Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
C14-Crash

C14-Crash

Titel: C14-Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blöss / Niemitz
Vom Netzwerk:
hilfreich, um das Mehrdeutigkeitsproblem des Abspaltungszeitpunktes
    einerseits und die »Verbiegungen« durch Kontamination etc. andererseits herauszustellen.

    334
    C14-Crash
    9.5 Exzeßproduktion und -diffusion
    Das Bild schlüsselt quantitative Ursachen für die in Bild 9.3 dargelegten Konzen-trationsverhältnisse bzw. -änderungen für C14 in der Atmosphäre auf. Es wird
    dabei vorausgesetzt, daß die Diffusion des C14 von der Atmosphäre in die Ozea-
    ne grundsätzlich derart vom Konzentrationsgradienten abhängt, daß sich jede
    Konzentrationsänderung in der Atmosphäre entsprechend in den Konzentrati-
    onsverhältnissen für die Ozeane abbildet. Anderenfal s liegt die Exzeß- bzw.
    Überschußproduktion entsprechend niedriger. Die Abhängigkeit der Diffusions-
    rate von dem Konzentrationsgradienten ist wichtig, weil die Atmosphäre, in der
    das C14 produziert wird, weniger als 2% des globalen C14-Vorrats enthält, die
    Ozeane hingegen den Löwenanteil von über 90%.
    Selbst wenn die hier zu verzeichnenden extrem hohen Exzeßproduktions-
    werte teilweise auf unzureichende Diffusion des C14 in die Ozeane zurückzufüh-
    ren sind, bleibt der Widerspruch zwischen der ausgewiesenen lokalen Tendenz
    in der Kalibrierkurve und der Stationaritätsannahme evident. Letztere verlangt
    nämlich, daß sich die positiven und negativen Exzeßproduktionen im Mittel auf-
    heben, d.h. daß sich die positiven und negativen Beiträge kurzfristig stets zu Null
    addieren müssen. Dann wäre zu erwarten, daß die Exzeßproduktion im Rahmen
    einiger Prozent bleiben würde, jedenfal s nicht hunderte bzw. tausende Prozent
    betragen könnte. Sol te die Diffusion des C14 (bzw. des C14-angereicherten
    CO2) von der Atmosphäre in die Ozeane tatsächlich derart eingeschränkt sein,
    daß Konzentrationsänderungen in der Atmosphäre sich nicht automatisch in den
    Ozeanen abbilden würden, so wäre man auf jeden Fall mit dem Problem kon-
    frontiert, daß die Ozeane ungesättigte Reservoire darstel en, deren Strömung-
    scharakteristiken die C14-Konzentration der Atmosphäre offensichtlich tempo-
    rär nachhaltig absenken können und schon von daher die Stationaritätsannahme
    in Frage stellen müssen
    9. Der radiometrische Tunnel – Kalibrieren? So nicht!
    335
    Um das Absolutalter der fraglichen Probe bestimmen zu können, muß die
    9.4 Es wurde im-
    mer beklagt, daß
    Historie der atmosphärischen C14-Konzentration Jahr für Jahr mit der kalku-
    die Existenz von
    »wiggle« die Da-
    lierten Historie der fraglichen Probe verglichen werden. Wenn es nur einen
    tierungsungenau-
    igkeit auf viele
    Jahrhunderte auf-
    Zeitpunkt gibt, an dem beider Konzentrationen gleich sind, dann ist eine ein-
    weitete. Es wurde
    dagegen nie hin-
    deutige Datierung möglich. Allgemein betrachtet kann es natürlich mehrere
    terfragt, warum
    umgekehrt bei der
    verschiedene Zeitpunkte geben, an denen die Konzentrationen jeweils gleich
    Konstruktion der
    »wiggle-behafte-
    gewesen sind. Im Falle dieser Mehrdeutigkeit müssen zusätzliche Kriterien
    ten« Kalibrierkur-
    ven eine jahrge-
    zur Auswahl eines der Daten herangezogen werden.
    naue Synchroni-
    sierung aufgrund
    Der C14-Wissenschaftler ist also einem Doppelproblem ausgesetzt. Zum
    von C14-Daten
    synchroner Jahr-
    einen muß er im Besitz der kompletten Historie des C14-Inventars der Erdat-
    ringe möglich sein
    sollte, obwohl die-
    mosphäre sein. Zum anderen kann ihm der zeitliche Verlauf der Konzentrati-
    se um hunderte
    von C14-Jahren
    on einen Streich spielen, indem er durch den Abgleich dieser Historie mit der
    streuen konnten?
    entsprechenden Historie seiner zu datierenden Probe zeitlich deutlich ausein-
    anderliegende Schnittpunkte erhält. Was nützt ihm die exakte Berechenbar-
    keit der Probenhistorie, wenn deren radiometrischer Tunnel an mehreren un-
    terschiedlichen Punkten in die Vergangenheit hineinragt?
    Obwohl nach einhelliger Meinung der C14-Wissenschaftler das Gefälle
    dieses Tunnels stark genug ist, um sich rasch von der nicht völlig konstanten
    C14-Konzentration der Atmosphäre zu trennen, müssen sie dennoch für den
    Zeitraum von einigen Jahrhunderten um das tatsächlichen Stoffwechselende
    herum ein Mehrdeutigkeitsproblem feststellen. Wie mit ihm umgegangen
    wird und welche Gefahren darin liegen können, soll im folgenden Abschnitt
    auseinandergesetzt werden.
    9.4 Das Mehrdeutigkeitsproblem
    Die C14-Wissenschaft kennt dieses Mehrdeutigkeitsproblem in der Bestim-
    mung des

Weitere Kostenlose Bücher