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Cache! Wir Finden Ihn!

Cache! Wir Finden Ihn!

Titel: Cache! Wir Finden Ihn! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Andrack
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frischen Duft der Nadeln ein. Dann blieb ihr Blick am fröhlich glitzernden Bach hängen. Sie kletterte eine kleine Böschung hinunter und ging in die Knie.
    „Ich hab Durst. Meint ihr, ich kann aus dem Bach trinken?“
    Victor schaute Sven an und zuckte mit den Schultern. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Drei Liter Wasser hatte ihnen Tante Conny gegen den Durst mitgegeben, und die hatten sie vergeudet, um an den Grenzstein-Cache zu kommen.
    Sven überlegte kurz. „Ich glaube, dieser Bach entspringt nicht weit von hier in den Felsen. Das Wasser müsste sauber sein.“
    Alle drei hockten sich am Bach nieder, formten mit den Händen Hohlräume und tranken gierig.
    „Ist das lecker!“, sagte Victor erleichtert.

    „Hier hast du noch mehr, wenn du es so erfrischend findest“, meinte Sven und schleuderte ihm Wasser ins Gesicht. Das ließ sich Victor natürlich nicht gefallen und spritzte zurück. Schnell machte Clara auch mit und in kurzer Zeit tobte die schönste Wasserschlacht.
    Wrroum!!! Ein Geräusch wie ein Erdbeben ließ die Luft erzittern. Clara, Victor und Sven erstarrten. Tropfenweise rann das Wasser aus ihren Haaren, T-Shirts und Shorts. Sie kauerten sich neben den Bach. Über ihren Köpfen sausten die beiden schwarzen Außerirdischen auf ihrem Motorrad entlang. Aus dem Wald hinaus!
    „Meint ihr, die haben uns gesehen?“, fragte Victor ängstlich.
    „Niemals“, antwortete Sven, „die waren so schnell, die haben weder links noch rechts geschaut. Aber lasst uns jetzt sofort den Cache suchen. Die beiden scheinen ihn schon gefunden zu haben. Wollen wir hoffen, dass sie ihn nicht mitgenommen haben. Das kommt nur von eurer Ehrlichkeit, die restlichen Sudoku-Rätsel wieder im Grenzstein zu verstecken. Verdammt!“
    Die drei krabbelten die Böschung hoch und rannten den Waldweg entlang.
    Mit starrem Blick auf die Anzeige des GPS-Geräts schnaufte Victor: „Noch 80 Meter bis zum Cache.“
    Sven bremste plötzlich. „Stopp“, rief er leise und breitete bremsend die Arme aus. „Schaut mal da.“
    Aus der Deckung einer riesigen Eiche erspähten die drei in einiger Entfernung eine Holzbrücke über dem Bach. Viel konnte man nicht erkennen, aber einer war weithin sichtbar: Klaus! Er machte sich da an irgendetwas zu schaffen. Selbst aus der Ferne hörte man ihn laut fluchen. Nach Minuten, die sich wie endlos dehnten, ging er mit riesigen Schritten weg. Quer durch den Wald, aber – Gott sei Dank – genau in die andere Richtung.

    Vorsichtig näherten sich die drei der Brücke. Sie schauten sich aufmerksam nach allen Richtungen um, ob die Luft jetzt auch wirklich rein war.
    „Hier im Wald ist ja mehr los als in der Fußgängerzone in Bochum zur Weihnachtszeit“, flüsterte Victor. An der Brücke angekommen, sahen sie, dass sie sich tatsächlich an den angegebenen Koordinaten befanden. Sehr auffällig war, dass unter der Brücke eine blaue Wassertonne hing. Sven war der größte von ihnen und versuchte, vom Bach aus an die Tonne heranzukommen. Dass er dabei nass wurde, störte ihn nicht sonderlich. Es war warm, und durchnässt war er nach der Wasserschlacht sowieso. Aber so sehr er sich auch reckte, er konnte die Tonne nicht erreichen.
    „Uh, Uh“, rief Clara durch den Wald und kratzte sich dabei mit beiden Händen unter den Achseln.
    „Oh Gott, spielst du wieder Schimpanse?“, fragte ihr Bruder genervt.
    Beherzt kletterte Clara über das Geländer der Brücke und schwang sich wie Tarzan unter der Brücke von Holzbohle zu Holzbohle. An der Tonne angekommen hielt sie sich sogar nur mit einem Arm fest, um mit der anderen Hand den Verschluss zu öffnen.
    Vom Bach aus dirigierte Sven sie: „Ja, du schaffst es, gleich kannst du hineinschauen!“
    Mit hochrotem Kopf krabbelte Clara wieder auf die Brücke zurück. Victor half ihr dabei. Schwer atmend schüttelte sie den Kopf.
    „Du hast es nicht geschafft, den Deckel der Tonne zu öffnen, habe ich recht?“, fragte Victor.
    Clara schüttelte noch heftiger den Kopf. „Nein“, sagte sie, „der Deckel der Tonne ging ganz leicht auf. Aber es war nichts drin.“
    Die Jungs waren sprachlos. Lange schwiegen sie sich an. Keiner der drei wusste, was zu tun war. Langsam wurde es immer dunkler um sie herum.
    Sven ergriff zuerst wieder das Wort. Niedergeschlagen sagte er: „Lasst uns zum Hof zurückgehen. Das war es mit unserem Geocaching-Abenteuer. Wir können einpacken.“
    Clara war aufgebracht: „So leicht dürfen wir uns nicht unterkriegen lassen. Kommt, wir

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