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Cache! Wir Finden Ihn!

Cache! Wir Finden Ihn!

Titel: Cache! Wir Finden Ihn! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Andrack
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ratlos.
    Clara schlängelte über den Boden wie eine Schlange, scheinbar suchte sie immer noch den Salamander. „Ich glaube, hinter dem unteren Loch steckt etwas fest“, sagte sie, und versuchte, diesen Gegenstand mit ihren schmalen Fingern aus dem Loch herauszupulen. Das gelang aber nicht.
    „Lass mich mal gucken“, sagte Sven und schubste sie weg. Er verglich mehrmals beide Löcher in dem Grenzstein. „Wisst ihr, was ich glaube? Die beiden Löcher sind nicht gleich groß. Und dort unten steckt etwas fest, das nicht durch die untere Öffnung passt!“
    „Dann stecken wir da unten doch einmal unseren Korken hinein“, schlug Victor vor. Er kniete sich hin. Der Korken passte hervorragend. Victor nahm die nächste Flasche Wasser aus seinem Rucksack und schüttete sie in das obere Loch. Immer noch nichts passierte. „Dann müssen wir auch nicht mehr so viel schleppen“, sagte Victor und goss die dritte Flasche in das Loch des Grenzsteins. Mit dem letzten Tropfen schwappten den drei durch das obere Loch zwei kleine Gegenstände entgegen. Es waren zwei runde Plastikdosen. Sie waren durch das Wasser hochgespült worden.
    „Ich kenne solche Dosen“, sagte Sven. „Da hat man Filme drin aufbewahrt, bevor es Digitalkameras gab.“
    Sven und Clara öffneten die kleinen Behälter und holten viele kleine gefaltete Zettel hervor. Für alle, die den großen Eifel-Multi-Cache lösen wollten, gab es eben auch viele Kopien.

    „Was ist denn das, Hüpfekästchen?“, fragte Clara, weil sie aus den vielen Zahlen und Kästchen auf den Blättern nicht schlau wurde.
    „Das sind japanische Zahlenrätsel, so genannte Sudokus“, sagte Sven. „Die mache ich sogar ziemlich gerne.“
    „Das ist ja schön, dass du was zu rätseln hast, Sven“, spottete Victor. „Aber wie führen uns diese Sudokus zum nächsten Cache?“

    Sven zeigte es ihm: „Über dem einen Sudoku steht Nordkoordinate, über dem anderen Ostkoordinate und es sind jeweils einige Kästchen markiert. Wenn wir die Sudokus gelöst haben, haben wir die nächsten Koordinaten.“

    Während Victor und Sven über den Sudokus brüteten, faltete Clara die anderen Zettel.
    Sven schaute auf. „Was machst du da?“
    „Ich packe die übrigen Zettel zurück in die Plastikdosen und verstecke sie wieder in dem Grenzstein“, erwiderte Clara.
    „Damit sie dann die schwarzen Außerirdischen finden und mitnehmen?“, motzte Sven. „Steck die Zettel doch einfach in die Tasche, dann können die Idioten sehen, wie es ist, wenn man einen Cache klaut!“
    „Das machen wir auf keinen Fall“, schritt Victor ein. „Dann sind wir auch nicht besser als die und haben es bestimmt nicht verdient, den letzten Cache zu finden.“
    „Verdient, verdient!“, regte sich Sven auf. „Wer fair ist, hat ja anscheinend keine Chance bei diesem bekloppten Geocaching. Ihr könnt alleine weitersuchen.“ Wütend wendete er sich ab und machte sich auf den Weg Richtung Lindenhof.

    Clara wollte ihm hinterherlaufen.
    „Lass den Blödmann“, riet ihr Bruder.
    „Tschilp, tschilp.“ Ein Kanarienvogel, der Clara sehr ähnelte, umschwirrte Sven.
    „Hör auf mit dem Quatsch, Clara“, fauchte Sven.
    „Jetzt komm, Sven, sei nicht so. Soll ich dir mal was sagen: Victor und ich fanden dich ehrlich gesagt ganz schrecklich. Schon immer. Ich habe, hat mir meine Mutter erzählt, wohl mit vier Jahren mal bei einer Familienfeier gefragt, ob man sich nicht neue Cousins im Geschäft kaufen könne.“
    Sven war stehen geblieben und musste ein bisschen grinsen. „Was willst du, Clara?“
    „Also, ohne dich wären wir nicht weitergekommen. Ohne deinen Kassettenrekorder und dein Handy und überhaupt… Wir sollten alle drei zusammen weitermachen. Weil wir dich doch brauchen, um es den schwarzen Außerirdischen zu zeigen. Bitte. Aber fair.“
    Sven schaute in die Ferne und sagte erst einmal lange nichts. Dann wendete er, ohne etwas zu sagen, legte den Arm kurz um Clara und ging mit ihr zurück Richtung Grenzstein.

Eine unangenehme Überraschung

    Nach der Nachmittagshitze am Maisfeld befanden sich Victor, Clara und Sven nun am südlichen Ende des Felsenwalds. Hier war es angenehm kühl. Sie hatten beide Sudokus gelöst und die neuen Koordinaten in ihr GPS-Gerät eingegeben. Dann waren sie dem Richtungspfeil auf der Anzeige bis in den Wald hinein gefolgt. An einem kleinen Bach, der sich durch die Buchen und Birken schlängelte, führte ein schmaler Pfad entlang.
    „Schön ist es hier“, sagte Clara. Sie sog den

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