C14-Crash
Umstände eng
miteinander verwoben und sind in ihren chronologischen Angaben gleicher-
maßen unglaubwürdig, weil sie sich auf falsche und sogar außerhalb ihres An-
wendungsbereiches liegende Gewißheiten stützen. Die erste bisher unerschüt-
terliche Gewißheit ist die über »wahre« geschichtliche Daten, insbesondere
über das Ende der jüngsten Eiszeit vor rund 12.000 Jahren; die zweite Gewiß-
heit besagt, daß die Verhältnisse der Gegenwart bis in Feinheiten hinein de-
nen der Vergangenheit gleichen. Anstatt einen unabhängigen Beitrag zur
Chronologie der Menschheitsgeschichte zu leisten, wurden nur Details im
überkommenen und leider falschen chronologischen Rahmen erarbeitet.
Damit sind »C14 und Dendro« nicht mehr als Heldenstücke zu verstehen,
sondern als Kriminalfall der Wissenschaftsgeschichte. Wir lösen ihn sowohl
durch eine Analyse ihrer methodischen Fundamente als auch durch eine chro-
nologisch-historische Betrachtung der verwobenen Entwicklung dieser beiden
Methoden. Wissenschaftler, die uns zuweilen diese historische Betrachtungs-
weise als »Verwendung veralteter Quellen« angekreidet haben, übersehen da-
bei, daß ihr Fokussieren auf die »aktuelle Literatur« etwas mit Unterschla-
gung von Beweismaterial zu tun hat. Wir schrieben dieses Buch, um Debatten
über bestimmte Chronologieverkürzungen – insbesondere aber die um eine
Vorworte zur 1. und 2. Auflage
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Kürzung des Mittelalters – zu versachlichen. Dabei könnte die Unbrauchbar-
keit der Datierungsmethoden sogar leichter zu akzeptieren sein, als die Un-
brauchbarkeit heute geglaubter Chronologien.
Danksagungen
Wir sind zahlreichen Personen und Institutionen dankbar für ihre Unterstüt-
zung beim Zusammentragen des Materials, bei der Ausleuchtung unterschied-
lichster Aspekte des Themas und dem Aufzeigen von Berührungspunkten zu
anderen Wissenschaftsgebieten. Am meisten Anregung und zugleich die nöti-
ge Besinnung und Rückbesinnung hat uns die Kritik der Gesprächspartner
verschafft. Wir danken besonders:
! Herrn Hasan G. Albayrak (Berlin) für Simulationen der atmosphärischen
C14-Konzentration mit entsprechenden Entwicklungswerkzeugen für
elektronische Schaltungen,
! dem »Berliner Geschichtssalon« für die wiederholte, stets geduldige, kon-
struktive und kritische Auseinandersetzung mit unseren Thesen,
! Frau Cathrin Blöss (Berlin) für ihre Unterstützung bei der kulturgeschicht-
lichen Bewertung lateinischer Idiome, die im Zusammenhang mit der
C14-Methode verwendet wurden,
! dem »Driburger Kreis« für die Gelegenheit, die Thematik unter sozialwis-
senschaftlichem Gesichtspunkt vortragen und ausführlich diskutieren zu
können,
! Herrn Prof. Dr. Dieter Eckstein (Hamburg) für seine Bereitschaft zur Dis-
kussion auch im Dissens,
! Herrn Frank Forstreuter (Berlin) für seine Erläuterungen zu der Bedeu-
tung des Qualitätsmanagements in der industriellen Produktion für die
Schaffung von Kundenzufriedenheit,
! Herrn Dr. Jie Ge (Berlin) für die Berechnung der Wahrscheinlichkeit, daß
divergierende C14-Daten dennoch von tatsächlich gleichalten Proben
stammen,
! Herrn Prof. Drs. Gunnar Heinsohn (Bremen) für die Überlassung empiri-
schen Materials, sowie für wertvolle Hinweise im Zusammenhang mit sei-
nen Arbeiten zur Chronologie der Menschheitsgeschichte,
! Herrn Harald Heinze (Oberentfelden, Schweiz) für den Hinweis, daß der
Sonnenfleckenzyklus die Sicherheit dendrochronologischer Synchronitä-
ten beeinflußt,
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C14-Crash
! Herrn Dieter Helbig (Detmold) für die Übersendung einer Liste mit knapp
50 Errata aus der 1. Auflage, deren gleichförmige Abfolge im Text ihn zur
Frage veranlasste, ob die Versagerquote während des Lektorierens in ir-
gendeiner Weise aktualistisch unterlegt gewesen sei,
! Herrn Dr. Heribert Illig (Gräfelfing) für die hartnäckige Erinnerung daran,
daß eine Synthese aus Lesbarkeit des Textes einerseits und vollständiger
Argumentation andererseits kein Ding der Unmöglichkeit sein muß,
! Herrn Prof. Thilo Knops (Hamburg) für die Erkenntnis, daß sich im Medi-
um »Fernsehen« atavistische Berichterstattung oftmals besser zu verkau-
fen scheint als neutrale Berichterstattung,
! Herrn Dr. Maier-Reimer (Hamburg) für die kritische Kommentierung be-
stimmter Teile des Buches, wodurch wir auf Fehler in unserer Argumenta-
tion hingewiesen wurden,
! Herrn Dr. Mathias Neher (Berlin) für die Diskussion statistischer
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