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Caesar und die große Verschwörung - Die Zeitdetektive ; 30

Caesar und die große Verschwörung - Die Zeitdetektive ; 30

Titel: Caesar und die große Verschwörung - Die Zeitdetektive ; 30 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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voller Blut war.
    Caesar war weiß wie Marmor. Er schwankte leicht hin und her und Leon fürchtete, dass er gleich zusammenbrechen würde.
    Jetzt mussten die Gefährten eingreifen.
    Leon nahm seinen ganzen Mut zusammen, löste sich aus dem Pulk der Caesar-Anhänger und trat zur Treppe. „Darf ich etwas zur Verteidigung von Caesar sagen?“, fragte er den Richter.
    Der Praetor lachte auf. „Was bildest du dir ein?“
    Leon schaute Rat suchend zu seinen Freunden. Was nun?
    Doch da erhielt er unerwartete Hilfe. „Lass ihn sprechen, Manilius“, sagte Cicero.
    „Wie tief bist du gesunken, Cicero, dass du die Hilfe eines Knaben brauchst?“, höhnte der Richter, um dann aber Leon das Wort zu erteilen.
    Nun waren alle Blicke auf den Jungen gerichtet. Sein Herz pochte wie wild. Er räusperte sich, dann sagte er: „Nepos hat gerade gleich zweimal gelogen!“
    Nepos warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. „Frechheit!“, zischte er.
    Doch Leon redete weiter. „Nepos sagte, dass Caesar von hinten zustieß. Aber das kann nicht sein. Rabirius wurde durch Stiche in die Brust getötet!“
    „Das stimmt, das stimmt!“, rief Cicero. Er klang erleichtert.
    „Ruhe!“, befahl der Richter. „Weiter!“
    Ermutigt durch den ersten Erfolg, fuhr Leon fort: „Zweitens behauptete Nepos, dass er die Tat von seinem Haus aus beobachtet habe. Auch das kann nicht sein. Sein Haus hat gar keine Fenster zum Forum Boarium!“
    „Ist dem so?“, knurrte der Richter.
    Nun war es Nepos, der wachsweiß geworden war. Langsam nickte er. Catulus schaute ihn völlig verdattert an. Seine komplette Anklage war soeben in sich zusammengebrochen.
    Wieder gab es einen Tumult. Das Pendel schlug zuranderen Seite aus, nun war die Mehrheit auf Caesars Seite.
    „Wir können euch auch sagen, wer der wahre Täter ist“, sagte Leon, als der Lärm verebbt war.
    „Was?“, fragte der Richter. „Ihr?“
    „Ja, wir“, erwiderte Leon fest und winkte Julian und Kim, die nach wie vor die Katze auf dem Arm hatte, zu sich.
    Die Stille, die nun herrschte, war vollkommen. Es war, als hielte ganz Rom den Atem an.
    „Es war Nepos selbst!“, schallte Leons Stimme über das Forum Romanum.
    „Nein!“, kreischte Nepos.
    „Doch, er war es, und das können wir beweisen“, setzte Leon nach. Er zog die blutverschmierte Tatwaffe aus seiner Tunika und zeigte sie dem Richter. „An diesem Messer sind die Abdrücke von nur drei Fingern zu sehen – einer davon auf der Innenseite des Griffs. Dieser Abdruck stammt vermutlich vom Daumen.“
    Der Richter nickte.
    „Auf der Außenseite erkennt man die Abdrücke von weiteren Fingern“, sagte Leon. „Allerdings sind es nur zwei Abdrücke, obwohl es eigentlich vier sein müssten. Das hat unser Freund Julian gestern Abend entdeckt. Also kann man davon ausgehen, dass dem Täter zwei Finger fehlen. Das trifft auf Nepos zu.“
    Caesar und Cicero schauten Leon begeistert an.
    Derweil wanderte der Blick des Richters zu Nepos. „Nimm die Waffe in die Hand!“, herrschte er ihn an. „Ich will sehen, wie du sie halten würdest.“
    Nepos begann am ganzen Körper zu zittern.
    „Los, nimm sie!“, schrie der Richter.
    Doch Nepos schüttelte den Kopf. „Nicht nötig. Ich … ich war’s! Ich habe Rabirius ermordet und dafür gesorgt, dass der Verdacht auf Caesar fiel.“
    Leon jubelte innerlich. Ihr gefährlicher Plan hatte funktioniert, man glaubte ihnen, sie hatten den wahren Täter überführt!
    Caesar sah Nepos traurig an. „Aber warum das alles?“
    „Du hast mich als Aedil mit deinen prunkvollen Spielen immer wieder ausgestochen. Ich musste endlich aus deinem Schatten treten. Und auch ich wollte Oberpriester werden“, sagte Nepos. „Catulus fürchtete ich nicht, er hat nicht deine Ausstrahlung, ist längst nicht so beliebt wie du.“
    Leon zupfte an seinem linken Ohrläppchen. Daher wehte also der Wind! Eifersucht und Machtgier!
    „Hätte man mich verurteilt, dann hättest du meine Laufbahn zerstört und somit einen Konkurrenten aus dem Weg geräumt“, sagte Caesar düster.
    „So ist es“, bestätigte Nepos leise. „Denn die Anklage gegen dich wegen Bestechung stand auf wackligen Füßen. Der Zeuge ist ein stadtbekannter Lügner,der sich gerne kaufen lässt. Ich musste sichergehen, dass man dich wirklich hart bestraft …“
    „Und deshalb wurdest du zum Mörder und hast mich als Zeuge missbraucht!“, schrie Catulus unvermittelt.
    Nepos nickte.
    „Dann war es also kein Zufall, dass Catulus in jener Nacht kurz

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