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Calming Signals

Calming Signals

Titel: Calming Signals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Turid Rugaas
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und richten sich danach.
DIE PFOTE HEBEN...
     
ist ein Beschwichtigungssignal, das Sie hin und wieder beobachten
können, allerdings nicht sehr häufig.
     
Beispiel:
    Eine Pointerhündin sollte von vorne fotografiert werden und fühlte
sich durch die auf sie gerichtete Kamera sichtlich unwohl. Während
sie dasaß, schaute sie ständig zur Seite und hob mal die eine, mal
die andere Pfote, bis die Fotositzung vorbei war.
DAS BLINZELN...
    haben wir bereits beim Einsatz der Augen angesprochen. Probieren
Sie es aus. Dieses kleine Signal kann einen unglaublich
beschwichtigenden Effekt haben.
DAS MARKIEREN...
    darüber wissen wir bisher noch wenig, aber alle Beobachtungen,
die ich gemacht habe, lassen darauf schließen, daß das Markieren
nicht immer ein Markieren des Reviers ist. Manchmal geschieht es
aus purem Streß, so wie manche Menschen ständig auf die Toilette
müssen, wenn sie unter Streß stehen. In anderen Fällen benutzen
die Hunde es zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. So wie wir
beispielsweise mit anderen eine Tasse Kaffee trinken gehen,
pinkeln die Hunde in Gesellschaft und tun damit gemeinsam etwas
Unverfängliches. Sie haben ja nicht so viele Wahlmöglichkeiten! Bei
einer Gruppe von Hunden können Sie oft beobachten, wie die
ganze Gruppe mehr oder weniger auf dieselbe Stelle pinkelt, wobei
es in diesem Fall ganz zufällig ist, wer zuerst pinkelt und wer
zuletzt. Ebensogut wieder Anführer der Gruppe könnte es auch der
kleine Welpe sein oder der Junghund, der noch gar nicht recht
weiß, was das alles soll, der zuerst oder zuletzt pinkelt.
Schließlich kann das Markieren auch ein beschwichtigendes Signal
sein. Einige Hunde, die ich kannte, haben es ganz deutlich und
bewußt in Situationen mit anderen, besonders unsicheren Hunden
benutzt, um sie zu beruhigen. Candie zum Beispiel setzte es häufig
ein, und zwar mit einem ganz deutlichen Effekt auf die anderen
Hunde. Ein Huskyrüde pinkelte immer vor anderen Rüden und
schaffte es stets, diese zu beschwichtigen, ganz gleich, ob sie
ängstlich waren oder forsch auftraten. Er hob so oft das Bein, bis
Ruhe und Ordnung herrschten, was ziemlich schnell der Fall war.
ÜBERSPRUNGSHANDLUNGEN...
     
könnte man auch beschreiben als „etwas ganz anderes tun". Hunde
zeigen dieses Verhalten oft, ohne daß uns bewußt ist, weshalb.
    In der Fachliteratur wird die Übersprungshandlung als eine
Handlung beschrieben, die mit der eigentlichen Ausgangs situation
oder Intention in keinem Zusammenhang steht. Grundsätzlich muß
also darüber nachgedacht werden, ob diese Definition so
stehenbleiben kann. Denn wenn ein Hund in angespannten
Situationen plötzlich mit Vorderkörpertiefstellung, Urinieren oder
Abdrehen mit Schnüffeln reagiert, handelt es sich wahrscheinlich
um ein Beschwichtigungssignal und steht somit sehr wohl im
Zusammenhang mit der Ausgangssituation oder anfänglichen
Intention.
Beispiele:
    Ein Border Collie war angebunden, und ein Mann wollte unbedingt
zu ihm hingehen. Dem Border Collie gefiel das überhaupt nicht. Er
war an einem so kurzen Strick angebunden, daß er keine
Möglichkeit zum Ausweichen hatte, und der Mann erkannte die
gezeigten Signale nicht. Da begann der Hund an ein paar
Grashalmen zu schnuppern, die gerade noch in seiner Reichweite
waren.
Mein Schäferhund ist ein großer Menschenfreund und wirklich nett
zu allen Leuten. Einmal lief er auf einen Mann zu, um ihn zu
begrüßen, aber der Mann blieb stehen und schwenkte die Arme
abwehrend durch die Luft. Das wurde dem Hund so unheimlich,
daß er sich ein Stöckchen suchte und damit herumlief, wobei er
versuchte, den Mann zu ignorieren.
    Ein Hund kann auch so tun, als ob er genau hinschaut und sehr
aufmerksam ist, während er in Wirklichkeit nicht weiß, wie er sich
einem Menschen gegenüber verhalten soll, der sich aus seiner
Sicht drohend verhält.
DAS LÄCHELN...
     
benutzen manche Hunde zur freundlichen Kontaktaufnahme,
während andere es deutlich als Beschwichtigungssignal einsetzen.
     
Gegenseitige Versicherung der freundlichen Absicht: der Setter hebt
die Pfote und wendet den Blick ab, der Dalmatiner lächelt.
     
    In manchen Fällen ist es vielleicht eine Mischung aus beidem, und
möglicherweise fällt es schwer zu unterscheiden, was genau es
sein soll. Manchmal können wir nicht sicher sagen, was es ist, und
müssen einfach raten. Aber das kann ja auch spannend sein!
    Meine Saga lächelt im Großen und Ganzen nur zwei Menschen an,
zwei

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