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Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End

Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End

Titel: Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Worth
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Joans Aussprache war makellos, und wie erwähnt ist die Akustik von All Saints hervorragend. Ihr Theaterflüstern, mit dem sie sich auch während der Rush Hour in einem Bahnhof Gehör verschaffen konnte, wenn sie in Form war, drang in jede Ecke der Kirche.
    »Das haben wir 1890 noch gemacht. Die alten Vorhänge abgenommen und daraus Kleider für die zweite Garnitur geschneidert. Ich frage mich, wem sie die Vorhänge abgeluchst hat.«
    Die Pianistin schaute erbost zu ihr herüber, aber der Cellist war ein Mann und er hatte keine Unverschämtheit wahrgenommen, also begann er, sein Instrument zu stimmen. Schwester Monica Joan zappelte neben mir auf ihrem Stuhl und suchte eine bequeme Sitzposition.
    Der Cellist war zufrieden, lächelte selbstbewusst ins Publikum und hob seinen Bogen.
    »So wird das nichts. Ich kann so nicht sitzen. Ich brauche ein Kissen für meinen Rücken.«
    Der Cellist ließ den Arm sinken. Der Pfarrer sah hilflos zu seinen Kaplanen. Eine Frau aus den hinteren Reihen kam nach vorne. Sie hatte sich in weiser Voraussicht ein Kissen mitgebracht und Schwester Monica Joan durfte es gerne benutzen.
    »Wie überaus freundlich. Das weiß ich wirklich zu schätzen. Sehr nett.«
    Ihre königliche Würde hätte selbst Queen Mum zur Ehre gereicht. Sie befühlte das Kissen und beschloss, darauf zu sitzen und mit der Stoffbahn die Lehne zu polstern. Cynthia und der Pfarrer halfen ihr, all das zu richten, während der Cellist und die Pianistin schweigend auf ihre Instrumente herabsahen. Ich wand mich innerlich und versuchte vergeblich, nicht aufzufallen.
    Die Aufführung begann und Schwester Monica Joan, die nun endlich bequem saß, holte ihr Strickzeug heraus.
    Es ist nicht üblich, im Konzert zu stricken. Genau genommen habe ich das noch nie erlebt. Aber Schwester Monica Joan scherte sich nicht darum, was andere Leute taten oder nicht taten. Sie machte immer genau, was ihr gefiel. Stricken ist üblicherweise auch keine geräuschvolle Angelegenheit. Schon oft hatte ich Schwester Monica Joan in absoluter Ruhe und Gelassenheit stricken sehen. Anders jedoch dieses Mal. Sie strickte an einem Spitzenmuster, für das sie drei Nadeln benötigte, und das sorgte für absolutes Chaos.
    Immer wieder fielen ihr die Nadeln herunter. Es handelte sich um stählerne Stricknadeln, die jedes Mal mit lautem Klingeln auf dem Holzboden aufschlugen. Cynthia oder ich mussten sie aufheben, je nachdem auf wessen Seite die betreffende Nadel gelandet war. Das Wollknäuel fiel herunter und rollte unter mehreren Stühlen hindurch. Jemand, der etwa vier Reihen hinter ihr saß, versuchte es zu ihr zurückzuschießen, doch der Wollfaden verfing sich an einem Stuhlbein und straffte sich, sodass Schwester Monica Joans Strickwerk ein paar Maschen verlor. »Vorsicht«, zischte sie uns zu, als der Cellist sich mit konzentriert geschlossenen Augen einer besonders schwierigen Stelle näherte. Plötzlich riss er die Augen auf und ein unerwartet schiefer Ton entwich seinem Instrument. Als er Schwester Monica Joan an ihrer Wolle fummeln sah, stürzte sich der Cellist in geballter Professionalität in seine Kadenz. Er beendete den Satz in meisterlicher Vollendung.
    Der langsame Satz begann besonders ruhig und getragen, doch das Wollknäuel ließ sich nicht so leicht bändigen. Der Zuhörer aus der vierten Reihe versuchte es wieder dorthin zurückzurollen, woher es gekommen war, doch ohne Erfolg. Das Knäuel rollte nach hinten und verhedderte sich zwischen den Füßen eines Konzertbesuchers, der es wiederum aufhob, wodurch der Faden erneut stramm gezogen wurde, worauf sich weitere Maschen auf Schwester Monica Joans Nadel auflösten.
    »Sie ruinieren es doch«, giftete sie den Mann hinter sich an.
    Die Pianistin spielte gerade eine betörend zarte Passage. Sie wandte sich vom Klavier ab und warf Blicke wie Dolche in die erste Reihe.
    Als das Werk auf die Schlusskadenz zusteuerte, landete wieder eine Nadel unter lautem Geklapper auf dem Boden und übertönte den klagenden Ton, mit dem das Cello in einer eleganten Wendung den Satz abschloss.
    Der Pfarrer kam mit verzweifeltem Blick nach vorn und flüsterte Schwester Monica Joan zu, sie möge sich doch bitte ruhig verhalten. »Was haben Sie gesagt, Herr Pfarrer?«, fragte sie laut, als sei sie taub – was sie nicht war. Erschreckt zog er sich zurück, denn er musste fürchten, alles nur noch schlimmer zu machen.
    Der dritte Satz war ein Allegro con fuoco und das Duo spielte ihn schneller und mit mehr Feuer als

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