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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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von Durren rauszukommen? Warum hast du das nicht gleich gesagt? Und jetzt hör auf, mich zu unterbrechen. Das ist ungehörig.«
    Er wandte sich wieder dem jungen Mann in der weißen Uniform zu – dem jungen Mann, der ihre ganze Hoffnung auf eine schnelle und erfolgreiche Landung auf Durren verkörpert hatte –, nahm eine würdevolle Trauerhaltung ein und ließ das zweistündige Ritual mit beinahe Lichtgeschwindigkeit in gerade mal sieben Sekunden durchrasen.
    »So.« Er schob den Deckel der Gefrierkammer zu und drehte den Schließknopf. »Das Register garantiert, daß die Einheit gegen jede Art von übertragbaren Krankheiten gesichert ist. Sobald wir die Flottenbehörden über den abscheulichen Verrat von Master Ashgad informiert haben, kann die Familie des armen Gardisten Marcopius verständigt werden… Du großer Gott!« Sein goldener Kopf zuckte dreißig Grad zur Seite, als über der Tür der Krankenstation ein Licht blinkte. »Das ist das Warnsignal. Wir sollten uns schleunigst auf Station für den Hyperraumaustritt begeben.«
    Das gelbe Licht blinkte schneller, während die beiden Droiden mit dem Lift zur Brücke fuhren. Obwohl das Scoutboot auf automatische Bremsbeschleunigung geschaltet war und aus dem Hyperraum ausgetreten wäre, ob sich nun jemand an den Kontrollen befand oder nicht, fühlte 3PO sich doch ein wenig sicherer, als er sich in eine von mehreren Immobilisierungsnischen auf der Brücke in der Nähe der Lifttür begab. Hinter den leeren Sesseln des Kapitäns und des Kopiloten wirkten die Displays normal. Unter den großen Sichtscheiben mit den Lichtwirbeln und dem verzerrten Sternenlicht waren keine Warnlampen zu sehen. R2 ließ sich in der Nische neben den Konsolen nieder und stöpselte seinen Inputstecker in den Dataport am Armaturenbrett. Er zwitscherte beruhigend, als die Lichtanzeigen nacheinander in ein gleichmäßiges Gold übergingen.
    »Ich weiß, daß wir am äußersten Rand des planetarischen Raums von Durren herauskommen«, berichtete 3PO mürrisch. »Durren ist ein bedeutender Hafen. Nur ein kompletter Narr würde eine automatische Bremssequenz auf einen Punkt abstimmen, bei dem die geringste Gefahr einer Kollision mit einem anderen Schiff bestünde.«
    Die Lichter auf der Brücke wurden heller. Das Gravitationsfeld fuhr hoch, als die normale Energieversorgung sich einschaltete. Die wirren Muster des verzerrten Sternenlichts krümmten sich, vereinigten sich zu geraden Linien und wichen dann plötzlich der Schwärze des normalen Weltraums – soweit man diesen überhaupt hinter dem kleinen Kanonenboot der Republik wahrnehmen konnte, das wenigstens fünfundachtzig Prozent der vorderen Sichtluke einnahm und mit Höchsttempo auf das Scoutboot zuraste.
    »O du meine Güte!« rief 3PO, und R2 gab einen schrillen Alarmpfiff von sich. Ein grelles Blitzen, und dann füllte ein aktinischer blauweißer Blitz den Bildschirm, als das Kanonenboot explodierte – es mußte einen direkten Treffer in die Treibstofftanks abbekommen haben –, nur Augenblicke bevor das Scoutboot durch den Wirbel aus Wrackteilen fegte.
    Das Scoutboot schwankte, zuckte und begann, in den Schockwellen, die es trafen, und dem Hagel von Wrackteilen, die auf es herabregneten, zu kreiseln. 3PO schrie noch einmal »O du meine Güte!«, als die Bildschirme wieder klar wurden und die riesige blaue Scheibe von Durren auftauchte, und davor funkelnde Wolken sich verteilender Wrackteile, silberne Blitze von E-Flüglern und eine Vielzahl von kleinen Fahrzeugen, die wie Planetenhüpfer und bewaffnete Handelsschiffe aussahen und einander mit Laserfeuer belegten. Weiter im Hintergrund sah man die ausgedehnte schwarzsilberne Masse der Orbitalbasis von Durren, umgeben von einer Wolke angreifender Schiffe.
    »Gütiger Himmel, R2, was geht hier vor?… Ich weiß, daß die Orbitalbasis angegriffen wird«, fügte er gereizt hinzu, als ihn sein Partner mit einem Pfeifen unterbrach, »aber ich möchte wissen, wer so etwas tun würde?«
    R2, der immer noch mit dem Hauptcomputer verbunden war, überflutete die Displays unter dem Bildschirm mit Statistiken.
    »Das sind alles umgebaute Handelsschiffe.« 3PO schob die Stabilisatorstangen vor seiner Nische weg und wackelte zu der Konsole hinüber, um besser sehen zu können. Obwohl Schiffserkennung nicht Teil seiner ursprünglichen Programmierung war, hatten sich seine Datenbänke in den Jahren, die er mit den flüchtigen Rebellen verbracht hatte, auch in dieser Hinsicht beträchtlich

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