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C001 - Truckers Tod

C001 - Truckers Tod

Titel: C001 - Truckers Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eugen Thomass
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mich, um Barkers Fesseln zu lösen, die ihm schreckliche Schmerzen bereitet haben mussten, da sie so fest angezogen waren. Ich hatte ihn schnell frei. Er drückte mir die Hand und murmelte so etwas wie, nie vergessen, immer dankbar. Ich winkte ab.
    »Was machen wir jetzt?«, überlegte ich.
    »Nichts wie raus«, rief Barker.
    »Halt«, bremste ich. »Vorsicht ist geboten. Wir wissen nicht, wer sich alles im Haus befindet. Ich werde mal Vorgehen.«
    Barker wollte das auf keinen Fall zulassen. »Ich komme mit. Zu zweit können wir uns besser wehren, wenn wir angegriffen werden.«
    Wir gingen durch einige weite Kellerräume die-Treppe hinauf, die ins Erdgeschoss führte. Wir standen in einer Wohnung, deren Komfort sich nur ein Millionär leisten konnte.
    Auf leisen Sohlen schlichen wir durch die Zimmer ohne eine Menschenseele anzutreffen. Ich schnupperte misstrauisch die Luft. Sie roch nach abgestandenem Rauch, nach Whisky und durchwachter Nacht. Ich warf einen Blick zum Fenster hinaus und auf einmal wusste ich, wo ich war.
    Dies musste Buck Sturdys Haus sein. Ich sah die Mauer, hinter der wir heute Nacht gelauert hatten, die Bäume und die Sträucher.
    »Dies ist Sturdys Haus«, teilte ich Barker mit, der sich neugierig umsah.
    »Hab so was erwartet. Mich wundert nur, dass wir hier so ganz alleine und verlassen sind.«
    »Ich verstehe das auch nicht. Es muss irgendetwas geschehen sein. Etwas, das die Burschen ausfliegen ließ.« Heimlich dachte ich an Nevilles Razzia und hoffte, dass er Erfolg gehabt hatte.
    Ich trat vor das Haus. Die Straße war ruhig, ab und zu fuhr ein Wagen vorbei. Es war gegen zwei Uhr Mittags; ich hatte also fünf Stunden bewusstlos gelegen!
    Ich überlegte, was zu tun sei. Wir hatten Barker frei bekommen, und Sturdy den Prozess zu machen, war nur mehr eine Routinesache des Staatsanwaltes. Ich ging ins Haus und bestellte für Barker ein Taxi und während er erleichtert davonfuhr, und ich die restlichen Räume des Hauses aufs Genaueste durchsuchte, kam mir die ganze Sache unglaublich lächerlich vor. So lächerlich, dass ich beschloß sie noch einmal zu durchdenken.
    Ich verzichtete auf ein Taxi und ging zu Fuß, abgerissen wie ich war, mit zerschundenen Handgelenken, das Hemd aufgerissen und zwei durchwachte Nächte in meinen brennenden Augen. Ich ging vor mich hin, ich dachte an den Brand von MacDuffs Garage, sah seine Leiche vor mir, sah das rote Gesicht des wütenden Richardson unter den schlohweißen Haaren, sah Sturdy, Conella, Pattson und Barker, verschob die Figuren, bildete einen bewegten Reigen aus Gesichtern, Taten, Wünschen und Ereignisse, aber ich kam mir vor wie in einem Labyrinth. Ich fand keinen Ausgang.
    Ich war so versunken, dass mir der Zeitungsboy die Nachricht ins Ohr schreien musste, ehe ich sie verstand. Dann riss ich ihm die Zeitung aus der Hand, und nun war meine Träumerei mit einem Schlag beendet. Ich bestieg ein Taxi und ließ mich in die 72nd Street fahren, wo ich erfuhr, dass Phil bei der Razzia in der Jefferson Street war.
    Ich pfiff mir wieder ein Taxi und nannte dem Fahrer die Jefferson Street als Ziel.
    Ich breitete die Zeitung aus und las nun genau, Satz für Satz.
    GANGSTER RÄUMEN UNTEREINANDER AUF stand in großen Lettern auf der ersten Seite.
    Dann folgte ein Artikel des Reporters, ein Gemisch aus Tatsachen und sehr viel Fantasie. Ich konnte es nicht unterscheiden, weil ich selbst noch zu wenig über das wusste, was sich tatsächlich zugetragen hatte.
    In den heutigen Morgenstunden trafen sich in einem einsamen Haus im Westen New Yorks zwei Männer, denen man seit Jahren erbitterte Feindschaft nachsagte: Pat Conella, der einst gefürchtete Boss der ATA und Buck Sturdy, bis zum heutigen Morgen der Chef der schlecht beleumundeten TWU. Für beide endete das Treffen tödlich. Conella starb durch einen Schuss, der ihm Mund und Rachen zerriss und zuletzt in der Wirbelsäule stecken blieb, während Sturdy durch drei Schüsse in die Herzgegend gefällt wurde. Was war geschehen?
    Die Polizei, die sich bis zur Stunde über die Geschehnisse ausschweigt, hat bis jetzt nicht mehr herausgefunden, als das, was bereits jeder, der mit der Materie vertraut ist, weiß. Die Feindschaft Conellas mit Sturdy mag echt gewesen sein, oder nur gespielt. Fest steht seit heute, dass Sturdy mit beispielloser Brutalität versucht hat, die gesamte Transport-Branche in seine Hände zu bekommen, und dass dieser-Versuch von Pat Conella gelenkt wurde. Conella war der Mann, der aus dem

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