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Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Titel: Captain Future 1 Der Sternenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hamilton Edmond
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spannten sich.
    »Ich glaube, es wird mir Freude bereiten, den Teufel kennenzulernen, der an diesem Unglück schuld ist«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    Sie gingen weiter die ›Straße der Raumfahrer‹ entlang, ließen den beleuchteten Abschnitt hinter sich und gelangten auf das dunkle Ende der Straße. Vor ihnen lagen die Umrisse der schwarzen Felder jenseits der Stadt. Mit seinen scharfen Augen erspähte Curt eine kleine Metallhütte, die neben einer Gruppe hoch aufragender und vom Mondlicht beschienener Baumfarne stand.
    »Orris’ Hütte«, murmelte er, und seine Hand glitt zu seiner Protonenpistole. »Los, Otho, komm.«
     
    *
     
    Er lauschte an der Hüttentür, dann drückte er sie auf und trat in die Dunkelheit. Die Hütte war leer.
    Curt zog an einer Schnur, und eine glühende Uranitbirne, die von der Decke hing, wurde sichtbar. Sie erleuchtete einen schmuddeligen, metallverkleideten Innenraum; in einer Ecke stand ein Bett, und an ein paar Wandhaken hingen Overalls und mehrere jovianische Lederharnische. Vor die großen Fenster waren Fliegengitter gespannt, die Saugfliegen und Hirnzecken – typisches jovianisches Ungeziefer – abhalten sollten.
    Captain Future steckte die Pistole unter seine Jacke zurück und legte sich auf das Bett in der Ecke.
    »Der Sternenkaiser dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen«, sagte er knapp. »Wenn er kommt, sag ihm, dass du mich gefangen genommen, betäubt und dann hierher gebracht hast. Versuche, dich zwischen ihn und die Tür zu manövrieren.«
    Otho nickte zustimmend. In seinen Augen funkelte ein grimmiger Glanz.
    »Von jetzt an kein Wort mehr«, befahl Curt angespannt.
    Als hätte er ein starkes Betäubungsmittel genommen und würde tief schlafen, lag Curt reglos auf dem Bett und beobachtete den Raum unter halb geschlossenen Augenlidern hervor. Der Androide lief nervös auf und ab, ganz als würde er auf jemanden warten.
    Je mehr Zeit verging, desto ungeduldiger wurde Curt. Er, Captain Future, der schon so viele Schurken überwunden hatte, würde bald dem schrecklichsten Feind gegenüberstehen, mit dem er es je zu tun gehabt hatte. Fast frohlockte seine verwegene Seele bei dieser Aussicht.
    Plötzlich hörte Curt, wie Otho erstaunt aufschrie. Er öffnete die Augenlider etwas mehr und war so überrascht, als hätte er einen elektrischen Schlag bekommen.
    Eine seltsame schwarze Gestalt stand mitten in der Hütte. Da Curt die Tür aufmerksam beobachtet hatte, wusste er, dass sie sich nicht geöffnet hatte. Es war, als wäre der dunkle Besucher durch die Wand gekommen.
    Der Sternenkaiser! Der geheimnisvolle Übeltäter, der den Jupiter in eine interplanetare Hölle verwandelte! Endlich war der Moment gekommen, in dem Curt seinem unbekannten Widersacher leibhaftig gegenüberstand!
    Der Sternenkaiser trug einen grotesken schwarzen Anzug und einen Helm aus einem elastischen mineralischen Material. Der Helm hatte schmale Augenschlitze, doch die Augen selbst waren nicht zu sehen. Die eigentliche Gestalt des Sternenkaisers war gänzlich unter dem bauschigen Anzug verborgen. Es war unmöglich zu erkennen, ob er ein Erdenmensch oder ein Jovianer war.
    »Sie – Sie sind hier!«, stammelte Otho mit Orris’ Stimme. Er bemühte sich, genauso entsetzt auszusehen und zu klingen wie Orris, als dieser vom Sternenkaiser gesprochen hatte.
    Aus dem Inneren des Helms war jetzt eine schnarrende Stimme zu hören, bei deren Klang es Captain Future kalt den Rücken hinunterlief. Es war keine menschliche Stimme. Sie glich eher der tiefen Stimme eines Jovianers, war jedoch nicht weich und undeutlich, sondern volltönend, kräftig – sie vibrierte geradezu vor Macht.
    »Ja, ich bin hier«, sagte der Sternenkaiser. »Ist es Ihnen und Skeel gelungen, Captain Future zu töten?«
    »Noch besser«, sagte Otho mit vorgetäuschtem Stolz. »Wir haben ihn gefangen genommen – sehen Sie!«
    Otho deutete auf das Bett, auf dem Captain Future scheinbar bewusstlos ausgestreckt lag.
    »Skeel ist im Kampf getötet worden«, fuhr Otho fort, »aber ich habe Captain Future trotzdem überwältigt. Ich habe ihn mit Somnal betäubt und hierher gebracht.«
    »Sie sind ein Narr!«, sagte der Sternenkaiser, und seine tiefe Stimme bebte vor Zorn. »Warum haben Sie ihn nicht auf der Stelle getötet? Wissen Sie denn nicht, dass Captain Future eine Gefahr darstellt, solange er lebt?« In seiner Wut näherte sich der Sternenkaiser dem Bett, doch er ging nicht wie ein Mensch, sondern glitt in einer

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