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C001 - Truckers Tod

C001 - Truckers Tod

Titel: C001 - Truckers Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eugen Thomass
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für das Fenster, das am Ende des Zimmers in den Hof führte. Ich ging drauf zu und öffnete es. Unter mir lag das schmutzige Grau des Hofes. Und schräg unter diesem Fenster sah ich die Scheiben, hinter denen Barker gefangen gehalten wurde. Wenn er noch am Leben war.
    Ich schwang mich aus dem Fenster und nahm meine Pistole zwischen die Zähne. Mit den Fingern krallte ich mich am Sims fest und suchte mit den Zehenspitzen an der Wand unter mir Halt. Wenn ich hier herunterknallte, würde es auch im besten Falle nicht unter etlichen Brüchen abgehen. Ich befürchtete, der Bursche in der Wohnung könnte mir Schwierigkeiten machen, aber der hatte nicht Eiligeres zu tun, als das Fenster hinter mir zu schließen.
    Ich tastete mit den Füßen die Mauern ab. Sollte ich den Sprung auf den Sims unter mir wagen? Da ich keinen anderen Weg, fand, tat ich es. Ich dehnte langsam die Finger und glitt mehr die Mauer herunter, als dass ich fiel. Ich spürte den Widerstand des Simses unter den Schuhsohlen, lockerte die Beine und suchte mit den Händen einen Halt, bis ich fast in der Hocke auf dem Fenstersims stand und mich mit den Händen fest gegen die Seitenwände spreizte.
    Ich wusste nicht, wer hinter diesem Fenster lauerte. Ich richtete mich schnell auf, setzte den linken Fuß auf die äußerste rechte Kante des Sims und ließ mich mit dem rechten Fuß und rechten Arm in die Wand hinausfallen, war ein paar gefährliche Sekunden ohne Halt, aber dann musste der nächste Fenstersims kommen.
    Nun musste ich in Sekunden handeln. Ich drehte mich, drückte mit dem Rücken die Scheibe ein und sprang mit der Pistole in der Hand hinein.
    »Hände hoch!« Drei Mann fuhren hoch, und sie sahen nicht aus, als verbrachten sie ihre Zeit mit Beten und Zuckerwassertrinken. Ich stand noch vor dem Fenster, während die Arme der drei langsam hochgingen. Ich hatte sie scheinbar beim Kartenspiel gestört. Auf dem Tisch befand sich ein wüster Haufen von Dollarscheinen, speckigen Karten, Zigarettenschachteln und halb gefüllten Whiskygläsern. Mein Auftritt schien sie völlig überrascht zu haben. Ich nahm die zwei Pistolen, die ich auf dem Stuhl sah. Nun gingen die drei Gangster langsam auseinander.
    »Stehen bleiben!«, rief ich, aber sie gehorchten nicht. Ich wusste, was das bedeutete. Sie wollten keine Zielscheibe abgeben, falls ich auf sie losfeuern sollte. Aber ich dachte gar nicht daran zu schießen.
    Bis ich einen schweren Schlag von hinten auf den Schädel bekam, und sich zwei Schüsse ganz reflexartig aus meiner Pistole lösten. Nun wusste ich, warum sie auseinander gegangen waren. Das Zimmer verschwamm vor meinen Augen. Während ich mich bemühte, wieder klar zu sehen, spürte ich den ersten Schlag gegen mein Kinn. Ich fühlte, wie mein Hemd feucht wurde.
    Ich griff blitzschnell zu, spürte einen Oberkörper zwischen meinen Armen und schleuderte ihn gegen die Wand. Während er unter meinen Händen zusammenbrach, schlug von neuem der schwere Gegenstand auf meinen Schädel, und Dunkelheit drohte wieder über mir zusammenzubrechen. Ich darf nicht umfallen, ich darf nicht Umfallen, hämmerte es in mir, während ich wütend zurückschlug, wo ich verschwommen einen Gegner erkennen konnte. Ich hörte das Stöhnen, mit dem der Zweite zusammenbrach und suchte nach dem Dritten. Ich wurde wieder zuversichtlich. Ich sah den Dritten, stürzte ihm nach, und beging einen großen Fehler. Ich sah nicht hinter mich.
    Ich hatte das Gefühl zusammensacken wie eine elektrische Puppe, bei der der Strom ausfällt. Das Zimmer drehte sich vor meinen Augen, immer schneller, immer höher hinauf, bis es zu einem kreisenden Punkt zusammengeschmolzen war, der in der Ferne verschwand.
    Dunkle Wolken ballten sich zusammen, ich fiel in einen Abgrund von Nebel, tosenden Strudeln und nächtlicher Finsternis.
    ***
    Als ich erwache, glaubte ich mich seit einer Ewigkeit zu bewegen. Ich fiel von links nach rechts und von rechts nach links. Nichts weiter nahm ich von der Welt wahr, als diese ewig sich wiederholende kleine Bewegung. Bald spürte ich, dass ich Hände und Füße nicht bewegen konnte. Der Kopf tat mir bei jeder Bewegung weh wie eine offene Wunde. Ich hatte die Beine zusammengekrümmt. Überall stieß ich gegen harte Wände. Kein Zweifel, man hatte mich in eine Kiste oder eine Korb geworfen und transportierte mich irgendwohin. Wenn Nelville seine Razzia gestartet hatte, dann musste ich schon vorher weggeschafft worden sein. Die Hoffnung, dass er mich finden würde, musste

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