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C14-Crash

C14-Crash

Titel: C14-Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blöss / Niemitz
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daß auch an
    sich gering erscheinende Effekte hinsichtlich der Produktion und der Diffusi-
    on zu einer signifikanten Änderung der C14-Konzentration in der Atmosphä-
    re führen werden.
    Die chronologische Vorsortierung C14-datierter Proben im Sinne einer re-
    lativen Chronologie führt zwangsläufig in die Irre, wenn ein ausreichend mo-
    notones Verhalten der C14-Aktivität in der Atmosphäre tatsächlich gar nicht
    gegeben ist. Demnach ist eine relative Chronologie überhaupt nur für solche
    9.7
    Proben sinnvoll zu erstellen, deren einzeln vorliegende C14-Alter deutlich
    weiter auseinanderliegen, als durch die Periode nachgewiesener »wiggle« für
    diesen Zeitraum gegeben ist. Die einzige zusammenhängende Geschichte
    über die C14-Vergangenheit der Atmosphäre liegt mit verschiedenen Baum-
    ringchronologien vor. Die Tatsache, daß ihre Konstruktion fundamental auf
    340
    C14-Crash
    dem mittel- und langfristig monotonen Verhalten der C14-Aktivität basiert,
    birgt Explosivstoff für alle daran vor- bzw. hilfskalibrierten C14-Chronologi-
    en, solange die Möglichkeit größerer Schwankungen nicht ausgeschlossen
    werden konnte (Bilder 9.3-5 und 9.13 ).
    9.5 Die Formeln – im einfachsten Fall
    Wir haben beschrieben, daß für eine C14-Datierung die Restaktivität der un-
    tersuchten Probe mit den Restaktivitäten einer Folge absolutdatierter Proben
    abgeglichen werden muß, um so den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem die
    Probe ihre atmosphärische Kopplung via Stoffwechsel beendete und einen
    unabhängigen, divergenten Konzentrationsverlauf infolge des radioaktiven
    Zerfalls startete.
    Dieser Vergleichsmaßstab, bestehend aus einer Folge absolutdatierter
    Proben, soll zugleich die Geschichte der atmosphärischen C14-Konzentration
    repräsentieren, denn jede dieser Proben offenbart mit der gemessenen Restak-
    tivität unter bestimmten Voraussetzungen die Information über die zum Zeit-
    punkt ihres Stoffwechselendes herrschende C14-Konzentration in der Atmo-
    sphäre: Restaktivität und Startaktivität sind solange zueinander äquivalent,
    wie zwischen den beiden Zeitpunkten – dem des Stoffwechselendes und dem
    der Messung – die aktuelle Aktivität jeweils nur durch den radioaktiven Zer-
    fall verändert wurde. Daß diese Äquivalenz eine Illusion ist, spiegelt sich
    auch darin wieder, daß die zur Messung kommenden Proben z.B. stets che-
    misch gewaschen werden müssen, um etwaige Kontaminationen insbesondere
    während der Lagerzeit rückgängig machen zu können.
    Die Formel für die zeitliche Änderung der Menge oder Dichte A(t) eines
    radioaktiven Vorkommens, das definitiv keinen Teilchenaustausch mit seiner
    Umgebung vollzieht, lautet:
    A(t) = A(t') • e-λ(t-t')
    IX.1
    Damit kann diese bei Kenntnis der Menge A zu irgendeinem Zeitpunkt t' zu
    jedem beliebigen anderen Zeitpunkt t errechnet werden. Diese Formel ist aus
    dem Ansatz, daß die Menge an zerfallenden Elementen proportional zu der
    vorhandenen Gesamtmenge ist, durch eine Integration entstanden. Der ent-
    sprechende Ansatz lautet:
    dA ~ -A(t)
    IX.2
    oder gleichbedeutend:
    9. Der radiometrische Tunnel – Kalibrieren? So nicht!
    341
    9.5 Eine relative
    dA/dt = -λ • A(t)
    IX.3
    C14-Chronologie
    ist nur statthaft,
    solange die zu-
    Die Formel A(t) = A(t') • e-λ(t-t') resultiert aus der direkt beobachteten Formel
    grundeliegenden
    radiometrischen
    dA ~ -A(t), und erlaubt unter Kenntnis der seinerzeit vorliegenden Menge
    Altersdifferenzen
    größer sind als die
    A(t') einerseits und der momentan vorliegenden Menge A(t) andererseits die
    Zeitspanne, die
    aus den lokal
    Umrechnung auf die verstrichene Zeit (t - t'):
    nachweisbaren
    Schwankungen
    plus den ohnehin
    t - t' = -1/λ • ln[A(t)/A(t')]
    IX.4
    vorliegenden Feh-
    lern erwächst. Mit-
    hin müssen die zu
    ordnenden Proben
    Die wesentliche Voraussetzung für die Gültigkeit dieser Formel besteht darin,
    zeitlich gesehen
    jeweils um viele
    daß das Vorkommen in seiner Zusammensetzung ausschließlich durch den ra-
    Jahrhunderte aus-
    einanderliegen,
    dioaktiven Zerfall geändert wird. Solange das gegeben ist, liegen Vergangen-
    um zu einer signi-
    fikanten Aussage
    heit und Zukunft der Probe (jedenfalls in radiometrischer Hinsicht) fest und
    über »älter« bzw.
    »jünger« zu kom-
    können unter Kenntnis zweier entsprechender Meßwerte vollständig erschlos-
    men. Versuchswei-
    se Synchronisie-
    sen, d.h. errechnet werden.
    rungen von Pro-
    ben, deren C14-
    Für die Beschreibung der

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