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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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orangefarbenen Ärmel und die Vorderseite seiner Kombination. »Wo sind Sie denn heruntergekommen? Ich wette, die Theraner haben inzwischen aufgegeben. Ich kann Ihnen helfen, was noch übriggeblieben ist, nach Ruby Gulch zu schaffen. Dort bezahlt man Sie bar.«
    Die auf Tatooine verbrachte Kindheit hatte Luke mit den Gepflogenheiten des Bergungsgeschäfts vertraut gemacht. Auf jener Wüstenwelt, auf der es wenigstens in Mos Eisley so etwas wie einen offenen Markt gab, war dieser Broterwerb schon hart genug. Auf einem Planeten, der praktisch überhaupt keine natürlichen Bodenschätze besaß und der auch kaum Zugang zu Importwaren hatte, würde Metall in solcher Menge sowie die entsprechenden Mikrochips ihn zu einem wohlhabenden Mann machen.
    »Was sind das überhaupt für Leute?« fragte er und ließ sich auf der primitiven Holzbank nieder, die in Arvid Scrafs Landgleiter als Sitz diente. Es handelte sich um einen halb schrottreifen Aratech 74-Z, den kein Jawa mehr angefaßt hätte. Die Steuerbordauftriebstanks saßen so tief, daß das Deck sich scharf zur Seite neigte, und Arvid hatte deshalb ein zweites Deck aus Brettern eingezogen, um ebenen Boden unter den Füßen zu haben. Außerdem hatte er eine einziehbare Stütze mit einem Rad darunter angebracht, um das ganze Ding, wenn es zu schwer beladen war, zu stabilisieren. Der Landgleiter sah wie ein verwachsener Pilz aus, dessen Stiel nicht ganz bis zum Boden reichte.
    »Schön ist die Kiste nicht gerade, aber man kommt damit von der Stelle«, hatte der junge Mann in einer Mischung aus Stolz und Verlegenheit erklärt, als er merkte, daß der andere sein Fahrzeug taxierte. Als Luke auf der Bank Platz nahm, mußte Arvid einen Sack mit Kies zur Seite schieben, um sein Gewicht auszugleichen.
    Aber man kommt damit von der Stelle. Luke mußte an den Millennium Falken denken, der auch mehr leistete, als man ihm auf den ersten Blick zutraute.
    Arvid sagte: »Die Theraner? Die haben ihre kleinen Dörfer in den Canyons oder in Höhlen, überall, wo sie eine Quelle finden können oder eine alte Pumpe, die noch funktioniert. Aber die meisten kommen von den Farmen. Die Hälfte der Oldtimer gehörte irgendwann einmal zu den Theranern. Junge Leute verlassen die Siedlungen und reiten eine Weile mit den Banden. Sie schnüffeln den Rauch, sie hören die Stimmen, sie träumen die Träume und lernen Leute kennen, die sie nie kennengelernt hätten, wenn sie zu Hause geblieben wären, denke ich. Und dann gehen sie zurück und heiraten und bekommen selbst Kinder. Manchmal tun sie es später noch einmal – ich meine, mit den Theranern reiten. Aber für die meisten scheint einmal zu reichen.«
    Er zuckte die Achseln und klammerte sich wie ein Banthajäger an die Kontrollhebel seines Landgleiters, wobei seine Augen ständig zwischen den verschrammten Anzeigen und dem unebenen Terrain hin und her huschten, während sich der Aratech durch den sich allmählich verengenden Canyon zu der Stelle durchzwängte, an der Luke seinen »beschlagnahmten« XP-38A gelassen hatte.
    »Deshalb richten wir so wenig gegen sie aus«, fuhr Arvid Scraf fort. »Ihre Lauscher sagen ihnen, daß alles, was hereinkommt oder hinausgeht, schlecht ist. Sie sagen ihnen das im Schlaf, in ihren Träumen, und dann ist es für alle Zeit Teil ihrer Vorstellung. Es setzt sich in ihren Köpfen fest, und das ist so schlimm, daß keine Macht der Welt sie dazu bringen kann, die Dinge anders zu sehen. Auf die Weise begreift keiner, was man aus dieser Welt machen könnte, wenn wir nur ein wenig Handel treiben könnten. Wir wollen das nicht, heißt es immer nur, und dann kann man auf sie einreden, bis einem die Luft wegbleibt, und sie sehen einen bloß mit großen Augen an und sagen: Wir wollen das nicht. Wir. Als ob sie genau wüßten, was die anderen Oldtimer wollen. Schlimm.«
    Er schüttelte den Kopf. Die großen Hände, die den Gleiter steuerten, waren schwielig und schmutzig, so wie Lukes Hände es einmal gewesen waren, erinnerte dieser sich, damals, als er noch versucht hatte, seinen Lebensunterhalt auf einer Welt zu verdienen, die nicht für menschliches Leben bestimmt war.
     
    Zu zweit schafften sie es, den XP-38 hochzustemmen und an dem Aratech festzuzurren. Luke konnte dem jungen Mann nachfühlen, was ihn dabei bewegte. In einer Welt, die selbst kein Metall und kein Holz hervorbrachte und in die nichts eingeführt werden konnte, bedeutete selbst ein rostiger Eimer ein kleines Vermögen.
    Die blutarme Sonne sank schnell, und

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