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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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an ihrem rechten Handgelenk fest. Es gab Situationen, da konnte es für einen Marine des Space Army Corps überlebenswichtig sein, zu wissen, ob sein Gegner noch lebte oder nicht.

Assistenzärztin Fähnrich Murzek drängelte sich zwischen den Marines hindurch. Mit einem Medoscanner hatte sie innerhalb weniger Sekunden festgestellt, dass es sich bei Soerenson tatsächlich um einen K'aradan handelte.
    »Jedes seiner Organe – abgesehen vom Gehirn – ist doppelt vorhanden«, meinte sie. »Die genetische Struktur lässt im Übrigen auch keinerlei Zweifel aufkommen.«
    »In die Arrestzelle mit ihm!«, forderte McConnarty. Er grinste. »Ich schätze, es wird eine Weile dauern, bis wir ihn verhören können.«
    »Man könnte fast denken, dass du selbst ein K'aradan bist, so gute Reflexe hast du, McConnarty!«, grinste Mkumea.
    »Über so etwas macht man keine Witze«, knurrte McConnarty düster.
    »Sorry, war ja nicht so gemeint!«
    »Schon gut.«

    *

    Kronstein und Bruder Guillermo wurden von den Neetrass in einen Raum geführt, in dessen Mittelpunkt sich eine etwa zwei Meter hohe Pyramide befand, deren Äußeres von farbigen Feldern bedeckt war. Auf diesen farbigen Feldern befanden sich Symbole in der Schrift der Neetrass. Einige von ihnen leuchteten.
    Ein Neetrass, der ebenso wie Priester 32 das Zeichen der Priesterschaft trug, machte sich an diesen Feldern zu schaffen.
    Er übte mit seinen Greifextremitäten nacheinander Druck auf sie aus, woraufhin sie aufleuchteten.
    »Das scheint der Empfänger für die Botschaften des Orakels zu sein«, meinte Bruder Guillermo zu Kronstein. Er hielt sein Ortungsgerät etwas höher und scannte das pyramidenförmige Objekt. »Vielleicht nicht ganz der letzte Schrei der Technik, aber theoretisch ist mit dieser Apparatur ein Empfang von Impulsen aus dem Sandströmraum möglich.«
    Kronsteins Kommunikator summte.
    »Titus Naderw. Ich bin mit der L-1 in unmittelbarer Nähe der Siedlung gelandet, in der sie sich gegenwärtig aufhalten, Lieutenant. Den Ortungsdaten nach befinde ich mich jetzt gerade etwa hundert Meter über Ihnen.«
    »Halten Sie den Bordrechner der L-1 für eine Übertragung bereit«, befahl Kronstein. »Schalten Sie die Kommandofunktionen auf meinen Kommunikator.«
    »Aber das widerspricht den Sicherheitsbestimmungen!«
    »Tun Sie, was ich sage, Naderw. Ob unsere Datenverbindung sicher ist, spielt im Moment eine untergeordnete Rolle.«
    Naderw seufzte. »Wenn Sie das sagen, Lieutenant.«
    Kronstein ging zu der Pyramide. Die anwesenden Neetrass sahen ihm misstrauisch zu. »Ich werde ein Gerät anbringen, das die Impulse aufzeichnet, von denen ich annehme, dass sie von dem Orakel stammen«, erklärte Kronstein.
    Er nahm ein Übertragungsmodul von der Magnethalterung seines Gürtels und legte es an die Außenhaut der Pyramide, die offenbar aus einem unbekannten, aber magnetischen Metall bestand. Das Modul haftete. Es sollte die Daten zum Rechner der L-1 übertragen.
    Laute, die offenbar der Sprache der Neetrass entstammten, kamen jetzt aus einem Lautsprecher. Die schildkrötenähnlichen Bewohner Aldrins hatten ihre Empfänger für die Orakelbotschaften an ein einfaches Translatorsystem angeschlossen.
    Erst eine Übersetzung von fünfdimensionalen Impulsen in das Neetrass-Idiom, dann die Übersetzung dieser Übersetzung in das auf den Humanen Welten als Verkehrssprache gebräuchliche Standard – nicht gerade die Voraussetzung für eine reibungslose Kommunikation, überlegte Kronstein. Aber er konnte nicht wählerisch sein und musste hoffen, dass es nicht zu allzu krassen Missverständnissen kam.
    »Die Gefahr kommt näher…«, äußerte das Orakel. »Das Gefühl, das die drohende Nicht-Existenz auslöst, ist furchtbar und übermächtig…«
    Dann – Schweigen.
    »Versteht das Orakel uns?«, fragte Bruder Guillermo an Ayre gewandt.
    Dieser nahm ein paar Schaltungen an den Sensorenfeldern der Pyramide vor und sagte schließlich: »Sie können zu ihm sprechen. Die Übertragung erfolgt nach wenigen Augenblicken.«
    Kronstein atmete tief durch.
    »Lassen Sie mich das machen«, forderte Bruder Guillermo. Er sah Kronstein an, der ziemlich perplex war. »Bitte!«
    »Also gut«, gab Kronstein schließlich nach. Aber insgeheim musste er zugeben, dass er selbst einfach nicht dasselbe Einfühlungsvermögen wie der Olvanorer besaß.
    »Ich kann dich vor dem bewahren, was du fürchtest«, sagte Guillermo. »Aber du musst mir vertrauen – wer immer du auch sein magst.«
    »Ich…

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