Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
er sich erholt.
    »Ich kann mich um Bug Man kümmern«, sagte Burnofsky. »Jindal bleibt hier, um das Tagesgeschäft zu regeln, während ich nach Washington fliege und die Verdrahtung der Präsidentin persönlich überwache. Wenn ich den Fall tatsächlich übernehmen muss, kann ich das tun, ohne dabei auf Signalverstärker angewiesen zu sein. Zwischenzeitlich geht Rios in DC und New York direkt gegen BZRK vor. Damit wird BZRK wirkungsvoll ausgeschaltet, in diesem Land wenigstens. Anonymous hat versucht, bei uns einzudringen, aber wir sind zuversichtlich, dass wir sie abgeblockt haben. Wir haben erhebliche Kontrolle über das FBI, wir haben einiges Gewicht beim Geheimdienst. Unsere Vorhaben in Übersee gehen gut voran. Also … ehrlich? Jetzt ist die beste Zeit für eine Pause.«
    Charles sah Burnofsky eindringlich an, als wollte er seine Gedanken lesen. Ihm war bewusst, dass der Geisteszustand seines Bruders bestenfalls prekär war.
    »Du fährst selbst nach Washington?«, fragte Charles und schien eigenartig ernüchtert. »Du nimmst die Sache in die Hand?«
    »Ich fahre. Ich überwache die Verdrahtung und schließe mich mit Rios kurz. Und ich kümmere mich um Bug Man.«
    Benjamin runzelte die Stirn. Dann hellte sich sein Blick auf, und sein drittes Auge schien sich ebenfalls aufzuhellen. »Das Puppenschiff.«
    »Das ist im Pazifik. Irgendwo in der Nähe von Japan auf dem Weg nach Hongkong, um eine hübsche Ladung koreanischer Flüchtlinge und einen einigermaßen talentierten Twitcher aufzunehmen«, vermeldete Jindal, weil er es in diesem Moment für unbedenklich hielt, das Wort zu ergreifen. Jindal war ein wahrer Gläubiger, ein Nexus-Humanus-Kultist, verdrahtet und, in den Lieblingsworten von Nexus Humanus, »nachhaltig glücklich«.
    In den Augen Burnofskys hingegen ein Trottel. Ein Narr. Ein mittelmäßiger Manager, der in dem Wahn lebte, wichtig zu sein.
    Bei der Erwähnung des Puppenschiffs schien ein Teil der Anspannung aus Benjamins Gesicht zu weichen. Auch Charles entspannte sich ein wenig.
    »Das Puppenschiff«, sagte Benjamin und lächelte mit seinem aufgeplatzten Mund.
    Ihr kranken Schweinehunde, alle beide, dachte Burnofsky. Kranke, traurige, verkorkste Freaks. Es wäre gut, sie für ein paar Tage aus dem Weg zu haben.
    Es gab viel zu tun.

DREI
    »Rrrraaaarrrrgh!«
    Vincent heulte wie ein Tier.
    Wie ein Löwe bei der Fütterung.
    Plath hielt sich die Ohren zu.
    »Rrrraaaarrrrgh!«
    Zwar war das Schreien gedämpft, doch die Wände und Türen des Unterschlupfs waren dünn, und der Schall trug, vor allem nachts.
    Bald würde Plath ihr Erbe ausgezahlt bekommen. Damit, so beschloss sie, konnte sie immerhin einen besseren Unterschlupf finanzieren.
    Sie duschte. Das Bad war schrecklich eng. Niemand machte es jemals sauber, und der Schimmel zerfraß die Fugenfüllung zwischen den Fliesen.
    Sie konnte sich den Vorgang auf der Nanoebene vorstellen. So fing der Wahnsinn an, erst wurde man weichgemacht, bis man so weit war, dass man völlig durchdrehte. Wie Vincent. Wie Ophelia wahrscheinlich, armes Mädchen, wo auch immer sie nun war. Wie Keats’ Bruder, Kerouac. Es fing mit dieser furchtbaren Parallelsicht der Dinge an. Der Dinge da unten, die ein menschliches Auge eigentlich nur durch ein Mikroskop erspähen sollte, anstatt in der fremdartigen Flora und Fauna mittendrin zu sein.
    Schimmel. Die Bakterien auf ihren Händen. Die bunten Pollenfußbälle. Die Milben. Und die Seife und das prasselnde heiße Wasser, das all das wegspülte, aber nicht ganz, niemals ganz. Die kleinen Viecher waren immer bei ihnen.
    Ich will nicht wie Vincent enden.
    Keats’ Bioten waren in ihrem Kopf. Auch einer ihrer eigenen war noch drin. Keats reparierte ihr Aneurysma, und sie hatte einen Biot an Bord, wie man salopp in der Seemannssprache sagte, und einen anderen in einer Petrischale, wo er sich mit Nährstoffen vollsaugte.
    Sie hätte sich aufmachen und Keats’ Biot suchen können, tief drinnen, drin im Fleisch. Ihr eigener Biot – P2, wie es der Zufall wollte – ruhte bequem auf der Rückseite ihres linken Augapfels. Gelegentlich schaffte sie ihren Biot woanders hin, wenn ein pflichtbewusster Lymphozyt vorbeischleimte, um diesen monströsen Fremdkörper aus dem Weg zu räumen.
    Hätte sie gewollt, hätte ihr Biot dem von Keats helfen können. Aber ein Biotgesicht … Nun ja, es war schlimm genug, dass sie so genau wusste, welches Ungeziefer Keats über die Haut kroch. Da brauchte sie nicht auch noch die bizarr verzerrten Züge

Weitere Kostenlose Bücher