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Cache! Wir Finden Ihn!

Cache! Wir Finden Ihn!

Titel: Cache! Wir Finden Ihn! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Andrack
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konnte.
    „Da müssen wir wohl hineinhören, wenn wir mehr erfahren wollen“, seufzte Victor.
    Er hätte nicht im Traum daran gedacht, dass man für das Geocachen nicht nur eine Taschenlampe brauchte, sondern am besten auch einen Kassettenrekorder mitschleppte. Victor überlegte kurz und entschied dann: „Wir müssen zum Hof zurück.“

    Immer noch außer Atem schauten sich Clara und Victor im Wohnzimmer des Lindenhofs um. Auf einem Tisch neben dem Bücherschrank stand eine Musikanlage. Man konnte dort CDs hören und Radio. Keine Kassetten. Außerdem hätten sie das Riesending von Anlage schlecht in den Wald schleppen können.
    Webumm, Webumm, webumm. Aus Svens Zimmer im ersten Stock dröhnte HipHop. Clara und Victor schauten sich verzweifelt an. Keiner von beiden musste etwas sagen. Sie wussten auch ohne Worte, dass sie nur eine Chance hatten, an einen Kassettenrekorder zu kommen: Sie mussten sich in die Höhle des Löwen wagen. In die Höhle des Löwen Sven.

    „Das könnt ihr hübsch vergessen, dass ich euch meinen Kassettenrekorder gebe“, schrie Sven. Nicht, dass er besonders wütend war, aber seine Musik war so laut.
    Deswegen brüllte Victor zurück: „Mach doch mal die Musik leiser!“
    „Was hast du gesagt?“
    „LEISER!!!“
    Sven trottete im Schneckentempo zu seiner Anlage und drehte leiser. Ein bisschen. Laut war es immer noch. Er verschränkte seine Arme und stellte sich vor Clara und Victor hin. „So, meine Lieblingscousine und mein Lieblingscousin…“
    „Du hast doch keine anderen“, unterbrach ihn Clara.
    „Also ihr beiden, warum braucht ihr meinen Kassettenrekorder denn so dringend?“ Nachdem ihm Clara und Victor von der Kassette im HöhlenCache erzählt hatten, überlegte Sven kurz und sagte dann: „Zwanzig.“

    „Zwanzig was?“, fragte Victor.
    „Für zwanzig Euro Leihgebühr könnt ihr den Kassettenrekorder haben.“
    „Du spinnst doch total.“ Clara zeigte Sven einen Vogel.
    Sven zuckte mit den Schultern, wandte sich um und drehte seine Musik wieder auf volle Lautstärke.
    Clara hatte vor drei Monaten in einem ziemlich grausamen Tierfilm ihres Vaters gesehen, wie sich zwei Hyänen über einen jungen Löwen hermachten. Das war nicht schön gewesen, sehr blutig. Sie hatte immer wieder ihre Hände vor das Gesicht halten müssen. Jetzt stellte sie sich vor, dass Victor und sie diese Hyänen wären. Und Sven der Löwe…
    Ohne Vorwarnung machte Sven die Musik aus und stöpselte seinen Kassettenrekorder aus der Steckdose. „Okay, ihr könnt das Ding haben.“
    Clara und Victor sahen sich erstaunt an.
    „Unter einer Voraussetzung: Ich komme mit!“

Udo Wackeldackel

    Nun gingen sie also zu dritt an den Maisfeldern entlang. Victor mit seinem Verpflegungsrucksack und Sven mit dem kleinen Kassettenrekorder. Und Clara jagte einen kleinen, wendigen Salamander. Sie hockte sich auf den Boden und verfolgte ihn bis an den Wegesrand. Dort versteckte sich der Salamander unter einem großen viereckigen Stein.
    „Das ist wohl dein Zuhause“, seufzte Clara, „na dann lasse ich dich mal in Ruhe.“ Clara lief den beiden Jungs hinterher, die inzwischen einen kleinen Vorsprung hatten. Beim Laufen sog sie tief die Luft ein. Es roch nach Sommer, so wie sie es mochte. Nach Sonne roch es, ja, die Sonne hatte auch einen Duft, wie Parfum. Es duftete frisch und nach Erde, nach Feldern, es war einfach traumhaft.

    „Und damit das klar ist, wir teilen den Gewinn durch drei“, erklärte Sven Victor.
    „Welchen Gewinn meinst du?“, fragte Victor verdutzt.
    „Wie naiv bist du denn? Was meinst du, was sich in dem letzten Cache dieses Multi-Caches befindet? Eine Tafel Schokolade? Nein, lieber Cousin, das ist ein richtig fetter Cache, hinter dem ist halb Deutschland und die ganze Eifel her. Und im letzten Cache liegt, für den ersten, der ihn findet, ein krasser Preis. Fünfhundert Euro, tausend Euro, das wird man ja sehen. Oder es gibt einen Scheck, einen kleinen Goldbarren, Schmuck, irgendsowas. Das hat dir wohl die Sprache verschlagen, oder?“
    Victor dachte nach, während Clara nach weiteren Salamandern Ausschau hielt. „Und wegen des Geldes bist du nun dabei? Ich dachte, man macht Geocaching nur so aus Spaß! Wofür brauchst du denn so viel Geld?“
    Sven lächelte verträumt. „Ich will unbedingt einen Motorroller, bekomme aber keinen von meinem Vater. Also muss ich selber an Geld herankommen. Vorsicht!“ Rasch zog Sven Victor und Clara in das riesige Maisfeld.
    „Was ist denn los?“,

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