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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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aber sie kann unkontrolliert aus dir ausbrechen, wenn du nicht auf der Lichtfeste lernst, mit ihr umzugehen. Sie kann dich töten … das sagen die Magier.«
    Cademar löste sich von seiner Mutter. Er wollte ihnen erzählen, wie die Magie aus ihm herausgebrochen war und die Kristallkugel vernichtet hatte, doch er wusste, dass sie sich dann noch mehr Sorgen machen würden, also behielt er es für sich. »Werdet ihr versuchen, mich zurückzuhalten, wenn ich gehe?«
    Samka schüttelte wortlos den Kopf. Ratum ebenso.
    Cademar ging zu seinem Vater und schloss ihn kurz in den Arm. »Ich gehe nicht für immer«, sagte er.
    »Wir werden auf dich warten. Wie lange es auch dauert«, sagte Ratum. Cademar trat einen Schritt zurück und besah seinen Vater dankbar.
    Dann ging er zur Hintertür hinaus, ließ seine Eltern, die sich in den Arm nahmen, in der Küche zurück, winkte Marna zu, die vom Giebelfenster zu ihm hinabschaute, und verschwand hinter dem nächsten Hügel.



Flucht
    »Die Kristallkugel ist vernichtet worden«, sagte der Magier Ägom, und obwohl er wusste, dass der Bewahrer ihm als einem Vertrauten auch im schlimmsten Zorn nichts antun würde, hielt er einen gewissen Abstand ein.
    Der Bewahrer schaute seinen Magier ungläubig an. Er blinzelte mit dem gesunden Auge. Ägom hatte erwartet, dass Kolom in die Höhe schießen würde, doch der Bewahrer blieb sitzen. »Unmöglich«, sagte er.
    »Ich habe es gefühlt. Es gibt keinen Zweifel. Ich habe Gesandte losgeschickt, die alles ergründen sollen.«
    »Wohin?«
    »In einen kleinen Ort namens Klarbach, nördlich von Bergfried.«
    Nun stand Bewahrer Kolom auf und schritt hinkend zum Fenster, als wolle er einen Blick zum Festland werfen, wo sich das Dorf befand. Er ballte die rechte Hand zur Faust, und sein Lederhandschuh knirschte dabei. »War dort ein Günstling?«
    »Ja, ganz sicher. Ich fühlte ihn durch die Kristallkugel, und sie folgte ihm. Sie hat sich ihm angenähert, doch dann – nun, es fühlte sich an, als würde die Kristallkugel einfach ausgelöscht.«
    »Ausgelöscht …«, murmelte Kolom.
    »Die Gesandten werden herausfinden, wer der Günstling war, der es zu verantworten hat.«
    »Bis wann können wir eine neue Kristallkugel formen?«
    Diese Frage hatte Ägom erwartet. »Ich habe einige Magier schon damit beauftragt. Doch es wird einige Tage dauern, die Kristalle zu verschmelzen.«
    Der Bewahrer entfernte sich wieder von dem Fenster. »Wie viele Günstlinge haben wir bislang gefunden?«
    »Drei«, antwortete Ägom und erwartete, dass sich nun Koloms Zorn zeigen würde, doch abermals blieb der Bewahrer erstaunlich ruhig.
    »Immerhin«, gab Kolom zurück. »Ich werde sie mir ansehen, sobald sie da sind. Bis dahin – tu alles, was nötig ist, um diesen Günstling aus Klarbach zu finden.«
    Ägom nickte.
    Als sein Elternhaus aus der Sichtweite verschwunden war, hielt Cademar inne. Die Lichtfeste der Magier lag vor der Küste im Süden. Weit im Westen war der schwarze Lavastreifen, durch den sich die Dämmerschlucht zog, die nur auf der Dunkelbrücke überquert werden konnte. Das tat natürlich niemand, denn jenseits der Dämmerschlucht war das Land der Verdunkelten, die sich seit ewigen Zeiten mit Asugol im Krieg befanden. Nördlich von Klarbach verhinderten der Umon mit seinen schroffen Ausläufern, darunter das Schwarzgebirge, die Reise in den Norden, und es gab keinen Weg um das Gebirge herum.
    Cademar stand nur ein Weg offen – der nach Osten. Er wusste, dass sich dort in der Ferne das Höllendickicht befand, durch das es keinen Weg gab, aber in dieser dünn besiedelten Gegend konnte er vielleicht ein Versteck finden.
    Kurz überlegte er, die Reise nach Süden bis Bergfried auf sich zu nehmen, um zunächst in der kleinen Stadt unterzuschlüpfen, doch dieser Weg würde ihn nur näher an die Lichtfeste führen. Sollten Gesandte der Magier schon auf dem Weg nach Klarbach sein und ihn suchen, konnte er ihren Weg kreuzen. Vielleicht wussten sie, wie er aussah. Er durfte nicht riskieren, einem Magier über den Weg zu laufen.
    Cademar lenkte also seine Schritte nach Osten. Er musste das letzte Tageslicht für sich nutzen, um so weit wie möglich von Klarbach wegzukommen. Er durchquerte eiligen Schrittes die steinige Ebene, die sich östlich des Ortes befand.
    Als er schließlich den Arketwald erreichte, war es dunkel geworden. Die schmale Sichel des Mondes und die Sterne spendeten nur wenig Licht, und im Forst würde Cademar kaum die Hand vor Augen sehen. Er

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