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Cäsar Cascabel

Cäsar Cascabel

Titel: Cäsar Cascabel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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als den des Kapitäns Quadra, und ging schließlich gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts endgültig in großbritannischen Besitz über.
    Ihre Hauptstadt ist gegenwärtig Viktoria und ihre bedeutendste Stadt ist Nanaimo. Ihre reichen, anfänglich durch die Agenten der Hudsonbai-Gesellschaft ausgebeuteten Steinkohlenlager lieferten einen der bedeutendsten Handelsartikel zwischen San Francisco und den verschiedenen Häfen der Westküste.
    Ein wenig nördlich von der Vancouver-Insel erstreckt sich die Queen-Charlotte-Insel, die bedeutendste des gleichnamigen Archipels, welcher die englischen Besitzungen in jenen Gewässern vervollständigt.
    Man wird unschwer erraten, daß Herr Cascabel ebensowenig daran dachte, die Inselhauptstadt zu besuchen, wie er Adelaide oder Melbourne in Australien, Madras oder Kalkutta in Indien besucht haben würde. Er verwendete seine ganze Sorge darauf, das Fraserthal so rasch hinauszueilen, wie sein Gespann es nur immer gestattete, und verkehrte ausschließlich mit den Urbewohnern des Landes.
    Übrigens fand die kleine Truppe hier leicht das zu ihrer Nahrung erforderliche Wild. Die Gegend wimmelte von Damhirschen, Hafen, Rebhühnern; und wenigstens, sagte Herr Cascabel, diente es zur Erhaltung ehrlicher Wesen, dies Wild, das sein ältester Sohn mit sicherem und flinkem Blei erlegte!… Auch hatte es kein angelsächsisches Blut in den Adern und konnte anstandslos von Franzosen verzehrt werden!
    Das Gefährt passierte Fort Langley und drang immer tiefer ins Fraserthal. Man würde vergebens nach einem fahrbaren Wege auf diesem, fast ganz sich selber überlassenen Boden gesucht haben. Längs des rechten Flußufers bildeten breite Gras-und Kräuterstrecken den Saum der westlichen Wälder, hinter welchen hohe Bergesgipfel sich am Horizonte von dem meist grauen Himmel abhoben.
    Wir müssen erwähnen, daß Jean bei dem unweit der Frasermündung gelegenen New-Westminster, einer der bedeutendsten Städte der Bute-Küste, Sorge getragen hatte, auf der zwischen beiden Ufern verkehrenden Fähre über den Fluß zu setzen. In der That eine weise Vorsicht, sobald sie, stromaufwärts ziehend, die Quellen des Flusses erreichte, würde die Belle-Roulotte dieselben nur mehr in westlicher Richtung zu umgehen brauchen. Es war das der kürzeste und auch der zugänglichste Weg, um jene Spitze von Alaska zu erreichen, welche in die kolumbische Grenze vorspringt.
    Übrigens war Herr Cascabel, vom Zufall begünstigt, auf einen Indianer gestoßen, der sich erboten hatte, ihn bis an die russischen Besitzungen zu führen; und er sollte es nicht bereuen, sich diesem wackern Eingeborenen anvertraut zu haben. Offenbar würde das die Reisekosten vergrößern, aber es war besser, nicht auf einige Dollars zu sehen, wo es sich um die Sicherheit der Reisenden und die Schnelligkeit der Reise handelte.
    Der angenommene Führer hieß Ro-No. Er gehörte zu einem jener Stämme, deren Tyhis oder Häuptlinge häufige Beziehungen zu den Europäern unterhalten. Diese Indianer sind wesentlich verschieden von den Tchilicotten, einer falschen, verschlagenen, grausamen, wilden Rasse, vor der man sich im Nordwesten Amerikas hüten muß. Haben diese Banditen doch im Jahre 1864 an der Niedermetzelung des zum Bau einer Straße an der Bitte-Küste entsandten Personals teilgenommen! War doch der Ingenieur Waddington, dessen Tod in der ganzen Kolonie so tief beklagt wurde, unter ihren Streichen gefallen! Und erzählte man doch endlich zu jener Zeit, daß diese Tchilicotten das Herz eines ihrer Opfer herausgerissen und wie australische Kannibalen verzehrt hätten!
    Jean, welcher die Schilderung jener fuchtbaren Metzelei in Frederic Whympers Reise durch Nordamerika gelesen, hatte denn auch seinen Vater von der Gefahr unterrichten zu müssen geglaubt, die eine Begegnung mit den Tchilicotten bilden würde; aber selbstverständlich sprach er der übrigen Familie nicht davon, um sie nicht unnötigerweise zu erschrecken. Überdies hatten die Rothäute sich, durch das Henken einer gewissen, bei jenem unseligen Ereignisse besonders kompromittierten Anzahl der Ihrigen eingeschüchtert, seither weise abseits gehalten. Dies bestätigte auch der Führer Ro-No, der den Reisenden versicherte, daß sie auf dem Wege durch Britisch-Kolumbia nichts zu befürchten hätten.
    Das Wetter war unverändert schön. Die Hitze begann sogar sich zwischen Mittag und zwei Uhr nachmittags recht fühlbar zu machen. Die Knospen entfalteten sich längs der saftgeschwellten Zweige;

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