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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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geschickt hatten.
    Eine zweite Vision breitete sich in seinem Bewußtsein aus: die Reliant vom Weltraum aus gesehen, wie sie vor dem großen, purpurweiß leuchtenden Juwel des Planeten aufstieg. Ein Bild der Fregatte, die der Reliant immer näher rückte, und – auf unheimliche Weise – die Stimmen, die zwischen ihnen hin- und hergingen, aufgenommen mit dem elektronischen Bewußtsein der Nadeln selbst und zu ihren Brüdern, den Tsils, weitergeleitet.
    »Hier spricht Großadmiral Larm von der imperialen Flotte im Sektor Antemeridian. Im Namen von Mufti Getelles bin ich bevollmächtigt, Sie persönlich zu begrüßen.«
    Es war, als würde sein Bewußtsein sich spalten, als empfinge er zwei Bilder zugleich: das klobige graue Schiff, die silberne Fregatte und gleichzeitig wieder die Brücke der Reliant. Seti Ashgad hob den Kopf wie ein Betrunkener. Er verstand kaum, was gesagt wurde.
    Dzym warf den Kopf in den Nacken und lachte, seine Augen funkelten in der Dunkelheit wie zwei Siegesfeuer.
    Luke atmete tief durch und schloß die Augen. Ganz kurz fuhr ihm durch den Sinn, was das mit seinem eigenen Bewußtsein machen würde, seinem eigenen Gehirn. Aber die Tsils, die großen weißen Kristalle am Boden, die grünen Kristalle an den Klippen ließen ihn den Schmerz jener spüren, die man entführt hatte, und er wußte, daß er sie dieser Qual nicht überlassen durfte. Durch mich, sagte er. Konzentriert euch durch mich, bündelt eure Gedanken.
    Er fühlte, wie ihr Bewußtsein sich dem seinen überstülpte. Die Macht in ihnen, die Macht, die in ihrem völlig fremdartigen Leben so langsam und eigentümlich in ihnen herangewachsen war, verband sich mit der Macht in seinen Knochen, seinem Fleisch und seinem Bewußtsein.
    Sagt ihnen, daß sie Ashgads Schiff zerstören sollen, sagte er und griff mit seinem Bewußtsein hinaus zu jenen schwebenden, hin und her schießenden, winzigen bewußten Wesenheiten draußen in den schwarzen Abgründen des Weltalls. Er verstand jetzt, was sie waren und wie man sie erreichen konnte. Tut das für mich, und ich schwöre euch, wo auch immer sie sind, wer auch immer sie in diese Galaxis gebracht hat, ich schwöre euch, man wird sie hierher zurückbringen. Er fühlte, wie sie untereinander beratschlagten wie eine endlose grüne Welle, die sich über die ganze Ebene ausbreitete, quer durch die Berge über den ganzen Planeten. Ein tiefes Vibrieren, wie Wellen auf einem Teich. Und dann kam es zurück. Macht und noch mehr Macht – schimmernde ozeanische Ströme, unerträglich hell, die durch seinen Körper fluteten, ihn beinahe in Stücke rissen. Er schrie seinen Schmerz hinaus, kniete aufrecht in den Diamantwüsten, richtete sein Bewußtsein aus, beschwor die Macht in sein Fleisch, griff hinaus in die Finsternis des Weltraums, wo die imperiale Fregatte jetzt an der Reliant andockte.
    Er sah, wie Seti Ashgad an der Hauptkonsole aufzustehen versuchte, sah ihn straucheln und zwischen die toten Synthdroiden stürzen, die den Boden bedeckten; sah, wie Dzym den Atem in sich hineinzog, ekstatisch, voll Erwartung, erfüllt von dem Entzücken, ganze Welten verschlingen zu können.
    Lukes Augen waren geschlossen, also konnte er den winzigen Lichtschein einer Explosion weit oben am harten, blauen unveränderten Himmel nicht sehen.
    Dann wurde er ohnmächtig und lag bewußtlos alleine neben der langsam aufsteigenden Säule aus öligem Rauch inmitten der Wüste aus Licht.

22. Kapitel
     
    Wenn man bedachte, unter welchen Umständen sie sich das letzte Mal voneinander getrennt hatten, verwunderte es einen nicht, daß das Treffen für Han Solo und Admiral Daala, die einmal für die imperiale Waffenphalanx im Schlund verantwortlich gewesen war, einigermaßen peinlich ausfiel.
    C-3PO, der sie gemeinsam mit Chewbacca, R2-D2 und einer großen Zahl von Daalas Emigrantenkollegen begleitete, gab sich große Mühe, die Spannung zu lindern, indem er Solo ausführlich Bericht erstattete: über die Ereignisse, die zu Leias Entführung geführt hatten, über die Zustände im Meridian-Sektor nach seinen und R2-D2s Beobachtungen und über Yarbolk Yemms ausführlich dokumentierte Behauptung, daß es sich bei der ganzen Aktion um ein Manöver Gnifmak Dymurras, des Präsidenten der Loronar Corporation handelte, womit dieser sich in den Besitz hyperkomplex polarisierter Kristalle aus deren einzig bekannten Fundort bringen wollte, um mit ihrer Hilfe Synthdroiden und ZKAR-Nadeljäger zu produzieren.
    Nicht erklären konnte er freilich,

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