtlichen Polizei- und Justizbehörden zugänglich. Die Verbrecherdatei Philadelphias, PDCH, war die lokale Version.
    Hornstein hatte eine lupenreine Weste. Nicht einmal ein Verkehrsdelikt in den letzten zehn Jahren. Kaum zu glauben bei seiner Vorliebe für schnelle Autos.
    Dann gab Jessica die Informationen des Opfers in die Vermisstendatei ein, ohne allzu große Erwartungen zu haben.
    Anders als in den Krimiserien im Fernsehen gab es keine Wartefrist von vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden, wenn es um vermisste Personen ging. Wenn in Philadelphia jemand die 911 anrief und eine Person als vermisst meldete, fuhr normalerweise ein Polizist zum Anrufer und nahm den Bericht auf. Wenn es sich bei der vermissten Person um ein Kind handelte, das jünger als zehn Jahre alt war, begann die Polizei umgehend mit der Fahndung. Der Polizist durchsuchte sofort die Wohnung sowie andere Häuser und Wohnungen, in denen das Kind lebte, falls geschiedene Eltern sich das Sorgerecht teilten. Dann wurde die Beschreibung des Kindes an sämtliche Streifenwagen durchgegeben, und es begann eine systematische Suche nach dem vermissten Kind.
    War das Kind zwischen elf und siebzehn Jahre alt, erstellte der Officer, der den Fall übernommen hatte, einen Bericht mit einer Beschreibung und einem Foto des Kindes. Dieser Bericht wurde in den Computer sowie in eine nationale Vermisstendatei eingegeben.
    Handelte es sich bei dem Vermissten um einen psychisch kranken Erwachsenen, wurde der Bericht auch in diesem Fall sofort in den Computer eingegeben, und es wurde im zuständigen Revier und in angrenzenden Bezirken nach der Person gesucht.
    Wenn es sich bei der Person um einen ganz normalen Bürger handelte, der schlicht und einfach nicht nach Hause gekommen war – was vermutlich für die junge Frau galt, die sie am Flussufer gefunden hatten –, wurde ein Bericht aufgenommen, der ans Morddezernat weitergegeben wurde. Der Fall wurde dann fünf und sieben Tage später erneut überprüft.
    Manchmal hatte man Glück. Ehe Jessica sich eine Tasse Kaffee eingegossen hatte, wurde sie fündig.
    »Kevin.«
    Byrne hatte noch nicht einmal seinen Mantel ausgezogen. Jessica hielt das Display ihrer Digitalkamera neben den Monitor. Auf dem Monitor war eine Vermisstenmeldung mit dem Foto einer hübschen blonden Frau zu sehen. Das Bild war ein wenig unscharf, vermutlich das Foto aus einem Führerschein oder Ausweis. Auf Jessicas Kamera war eine Nahaufnahme vom Gesicht des Opfers abgelichtet.
    »Ist sie das?«, fragte Jessica.
    Byrne beugte sich vor und ließ den Blick vom

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