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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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wie diese angeblich programmierbaren Nadeln dazu gekommen waren, plötzlich von ihren Angriffen auf die kleine Flotte der Republik abzulassen und sich auf das klobige graue Schiff zu stürzen, das von dem Planeten aufgestiegen war, und es ebenso wie die imperiale Fregatte, die es in den sicheren Schoß der imperialen Flotte hatte abschleppen wollen, mit konzentriertem Beschuß in schimmernde Staubkörner zu verwandeln. Sie waren selbst Augenzeugen des Überfalls gewesen und hatten auch ohne das wilde Geschrei Admiral Larms, das von der Fregatte in ihren Empfänger gedrungen war, erkennen können, daß dies ganz eindeutig nicht Admiral Larms Absicht gewesen war.
    Noch während sich die Trümmerwolke der Reliant und ihres Begleitschiffs im Weltraum verteilte, hatte das ganze Nadelgeschwader mit der Präzision einer Ballettgruppe kehrtgemacht und war wie ein Regenschauer aus der Atmosphäre auf die Planetenoberfläche niedergegangen.
    Die Frage, ob Admiral Larms Nachfolger den Angriff fortgesetzt hätte, würde nie entschieden werden – immerhin waren seine Streitkräfte den Schiffen der Republik immer noch im Verhältnis drei zu eins überlegen, und Solos kleine Flotte hatte schwere Verluste hinnehmen müssen –, weil Admiral Daalas Schiffe aus dem Hyperraum aufgetaucht waren und sich wie schwarze rächende Nacht auf die imperialen Schiffe gestürzt hatten.
    »Die Flotte war von meinem sechzehnten Lebensjahr an mein ganzes Leben.« Die Arme vor der Brust verschränkt und in ihren Uniformstiefeln breitbeinig dastehend, sah Daala über die Schulter zu Han hinüber. Der grelle Schein des Planeten unter ihnen war inzwischen so hell geworden, daß er ihr Gesicht mit kalten, seltsam geformten Schatten überzog. Der vordere Aufenthaltsraum einer Seinar Sentinel Landefähre war mit einem gewölbten Aussichtsfenster und kleinen Annehmlichkeiten wie einem mit Wein und Bier bestücktem Kühlschrank versehen. Um das Transparistahlfenster peitschten Kondensstreifen, so daß der Eindruck entstand, Daala sei in nebliges Licht gehüllt.
    »Dienst an der Gemeinschaft. Ordnung. Der Triumph über die Mächte des Chaos…« Sie neigte den Kopf etwas zur Seite, als das Maschinengeräusch beim Umschalten auf die Repulsorheber anschwoll. Harte Falten gruben sich in ihre Mundwinkel, Spuren irgendeines bitteren Gedanken. »Mein ganzes Leben und alles, was ich je hätte besitzen können, habe ich auf den Altar der Flotte gelegt und war damit zufrieden. Und jetzt… das hier.«
    »Nun«, sagte Han leise, »das kann ich verstehen. Sie sind nicht die einzige, die man betrogen hat.«
    Sie setzte schon zu einer bissigen Bemerkung an, hielt dann aber inne und wandte den Blick ab. Hinter den Kondensspuren und ihrem reflektierten Schein wich die mit Sternen übersäte Nacht einem tief kobaltblauen Mittag. »Nein«, entgegnete die Frau mit ungewohnt weicher Stimme. »Wahrscheinlich nicht.«
    »Oh, sehen Sie doch«, rief 3PO von der anderen Seite des Raums. »Die ZKAR-Nadeln sind anscheinend alle abgestürzt. Da, sehen Sie?« Ein Rauchfaden stieg gekräuselt in die unbewegte Luft. »Wirklich bemerkenswert, daß sie ihre enge Formation beibehalten haben, wo die Zentraleinheit doch ganz offensichtlich versagt hat.«
    »Ja-ah, nun, vielleicht wäre es ganz gut, wenn wir uns ein paar davon schnappen und nachsehen, wie man eine weitere Fehlfunktion verursachen kann.«
    Als hätte 3PO überhaupt nichts gesagt, meinte Daala: »Sie wissen doch, wie sie ihre Entscheidungen trifft, Solo.« Früher einmal hätte sie ihn nie als Gleichgestellten akzeptiert oder mit so ruhiger Stimme zu ihm gesprochen. »Wird Ihre Regierungschefin die Hände von den Chorios-Systemen lassen, sobald sie weiß, welchen Wert diese Planeten repräsentieren?«
    »Ich weiß nicht, was der Rat sagen wird«, meinte Han wahrheitsgemäß. »Aber ich weiß, daß Leia – Ihre Exzellenz – sich vor kurzem eine ganze Menge anhören mußte, weil sie es abgelehnt hat, sich in die Angelegenheiten eines Planeten einzumischen, der dafür nicht die nötige Mehrheit aufbringen konnte. Ich würde daher sagen, solange Sie und Ihre Leute die Mehrheit auf Pedducis halten können, sind Sie ziemlich sicher.«
    Er trat neben sie und blickte auf die Welt hinunter, die für ihn bis zu diesem Augenblick nur ein Name gewesen war.
    »Was für ein Felsklumpen! Und da unten leben Leute?«
    Chewbacca jaulte eine Bemerkung.
    »O ja, richtig. Da ist ein jämmerlicher Häuserblock und dort drüben etwa vier Häuser.

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