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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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streitest du dich nicht um den optimalen Treffpunkt.
    Durch das Fahrerfenster konnte ich Heuballen auf Feldern sehen, die wie riesige Zimtrollen wirkten, und eine Rehfamilie huschte auf Futtersuche herum. Auf der gegenüberliegenden Seite erstreckte sich meilenweit der Wald, in dessen Tiefen sich der Freizeitpark und einige Radwanderwege verbargen.
    Vor mir leuchteten rote Bremslichter auf, und der Lieferwagen rollte aus und kam zum Stehen. Links befand sich der Eingang zum Park. Ein niedriges Metallgitter war mit einer Kette verschlossen, und ein Schild verkündete in großen Buchstaben GESCHLOSSEN BIS ZUM FRÜHLING .
    Ich erwartete, dass Caleb das klapprige Tor durchbrechen würde, aber er hielt an, sprang mit dem Bolzenschneider heraus und durchtrennte die Kette. Dann stieß er das Tor weit auf, stieg wieder ein und fuhr weiter.
    Unter dem Blätterdach führte ein unbefestigter Weg zu einem großen, viereckigen Platz, der sich als Parkplatz tarnte. Die Stellplätze bestanden aus einem Flecken nackter Erde, umgeben von Baumstämmen, Kies und Mulch. Ich parkte neben Caleb am anderen Ende des Parkplatzes, wo wir am meisten Licht hatten.
    Alles glänzte im Mondlicht, aber die Bäume im Park sorgten überall für tiefe Schatteninseln. Auf der anderen Seite des Parkplatzes wurde das Laub dünner und gab den Blick auf den malerischen See frei. Ohne störende Straßenlaternen zeigte die Nacht sich in ihrer ganzen Pracht mit funkelnden Sternen, die sich über den wolkenlosen Himmel ergossen wie Diamanten auf ein Samttuch. Niedrige Picknickbänke standen unter den Bäumen, und zusammengebundene Kanus stapelten sich auf einem Gestell neben dem Ausflugslokal.
    Es hatte sich eine Menge verändert, seit ich als Kind im Sommer hier Enten gefüttert hatte, und ganz sicher war ich hier noch nie so nervös gewesen. Daran war nur die Dunkelheit schuld. Alles sah blau, kalt und finster aus, wie in einem Reich, in dem tote Dinge herumlaufen. Ich fühlte mich wie in einem Horrorfilm und hielt ständig Ausschau nach Typen mit Hockeymasken.
    Eine zuknallende Tür riss mich aus meinen Tagträumereien, und mein Herz setzte kurz aus. Mit dem Seesack über der Schulter ging Caleb um den Lieferwagen herum und kletterte auf die Ladefläche. Er öffnete die Gefriertruhe und suchte Halt an den Seitenwänden, als der Gestank ihm ins Gesicht schlug.
    Ich sah zu, wie er sich eifrig an die Arbeit machte, und stieg aus dem Jeep. »Was machst du da?«
    »Mich vorbereiten. Wir haben nur ein paar Minuten, um das richtig hinzukriegen«, erwiderte er und hielt den Vier-Liter-Kanister Kerosin über die Truhe. »Das Olivenöl hat den Körper schon gereinigt, also müssen wir nur darauf warten, dass er wieder reinspringt und puff – wird er gegrillt.«
    Kalte Luft stach mir in die Wangen, und meine zerzausten Locken hingen wie Spinnweben vor meinem Gesicht. Die Dämpfe wurden mit dem Wind fortgetragen, und mir wurde klar, dass das unser Doppelspiel sofort verraten würde. Wir würden Tobias bis zum Körpertausch von der Gefriertruhe fernhalten müssen. Ich hatte ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache. Das Risiko war hoch – das durfte nicht in die Hose gehen!
    Ich hatte nur wenig Zeit, darüber nachzudenken, weil in diesem Augenblick Scheinwerfer auf dem unbefestigten Weg zu unserer Linken aufleuchteten. Caleb wickelte gerade das Seil um seinen Arm und seinen Ellbogen und wurde beim Herannahen des Fahrzeugs plötzlich munter. Er versteckte sich hinter der Truhe und zog den Kerosinkanister aus dem Blickfeld.
    Für mich war es zu spät, mich zu ducken, da ich wie auf dem Präsentierteller dastand. Der Wagen parkte am Ende des provisorischen Parkplatzes, und die grellen Lichter erloschen.
    Türen schlugen zu, Schritte knirschten im Kies. Schließlich kamen zwei schattenschwarze Gestalten heran. Ich erkannte die kleinere als Mia, die sich wärmesuchend an den Arm der größeren gehängt hatte. Das Mondlicht zeichnete die Umrisse ihrer Köpfe und Schultern nach wie Scherenschnitte.
    Ich ging ihnen auf halbem Weg entgegen, ließ mir dabei Zeit und dachte über meinen nächsten Zug nach. Lilith wand sich, glitt an meiner Wirbelsäule hoch und streckte die Beine, wenn sie denn welche hatte. Eine Ameisenfamilie krabbelte tief genug unter meiner Haut, dass ich nicht dagegen ankratzen konnte. Die Wende der Ereignisse schien Liliths Aufmerksamkeit zu erregen, und jetzt begab sie sich in die Startlöcher. Die Bühne war aufgebaut, alle Schauspieler waren auf ihren

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