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Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Captain Future 1 Der Sternenkaiser

Titel: Captain Future 1 Der Sternenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hamilton Edmond
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jovianische Ozean unter dem Einfluss starker Gezeitenströme gewaltige Wellen gegen die Küste warf. Lautlos wie ein Schatten näherte sich das tränenförmige Raumschiff dem Weltraumflughafen, mied die Docks und landete in einem unbeleuchteten Winkel des Flugfelds.
    Curt schaltete die Zyklotronengeneratoren ab und stand auf. Er hatte den Schwerkraftregler bereits justiert und spürte die volle Wucht der jovianischen Gravitation daher nicht.
    »Otho und ich müssen uns beeilen«, sagte er angespannt. »Wir müssen zu Orris’ Hütte gelangen, bevor der Sternenkaiser dort ist.«
    »Darf ich mitkommen?«, fragte Grag.
    »Niemand wird dich für einen Menschen halten«, höhnte Otho. »Ein Blick auf dein Metallgesicht, und jeder weiß, wer wir sind.«
    Grag drehte sich wütend zu dem Androiden um, aber Captain Future ging hastig dazwischen.
    »Du musst bei Simon bleiben und die Komet bewachen, Grag«, sagte er. »Wir werden sofort zurückkehren, wenn wir unsere Beute gefangen haben.«
    »Sei vorsichtig, mein Junge«, brummte das Gehirn. »Dieser Sternenkaiser ist der gefährlichste Feind, mit dem wir es je zu tun hatten.«
    Curt lächelte zuversichtlich.
    »Ein würdiger Gegner, nicht wahr? Mach dir keine Sorgen, Simon. Ich unterschätze ihn nicht.«
     
    *
     
    Curt und Otho verließen die Komet und machten sich auf den Weg zur hell erleuchteten ›Straße der Raumfahrer‹, die östlich vom Flughafen verlief. Die Nacht auf dem Jupiter umfing sie weich und schwer, und die warme Luft war voller abstoßender Gerüche, die von der fremdartigen Vegetation ausgingen. Um sie herum warfen die drei hellen Monde seltsame, unruhige Schatten.
    Curt kannte die ›Straße der Raumfahrer‹ gut. Normalerweise herrschte dort ein reges Nachtleben, denn in den zwielichtigen Lokalen kamen Menschen zusammen, die das Leben auf der sumpfigen Venus, dem wüstenartigen Mars oder dem vereisten Pluto gewohnt waren, und sie holten alles aus den wenigen Tagen auf dem Jupiter heraus, bevor sie auf ihre Heimatplaneten zurückkehrten.
    Heute war die Straße jedoch weniger belebt als sonst. Ein Leichentuch schien sich über die bunte Schar interplanetarer Raumfahrer gesenkt zu haben, und es verkehrten deutlich weniger Düsengleiter als gewöhnlich. Viele weltraumgebräunte Erdenmenschen saßen in den verrufenen Gasthäusern beisammen und tranken, doch sie waren unnatürlich still dabei.
    Es war offensichtlich, dass der dunkle Schatten der Seuche über der Stadt lag.
    Auf der Straße wimmelte es von Jovianern, den einheimischen Bewohnern des Jupiter. Sie sahen menschenähnlich aus und hatten auch dieselbe Größe wie Menschen, doch ihr grünhäutiger Körper war stämmiger und ihr Kopf klein, rund und haarlos. Außerdem hatten sie runde, dunkle Augen, und ihre Arme und Beine verjüngten sich zu Flossen, statt in Händen und Füßen zu enden. Ihre Kleidung bestand aus knappen schwarzen Lederharnischen.
    Curt und Otho kam es so vor, als ob die Einheimischen sie mit einer Mischung aus Unfreundlichkeit und Argwohn musterten.
    »Die Jovianer scheinen den Erdenmenschen nicht mehr besonders wohlgesonnen zu sein«, brummte Otho.
    Curt kniff die grauen Augen zusammen.
    »Wenn man dem glauben kann, was Orris gesagt hat, dann hat der Sternenkaiser sie gegen uns Menschen aufgewiegelt.«
    »Vorsicht!«, erklang plötzlich eine entsetzte Stimme aus der Menschenmenge. »Er ist infiziert!«
    »Du primitiver Affe – fort mit dir!«, brüllten nun weitere Stimmen.
    Curt sah, wie Männer vor einem Erdenmenschen davonrannten, der benommen die Straße entlanggetrottet war und nun begann, sich mit der Faust auf die Brust zu schlagen. Schaum bildete sich vor seinem Mund, und seine glasigen Augen stierten wild umher.
    Alle schraken vor dem Mann zurück, der so plötzlich von der Seuche heimgesucht worden war. Einen Moment lang herrschte völlige Stille, die nur von seinem lauten Knurren unterbrochen wurde. Dann schrillten Pfeifen, und ein Düsengleiter schoss die Straße entlang.
    Abgekämpft wirkende Sanitäter packten den sich windenden Mann, zerrten ihn in das Fahrzeug und rasten davon.
    Die angespannte Stille, in der die Passanten einander bestürzt ansahen, schien eine Ewigkeit anzuhalten. Dann, als hätten sie keinen dringenderen Wunsch, als möglichst rasch von hier wegzukommen, zog die bunte Schar eilig weiter.
    »So sieht das also aus, wenn man von der Seuche befallen ist«, zischte Otho.
    Captain Futures Augen begannen grimmig zu funkeln, und seine Kiefermuskeln

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