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Cache! Wir Finden Ihn!

Cache! Wir Finden Ihn!

Titel: Cache! Wir Finden Ihn! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Andrack
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Höchstgeschwindigkeit auf meinen Hof rasen und so tun, als wären sie von der Bundespolizei und überhaupt der liebe Gott persönlich. Und dann hatten sie das gleiche Foto wie ihr und wollten alle meine Kühe sehen. Ich habe aber 300 Kühe, allerdings nur dunkelbraune Angus-Rinder, ihr könnt euch ja selber umsehen.“ Bauer Günther stapfte davon.
    Clara und Victor beschlossen, noch ein bisschen auf dem Kapellenhof herumzustreunen. Hier gefiel es ihnen. Es gab keinen Misthaufen in der Hofmitte und viele verschiedene Tiere. Schweine, Rinder, Katzen, Schafe, Enten, Gänse. Clara entdeckte in einem kleinen Stall außerdem sechs süße Kaninchen. Zum Schluss ihres Rundgangs gingen die beiden in ein altes, abgelegenes Stallgebäude. Dort befanden sich vier Pferdeboxen. Zwei davon waren mit stattlichen Schimmeln belegt, zwei Boxen waren leer. Hinter dem Stall erstreckte sich eine große Weide, dort grasten ein Pony und eine Kuh. Ein Pony und eine Kuh auf der gleichen Weide? Das war aber ungewöhnlich. Clara und Victor versuchten, näher an die beiden Vierbeiner heranzukommen.
    „Meinst du, wir dürfen auf die Weide?“, fragte Victor seine kleine Schwester.
    Die zuckte nur mit den Schultern und krabbelte gelenkig unter dem elektrischen Weidedraht hindurch. Victor folgte ihrem Beispiel und schon bald standen die beiden neben den Tieren. Was war das für eine Überraschung! Die Kuh war ein Pony! Ein kleines, gedrungenes Pony mit breiter Kruppe.
    Die beiden streichelten das weiße Pony mit den schwarzen Punkten und waren sich einig, dass dies das Tier auf dem Foto sein musste. Nun mussten sie nur noch den Namen des Ponys herausfinden, dann konnten sie bestimmt auch das Geburtsdatum erfragen.
    Clara versuchte, dem Pony etwas ins Ohr zu flüstern: „Ich bin eine Pferdeflüsterin“, behauptete sie. Aber das Pony wendete immer wieder den Kopf ab.
    „Das Pony denkt, du willst es am Ohr knabbern“, sagte Victor und grinste.
    Die beiden Geschwister rannten zurück zu den Pferdeboxen. Sie hatten Glück und trafen auf Jürgen, den Sohn des Bauern, der gerade die Boxen ausmistete. Er erklärte ihnen, dass das weiß-schwarze Pony Vroni heiße und zeigte auf Vronis Box. Bingo! An der Boxentür war eine kleine Holztafel mit dem Geburtsdatum angebracht: 10.04.1999.

    Victor fand es ein wenig unheimlich im Wald. Die Luft hatte sich abgekühlt und in den Wipfeln der hohen Bäume rauschte der Wind. Und nun führten die Koordinaten, die sich durch Pony Vronis Geburtsdatum ergeben hatten, genau vor diese Höhle. Er hatte überhaupt keine Lust, da hineinzukriechen. „Ich habe Angst, dass ich mir dort den Kopf stoße“, behauptete er.

    Clara glaubte ihm kein Wort. „Du bist kein Angsthase, sondern ein pupsender Frosch“, zog sie ihn auf.
    Doch Victor blieb stur. „Geh du mal da hinein, ich passe auf, dass diese Motorradfahrer nicht vorbeikommen. Die scheinen auch auf der Suche nach dem Multi-Cache zu sein.“
    Clara seufzte und verschwand in der Höhle. Zwei Minuten vergingen. Drei Minuten. Vier Minuten. Victor machte sich richtig Sorgen. Er hätte Clara nicht allein in die Höhle gehen lassen dürfen. Ohne Taschenlampe, was für ein Idiot war er denn? Am Morgen hatte er zwar ausreichend Proviant für beide in seinen Rucksack gepackt, hungern und dursten mussten sie nicht mehr wie gestern. Aber morgen würde er auch noch eine Taschenlampe mitnehmen. Fünf Minuten, sechs Minuten.
    „Clara“, rief er erst zaghaft, später lauter in die Höhle hinein.
    Keine Antwort. Sieben Minuten, acht Minuten. Da erstarrte Victor. Er hörte Schritte hinter sich, knackende Äste, raschelndes Buschwerk. Das war es. Clara war für immer in der Höhle verschollen, und er wurde jetzt entführt, ermordet…

    „Quak, quak, phhht!“ Clara war wieder der pupsende Frosch und tanzte um Victor herum.
    „Hast du mich erschreckt!“, konnte er nur noch matt sagen. „Wo kommst du denn her?“
    „Die Höhle hat einen zweiten Ausgang, da habe ich mir gedacht, ich könnte dich etwas überraschen“, sagte Clara. „Komm schnell mit, der Cache ist direkt am Eingang der Höhle, man kann dort ziemlich gut sehen.“
    Die beiden krochen in die Höhle und Clara zeigte Victor eine kleine Metalldose, die mit einer Kette fest an der Höhlenwand angebracht war. Sie öffneten die Dose und sahen neben dem kleinen Schreibheft, das sie nun schon kannten, eine Kassette. Die Kassette war mit einem Nylonfaden in der Metalldose festgebunden, damit sie keiner mitnehmen

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