Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
Vom Netzwerk:
habe!“
    Angesichts seiner Großspurigkeit unterdrückte ich ein Kichern. Es war mein Spiel, und wenn ich mich nicht an die Regeln hielt, wie konnte ich es dann von ihm erwarten?
    „Wir dürfen das hier nicht auf die leichte Schulter nehmen!“ Ich drohte ihm mit dem Finger, was ebenso eine Warnung an mich selbst war wie Teil meiner Rolle.
    Jack verschränkte die Arme vor der Brust. „Vielleicht bin ich nicht mal pünktlich um Mitternacht zu Hause, aber das ist auch egal.“
    „Nun, also“, erwiderte ich. „Du weißt, was du dann wärest.“
    Einer seiner Mundwinkel zuckte. „Unartig.“
    Als ich mich auf ihn zubewegte, wiegte ich mich ein bisschen mehr als sonst in den Hüften. Dann blieb ich vor ihm stehen und ließ eine Fingerspitze an der Reihe seiner Knöpfe nach oben fahren, um direkt unter seinem Kinn innezuhalten. „Ist es das, was du sein möchtest, Jack? Ein unartiger Junge?“
    „Nein“, erklärte er kopfschüttelnd. Er legte seine Hand über meine und zog sie von seinem Kinn weg. „Also bring mich nicht dazu, es zu werden.“
    Er hatte improvisiert, was mich erstaunte. Ich schaute auf seine Hand hinunter, die mein Handgelenk festhielt, und betrachtete seinen Gesichtsausdruck, der sich von eifrig zu entschlossen gewandelt hatte. Im Gegensatz zu unserem Treffen im Pharmacy oder selbst dem ersten Mal, als er mich geküsst hatte, zögerte Jack dieses Mal nicht. Er tat es einfach, genau wie ich es ihm geraten hatte.
    Es funktionierte.
    Ein Teil von mir, das war immer so, konnte in dieses Spiel nicht eintauchen. Ganz gleich, wie intensiv ich mir vorher die Szene ausgemalt hatte und wie gut die Rollen gespielt wurden, war da etwas in mir, das sich weigerte mitzuspielen. Das mir nicht erlaubte, nicht einmal für eine einzige Stunde, jemand anders zu sein. Aus diesem Grund hatte ich auch noch nie zuvor dieses Spiel gespielt, nämlich die erwachsene Frau, die einem jüngeren Mann sein erstes Mal schenkt.
    Hier und jetzt war das etwas anderes, denn ich war die Ältere, Jack war jünger als ich, und es war unser erstes Mal.
    Ich versuchte, ihm meine Hand zu entziehen, aber nicht heftig genug, um mich von seinem Griff zu befreien. „Willst du denn nicht, dass ich einen unartigen Jungen aus dir mache?“, fragte ich ein wenig atemlos.
    Seine Finger schlossen sich noch fester um meinen Arm. „Nur wenn du es willst.“
    Ich wollte es tatsächlich, und die Hitze, die an meinem Hals aufstieg und auf meinen Wangen glühte, verriet mich, ebenso wie meine Nippel, die sich von innen hart gegen mein T-Shirt drückten. Verräterisch war auch mein Mund, der sich von allein öffnete, sodass ich mit der Zunge meine Unterlippe befeuchten konnte. Jack bemerkte all diese Zeichen, doch er hielt sich an die Rolle, die ich ihm vorgegeben hatte.
    „Möchtest du mich anfassen?“ Die Worte kamen heiser und kratzig aus meiner Kehle, aber ich räusperte mich nicht.
    Er nickte. Wir rührten uns nicht, er hielt immer noch mein Handgelenk fest, und wir starrten einander so lange in die Augen, dass mein Herz Gelegenheit zu einigen weiteren zitterigen Schlägen hatte. Dann löste Jack seine Finger und gab mich frei. Ich streckte meine Arme seitlich von meinem Körper weg.
    „Dann tu’s.“
    Sein Blick glitt an meinem Körper entlang. Einen Augenblick lang wünschte ich, ich hätte etwas angezogen, das ein wenig aufreizender war, zum Beispiel einen kurzen Rock und Strapse. Doch als er seine Hand um meine Taille legte und vorher mein Shirt hochschob, war ich froh, dass ich Jeans und ein langärmeliges T-Shirt trug. Das war nicht so klischeebehaftet … und dadurch fühlte sich die Sache realistischer an.
    Jacks Daumen drückten auf meinen Bauch, während seine Fingerspitzen sich an beiden Seiten seitlich neben meiner Wirbelsäule ins Fleisch pressten. Er wartete und atmete tief durch, während er intensiv die Stelle anstarrte, wo seine Hände unter meinem Shirt verschwanden.
    Ich sollte glauben, dass er niemals zuvor eine Frau berührt hatte, jedenfalls nicht auf diese Weise. Und wenn ich mir seine zusammengepressten Lippen und seinen starren Blick ansah und fühlte, wie er mit seinen Händen an den Seiten meines Körpers entlangstrich, war es gar nicht so schwierig für ihn, mich davon zu überzeugen.
    Wir hatten kein Drehbuch. Es gab nichts, worauf wir uns vorher geeinigt hatten. Nur ein paar Worte auf einer Liste, die ich einmal ausgefüllt hatte, und ein paar hingekritzelte Sätze der Rubrik Bemerkungen auf einem fast

Weitere Kostenlose Bücher