Camel Club 04 - Die Jäger
Farbkopien aus und eilte aus dem Haus.
Die Reifen seines Rovers kreischten, als Knox das Auto von der Ausfahrt auf die Straße jagte.
In einigem Abstand ließ Caleb den Motor des Lieferwagens an und folgte dem Rover. »Sieht aus, als hätte unser Hund eine Fährte aufgenommen«, meinte Annabelle und senkte das Fernglas.
Den ersten Halt machte Knox am National Airport. Annabelle folgte ihm in das Gebäude. Ungefähr eine Stunde später stieg Knox wieder ins Auto und fuhr weiter.
Annabelle sprang in den Chrysler. »Offenbar hat er am Flughafen eine Niete gezogen. Mal sehen, wohin er nun düst.«
* * *
Knox’ nächstes Ziel war die Union Station. Im Normalfall hätte er dort die Wände mit dem Fahndungsbild des bärtigen John Carr gepflastert und sie in den Computern der U-Bahn speichern lassen, aber in diesem Sonderfall musste er darauf verzichten. Falls das FBI in dem Zottelbart jemanden erkannte, der ihm durch die Lappen gegangen war, wunderte man sich vielleicht über das Interesse der CIA an dem Mann. Und trotz Hayes’ Beteuerung, er verstünde es, das FBI in Schach zu halten, konnte man nie wissen, welche Pannen auf einen zukamen.
In der Union Station sah es endlich so aus, als hätte Knox das große Los gezogen. An einem Fahrkartenschalter glaubte eine Mitarbeiterin in dem Phantombild des bärtigen Brillenträgers jemanden zu erkennen. Der Betreffende hatte eine Zugfahrkarte bar bezahlt, aber die Angestellte konnte sich nicht daran erinnern, welchen Namen sie auf dem Ausweis gesehen hatte.
»Wissen Sie noch, welchen Zug er genommen hat?«
»Ja. Die wenigsten Kunden zahlen bar. Er ist in den Crescent nach New Orleans gestiegen.«
»Wie kann ich mit jemandem in Verbindung treten, der in dem Zug beschäftigt war? Einem Schaffner oder Zugbegleiter, zum Beispiel.«
Die Frau griff zum Telefon. Ein paar Minuten später konnte Knox in einem Büro dieselbe Frage an ihren Vorgesetzten richten. Der Mann führte mehrere Telefonate. Knox hatte Glück: Einer der Zugbegleiter, die an dem Tag im Crescent gewesen waren, war gerade in die Stadt zurückgekehrt. Nachdem der Bahnhofsvorsteher ihn angerufen hatte, erschien der Mann eine Stunde später in der Verwaltung. Knox zeigte ihm ein Phantombild John Carrs, aber der Zugbegleiter erkannte ihn nicht. Dann legte Knox ihm ein Foto vor, auf dem der Gesuchte weder Vollbart noch Brille trug.
»Ja, das könnte der Bursche sein, der sich an der Prügelei beteiligt hat«, sagte der Zugbegleiter.
»Eine Prügelei?«
»Ganz recht. Er hat im Zug drei Burschen zusammengeschlagen, die viel jünger waren als er.«
»Tatsächlich?«
Der Zugbegleiter schilderte, was sich ereignet hatte, bevor Stone und die anderen Beteiligten am nächsten Bahnhof ausgestiegen waren. Er nannte Knox den Namen der Ortschaft. »Der Mann wollte sich um nichts in der Welt ausweisen. Stattdessen hat er den Zug verlassen. Mir war er ein bisschen verdächtig.«
»Haben Sie die Namen der anderen Beteiligten?«
»Nein. Die sind alle an der nächsten Station aus dem Zug gestiegen, um keinen Ärger mit der Polizei zu kriegen. Mir war es recht. So brauchte ich wenigstens keine Anzeige zu schreiben. Diese verdammten Randalierer.«
»Ich möchte von allen Männern eine Beschreibung haben.« Nachdem Knox diese Informationen notiert hatte, wandte er sich erneut an den Bahnhofsvorsteher. »Können Sie den Kartenverkauf für diese Zugfahrt einsehen?«
»Sicher, aber wozu? Die verkauften Fahrkarten lassen sich nicht mit den Gesichtern der Fahrgäste in Verbindung bringen.«
»Ich nehme auf jeden Fall eine Namensliste mit. Die könnte uns noch von Nutzen sein.«
Der Bahnhofsvorsteher druckte die Liste aus und reichte sie Knox.
»Ist wohl eine große Sache?«, fragte der Zugbegleiter neugierig.
»So groß, dass Sie wahrscheinlich nie wieder davon hören werden. Und vergessen Sie, dass ich bei Ihnen gewesen bin, verstanden?«
Knox eilte aus dem Bahnhofsgebäude. Annabelle blieb ihm auf den Fersen. Sein Geländewagen rollte vom Parkplatz, und der Lieferwagen schloss sich an.
Der Rover fuhr mit so hoher Geschwindigkeit, dass er Caleb und Annabelle abzuhängen drohte. Als Caleb immer halsbrecherischer fuhr, um Anschluss zu halten, sagte ihm Annabelle, das sei nicht erforderlich.
»Aber dann verlieren wir ihn aus den Augen«, sagte Caleb.
»Nein, keineswegs.« Annabelle holte ein kleines Gerät aus der Handtasche. »Als ich in Georgetown in seinem Wagen saß, habe ich unter dem Beifahrersitz einen Peilsender
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