C14-Crash
Konferenz
über Radiokarbon-Datierung von 1972 gedruckt worden war. Nie wieder hat
sich ein Wissenschaftler an einer solchen Stelle getraut (oder auch trauen kön-
nen), dieses ungewöhnliche Mittel einzusetzen, um eine Aussage zu vermitteln.
Viel eicht konnte ein solcher Stilbruch auch nur von jener Person hingenommen
werden, die drei Jahre zuvor die C14-Methode nach einem Jahrzehnt fortwäh-
render Ungewißheit über ihren Fortbestand vor dem drohenden Untergang ge-
rettet hatte. 1969 hatte Ferguson eine Baumringchronologie zur Umrechnung ei-
nes C14-Alters in ein Kalenderjahr präsentiert. Dadurch war der ständig wach-
sende Zweifel, ob die C14-Methode jemals zu glaubwürdigen chronologischen
Aussagen kommen könnte, endlich besänftigt worden. Wir weisen in diesem
Buch nach, daß Ferguson dies nur gelungen war, weil er sich fundamental auf be-
stimmte Grundannahmen der C14-Methode abgestützt hatte, die sich im Nach-
hinein aber als falsch herausstellten. Seine Baumringchronologie ist falsch – ge-
nauso wie alle daraus abgeleiteten Datierungen.
1. Grundsätzliches – eine Einführung zum Gebrauch
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! Spezieller Teil: In den Kapiteln 7, 8 und 9 analysieren wir die Grundlagen
1.1 Im Verlauf des
Buches fassen wir
insbesondere der C14-Methode, aber auch der Dendrochronologie. Kapi-
jede als Kernaus-
sage zu verste-
tel 7 konzentriert sich auf die Statistik, Kapitel 8 auf die zahlreichen, auch
hende These in ei-
ner Textbox am
Seitenrand erneut
systemimmanenten Fehlereinflüsse auf das Datierungsergebnis und Kapi-
zusammen.
tel 9 auf die Probleme der Kalibrierung; im Kapitel 9 wird ganz systemim-
manent der C14-Methode der Todesstoß versetzt.
Um den Umgang mit den umfangreichen Verweisen zu Bildern und Literatur
zu vereinfachen, haben wir folgende Maßnahmen ergriffen:
! Auffinden der Bilder: Im Text werden die Verweise auf Bilder oder spezi-
elle Textboxen mit farblich invertierten Ziffern vorgenommen (siehe bei-
spielsweise Bild 1.1 ). Das soll das Auffinden von Textstellen erleichtern,
in denen auf ein bestimmtes Bild Bezug genommen wird. Gleichzeitig er-
scheint am rechten Rand der Doppelseite, auf der das Bild oder die Text-
box plaziert ist, ein schwarzer Kasten mit der zugehörigen Nummer. So
kann jedes gesuchte Bild ohne unnötige Verzögerungen gefunden werden,
indem das Buch auf der Suche nach dem Bild wie ein »Daumenkino«
durchgeblättert wird.
! Auffinden eines Literaturhinweises: Im Text erscheinen nur Kurzverweise
auf weiterführende bzw. zitierte Literatur [Blöss/Niemitz 1997, 15]. Die Lite-
raturliste am Ende des Buches wird – ähnlich wie bei den Bildern – durch
die Plazierung der laufenden Anfangsbuchstaben der Autoren unterstützt.
! Unsere Thesen: Im Verlauf des Buches fassen wir jede als Kernaussage zu
verstehende These in einer Textbox am Seitenrand erneut zusammen.
1.1
Abschließend noch folgende Anmerkungen:
! Gebrauch von »C14«: Wir verzichten aus Gründen der Lesbarkeit im ei-
genen Text auf die an sich korrekte Formel »14C« für das radioaktive Koh-
lenstoffisotop und verwenden stattdessen stets »C14«. Dasselbe gilt auch
für andere Isotopenbezeichnungen wie N14 etc..
! »C14-Konzentration« und »C14-Aktivität«: Beide Begriffe werden stets
so verwendet, daß sie auf das Verhältnis von C14 zu C12 Bezug nehmen.
Die »C14-Konzentration« drückt das Isotopenverhältnis C14/C12 aus, die
»C14-Aktivität« die Zerfallsrate bezogen auf eine Gewichtsmenge des Ge-
samtkohlenstoffs (als Einheit z.B. Zerfallsereignisse pro Minute und
Gramm Kohlenstoff [counts / min • gcarbon]). Aus der C14-Aktivität einer
Kohlenstoffprobe kann in Kenntnis der C14-Halbwertszeit also auch auf
die C14-Konzentration zurückgeschlossen werden. Die Beschleuniger-
massenspektrometrie (AMS) mißt die C14-Konzentration direkt.
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C14-Crash
Leser, die mit den Themen C14-Methode und Dendrochronologie gut vertraut
sind, können ohne weiteres mit der Lektüre des Kapitels 2 beginnen. Diejeni-
gen Leser, die ihr Wissen auffrischen oder ergänzen wollen, finden entspre-
chende Zusammenfassungen auf den nun folgenden Seiten.
1.2 Die Idee der C14-Methode
Die Idee zur technisch-naturwissenschaftlichen Altersbestimmung archäologi-
scher Proben durch die C14-Methode kam W.F. Libby, als er 1939 in einem
Artikel von S.A. Korff Hinweise auf die Produktion von C14 in der Atmo-
sphäre entdeckt hatte. Er faßte daraufhin folgende Vermutungen
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