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Calming Signals

Calming Signals

Titel: Calming Signals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Turid Rugaas
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fortgesetztem Mobbing oder durch Attacken anderer, vielleicht
aggressiver und schlecht sozialisierter Hunde verloren, die sie trotz
aller Beschwichtigungsversuche angegriffen haben.
Sofern sie einen Teil ihrer Sprache und die Fähigkeit zum sozialen
Umgang behalten haben, versuchen Hunde jedenfalls ganz
eindeutig, Konflikte zu vermeiden. Sehen wir uns an, welche
Signale dies sind, wann und wie sie eingesetzt werden und wie wir
sie erkennen können. Sie werden Ihren Hund viel besser verstehen, wenn Sie seine Signale lesen können und sehen, was er
seiner Umgebung mitzuteilen versucht. Sie werden Ihrem Hund ein
besserer Trainer und ein besserer "Elternteil" sein. Beginnen Sie
Ihren Hund zu beobachten, sobald Sie mehr über die
Beschwichtigungssignale gelernt haben - ich bin überzeugt, daß es
Ihr Leben ebenso bereichern wird wie meines. Und wenn Sie erst
angefangen haben, auf die beschwichtigenden Signale zu achten,
werden Sie nie mehr damit aufhören. Es wird ein Teil Ihres Lebens
werden, zu verstehen, was Ihnen Hunde mitteilen, ganz gleich, ob
es um Ihren eigenen Hund geht oder um solche, die Ihnen zufällig
begegnen.
    Hunde verwenden Sprache und Signale die ganze Zeit, in der sie
wach sind und die geringste Kleinigkeit um sie herum geschieht.
Nehmen wir nur einen ganz normalen Tag. Sie wachen auf, sind
ein wenig morgenmuffelig und maulen den Hund an, wenn er
freudig auf Sie zukommt und Kontakt sucht. Ihr Hund versucht Ihre
schlechte Laune zu beschwichtigen, indem er wegsieht, sich den
Fang leckt oder ein anderes Beschwichtigungssignal zeigt. Sie
beide wollen Gassi gehen, und Sie befehlen mit gereizter Stimme
"sitz", weil der Hund an der Tür hochspringt und drängelt. Der Hund
antwortet darauf, indem er sich die Schnauze leckt, gähnt, sich
umdreht oder auch ganz still sitzt, bis Ihre Aggression vorbei ist.
Draußen beim Spaziergang will der Hund hin zu etwas, das er
spannend findet, und Sie ziehen ihn weg oder rucken hart an der
Leine - der Hund reagiert mit Beschwichtigung, um Sie milder zu
stimmen. Ein Hund taucht in der Ferne auf, und Ihr Hund beginnt
langsamer zu gehen, dreht sich vielleicht um oder schnüffelt am
Boden, um ganz sicherzugehen, daß der andere Hund gesehen
hat, wie freundlich er ist.
Eine Frau kommt angerannt, um den Bus noch zu erreichen, direkt
auf Sie und Ihren Hund zu, was aus Sicht des Hundes eine grobe
Unhöflichkeit ist. Ihr Hund reagiert sofort darauf, indem er zur Seite
geht, am Boden schnüffelt, ihr den Rücken zuwendet oder etwas
anderes Beschwichtigendes tut.
    So könnten wir die Ereignisse eines ganzen Tages durchgehen, mit
allem, was ein Hund an Gutem oder Schlechtem erlebt. Die Hunde
antworten uns, wie sie sich gegenseitig antworten, und wenn ein
Hund ein Signal aussendet, erwartet er, daß darauf eine Reaktion
erfolgt. Genau wie wir "Guten Tag" sagen und zu Recht gekränkt
sind, wenn der oder die Betreffende grußlos an uns vorbeigeht.
Wenn wir auf den Hund zugehen, uns über ihn beugen, ihn fest
umarmen, ihn drücken oder ihn scharf ansprechen - also Dominanz
durch Verhalten und Stimme zeigen -, wenn wir schimpfen und
rennen und lärmen, wenn Familienmitglieder streiten und schreien,
wenn die Kinder herumtoben, wenn wir den Hund nicht in Ruhe
lassen, obwohl er das wünscht, und in vielen, vielen anderen
Situationen wird der Hund ein Signal aussenden, das uns - je nach
Stimmungslage -weniger aggressiv, weniger streng, weniger
aufgeregt stimmen soll.
    Manchmal kommen die Signale durch kleine, blitzschnelle Gesten
zum Ausdruck, so daß es schwer ist, sie überhaupt wahrzunehmen.
Dann wieder werden sie einige Sekunden lang beibehalten, so daß
Sie die Chance haben zu erkennen, was da passiert. Mit etwas
Training wird es Ihnen leichter fallen, sogar winzige Signale zu
sehen, wie das blitzschnelle Lecken oder die kaum merkliche
Kopfdrehung. Dazu ist nicht mehr nötig als ein wenig Übung und
natürlich auch, daß Sie wissen, worauf Sie achten müssen.
Wer zeigt diese Signale
    Schon vor 10.000 bis 15.000 Jahren setzten die Vorfahren unserer
Haushunde diese Signale ein, denn sie waren von großer
Bedeutung für den Fortbestand des Rudels. Ein Rudel kann nicht
überleben, wenn seine Mitglieder ständig raufen und sich
gegenseitig bekämpfen, denn dann gäbe es keine kooperative
Zusammenarbeit bei der überlebenswichtigen Jagd oder einzelne
Tiere würden wegen Verletzungen gar nicht erst teilnehmen
können.
    Diese Fähigkeit der

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