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Café Eden - Roman mit Rezepten

Titel: Café Eden - Roman mit Rezepten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kalpakian
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Du hast wirklich das Zeug zu einer guten Köchin, Eden Louise.«
    Während Eden Vanille, Zimt und frisch geriebene Muskatnuss in die cremige Masse gab, legte Afton die braunen, überreifen Bananen zuunterst, wo sie niemand sehen konnte, bedeckte sie mit der Creme und ordnete die schönen Bananen oben drauf an. »Verstehst du die Logik, die dahintersteht?«
    Â»Die guten Bananen sind oben«, sagte Eden. »Und die braunen sieht niemand.«
    Â»Wie klug du bist, Eden!« Eden errötete bei dem Kompliment. »Und bevor wir den Kuchen jetzt in den Kasten stellen, um ihn vor lästigen Fliegen zu schützen, fügen wir noch ein wenig Inspiration hinzu. Du weißt doch, was das ist, oder?«
    Â»So wie Gott Joseph Smith die goldenen Tafeln gegeben hat?« Eden lächelte stolz. Sie ging jeden Sonntag mit ihrem Vater in die Kirche.
    Â»Was Gott Joseph Smith gab, war göttlich und zeitlos. Das hier ist Orangenschale.« Sie reichte ihr eine Orange und das schwere Schälmesser.
    Der Duft der feuchten, frischen Schale prickelte Eden in der Nase. »Können wir jetzt schon ein wenig Kuchen essen?«
    Â»Nein, natürlich nicht. Wir warten, bis die anderen Kinder aus der Schule kommen. Die geteilte Gabe segnet den Gebenden zweimal. Du weißt, dass ich recht habe.«
    Dem widersprach Eden nicht. Niemand hätte das gewagt. Afton Lance hatte immer recht. Selbst wenn sie unrecht hatte, hatte sie recht.
    Â»Und jetzt lass uns aufräumen. Pflichten werden den Gläubigen auferlegt.«
    Bei Eden zu Hause wurden Pflichten höchstens den Arglosen oder Verzweifelten auferlegt, aber das sagte sie nicht.
    Bevor die anderen Kinder aus der Schule kamen, hatte Eden Gelegenheit, im Baumhaus der Lances zu spielen. Sie hatte es nur selten für sich allein, da sie es sonst immer mit ihren Vettern und Cousinen teilen musste. Heute Nachmittag war es ein Piratenschiff, auf dem Captain Eden an Deck stand und über das weite Meer blickte. Langstielige rote Geranien lehnten wie Bettler an der Hintertreppe, und daneben wucherten Büschel von Thymian, Rosmarin und Minze. Das Gras war von den sechs Lance-Kindern platt getrampelt, aber in diesem Pfefferbaum hatte Tom Lance ein schönes Baumhaus gebaut, so sorgfältig, wie er alles machte. Tom Lance arbeitete bei der Eisenbahn. Das taten die meisten in St. Elmo. Aber Tom Lance konnte seine große Familie mit seinem mageren Einkommen von der Eisenbahn nur erhalten, weil Afton sich um alles kümmerte, und Tom, ein stiller, schüchterner Mann, tat alles, was sie von ihm verlangte.
    Die Kinder stürmten herein und warfen ihre leeren Frühstücksdosen in die Spüle. Der Älteste, Lucius, war zwölf und seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten, wenn man einmal von der Narbe an seiner Nase absah. Bessie und Alma, Schwestern, die Zwillinge hätten sein können, stritten sich wegen irgendeiner geringfügigen Sache. Die kleineren Jungen, Junior und Samuel, gingen in die gleiche Schule wie Eden und neckten sie, weil sie auf dem Schulhof gesungen hatte.
    Â»Jetzt ist es genug«, wies Afton sie zurecht. »Man soll sich nicht am Unglück des anderen freuen.«
    Eden warf den beiden einen spöttischen Blick zu. Die Jungen wuschen sich die Hände, und Afton ging hinaus, um Connie die Windeln zu wechseln. »Ich bin gleich wieder da«, rief sie aus dem Schlafzimmer. »Lasst die Finger von dem Kuchen.«
    Eden setzte sich schon einmal an den Tisch und betrachtete den Kuchen voller Stolz. »Ich habe geholfen, ihn zu backen«, verkündete sie, während sich die anderen Kinder schubsend und drängelnd ebenfalls niederließen.
    Junior schnaubte. »Ja, und sie haben dich auch nach Hause geschickt. Ich habe auf dem Schulhof alles gesehen.«
    Â»Nur für heute Nachmittag. Und ich hatte es viel schöner als ihr.«
    Â»Warum hast du ihnen denn nicht gesagt, sie sollten deine Ma anrufen? Warum denn unsere? Du weißt doch, dass sie dich haut.«
    Â»Niemand haut mich.«
    Â»Dein Pa will es nicht, und deine Ma kann es nicht.« Tom Junior stupste Eden in die Rippen. »Deine Ma ist betrunken. So sicher wie die Sünde ist sie betrunken.«
    Â»Halt den Mund, du Schwanzlutscher.«
    Â»Ma!«, rief Junior. »Ma! Eden hat mich Schwanzlutscher genannt!«
    Bevor Eden etwas erwidern konnte, kam Afton in die Küche gerauscht, das Baby Connie auf der Hüfte. Sie züchtigte Eden wegen

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