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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Violett über Jadegrün bis zu einem weißlichen Blau reichte und an einen Gletscher erinnerte.
    Im letzten Augenblick entschied er sich dafür, auf den Gebrauch der Macht zu verzichten, und trat statt dessen auf die Bremse. Der Gleiter kam schlingernd zum Stehen, was die Vermutung nahelegte, daß auch die Stabilisatoren dringend gewartet werden mußten. Augenblicke später sank das kleine Fahrzeug wie ein müder Bantha auf die schiefe felsige Ebene der Sohle des Canyons hinab.
    Das Schweigen, das Luke jetzt umgab, war so gewaltig wie das Schweigen der Wüsten auf Tatooine. Und wie das Schweigen der Wüste atmete es.
    Dann hörte er hinter sich ein unheilverkündendes leises Knistern und spürte, wie Elektrizität durch die Luft zuckte. Er drehte sich um und sah Blitze wie Schlangen an der Klippenwand zu Boden flackern, wie Skeletthände oder wie die ausgedehnten Wurzelsysteme einer Dornenpflanze, ein sich schnell bewegender, funkelnder Teppich aus Elektrizität, vielleicht achthundert Meter breit, der auf ihn zukam.
    Einen Augenblick lang sah er fasziniert zu. Die Entladungen strömten über die Klippen, jagten über die ausgezackten Felsen der Talsohle, sprühten Funken, sprangen in die Höhe, rasten über die gewaltigen Kristallvorsprünge, die aus dem Felsgestein herauszuwachsen schienen. Als das Phänomen näher kam, erweiterte Luke sein Bewußtsein in die Macht und hob den Gleiter, in dem er immer noch saß, einen halben Meter über den Boden. Der Bodenblitz fuhr unter ihm hindurch, floß zur gleichen Zeit links und rechts von ihm an den Canyonwänden entlang. Luke spürte die kleinen Blitze, die sich vom Hauptstrang lösten, den Gleiter an der Unterseite trafen und durch die Isolierschicht in der Rumpfwand prickelnde Schmerzimpulse durch seine Haut jagten. Gleichzeitig konnte er die Macht wie ein Brüllen in seinem Bewußtsein fühlen, oder wie einen heißen Wind, der ihm über das Gesicht strich, konnte sie beinahe als eine Art gespenstisches Licht sehen, das von den Facetten der Kristalle zurückgeworfen wurde, die rings um ihn im Schatten glühten.
    Der Sturm, oder worum auch immer es sich handeln mochte, floß vielleicht fünf Minuten lang unter dem Gleiter hindurch. Als er schließlich vorübergezogen war, ließ Luke das Gefährt vorsichtig wieder zu Boden. Er erhob sich und sah zu, wie die funkensprühende Flut die Felsen hinunter in die freie Ebene hinabrollte, die sich fahl unter dem bläßlichen Licht der Sonne erstreckte. Die Funkenflut raste durch die Ruinen der Gefängniskolonie, floß über die glitzernde Fläche dahinter und verschwand schließlich zwischen den Kaminen aus Kristallfels, die weit in die Wüste hinausragten.
    Selbst in der Stille, die zurückblieb, war die Macht allgegenwärtig. Luke konnte sie spüren wie eine Strahlung, die seine Haut durchdrang.
    Der Planet ist tot, dachte er. Ohne jegliches Leben abgesehen von den winzigen Enklaven menschlicher Ansiedlung.
    Aber die Macht war hier.
    Das Leben erschafft sie…, hatte Yoda gesagt… die Macht, die dich umgibt, hier, zwischen dir, mir… allgegenwärtig…
    Und Callista war hierhergekommen, um sie zu suchen, um den Schlüssel zu der Angst, der Enttäuschung und den schrecklichen Kräften zu finden, die sie von ihm weggetrieben hatten.
    Hier ist Leben, dachte Luke, der sich dessen schlagartig bewußt wurde. Irgendwo ist Leben. Er fragte sich, ob die Ruinen, die er gesehen hatte, vielleicht einen Hinweis darauf enthielten, weshalb der Planet nie erwähnt und von keiner Forschungsexpedition je erfaßt worden war.
    Luke hätte den Gleiter mit seinem Bewußtsein anheben und zu den Ruinen am Fuße des Canyons bewegen können. Und ebenso, das wußte er, hätte Yoda hinfliegen können, wo er wollte, hätte reisen können, sich eine palastähnliche Behausung aus Felsgestein anstelle des Schlammlochs in den Sümpfen von Dagobah bauen können. Ben Kenobi hätte über einen kleinen Planeten herrschen können.
    Kriege machen niemanden groß, hatte der kleinwüchsige Jedi-Meister gesagt.
    Ebensowenig wie die Fähigkeit, eine Masse Metall mit sich herumzuschleppen, wenn man ebensogut laufen konnte.
    Luke holte seine Wasserflasche aus dem Gleiter, vergewisserte sich, daß das Lichtschwert an seinem Gürtel hing, überprüfte den Blaster, den er neben dem Feldstecher unter dem Sitz gefunden hatte, und setzte seine Reise zu Fuß fort.
    Von der Grissmath-Gefängniskolonie war nach siebenhundert Jahren nicht viel übrig. Man hatte sie über einer

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