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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gesagt hatte.
    »Wir kennen den Angreifer. Sie wissen, dass wir Instrumente besitzen, die tief in den Raum zwischen den Planeten und Sternen blicken können… Sie wissen, dass wir Schiffe besitzen, die in die fernsten Räume vorzudringen vermögen! Ein solches Sternenschiff bewegt sich auf das Orakel zu und wenn nichts geschieht, dann bedeutet es dann Ende für beide – für das Orakel und das Schiff!«
    Einen Augenblick lang herrschte Stille.
    Auch Ayre musste offenbar einen Moment lang verdauen, was er da soeben gehört hatte.
    »Dann ist es eines Ihrer Schiffe, das unser Orakel angreift«, stellte das Mitglied im Rat der Weisesten schließlich glasklar fest.
    Guillermo nickte knapp.
    »Ja, das entspricht der Wahrheit. Aber dem liegt ein Missverständnis zu Grunde. Es war nie die Absicht der Schiffsbesatzung, das Orakel anzugreifen.« Der Olvanorer trat etwas vor, öffnete die Hände und sagte schließlich: »Lasst uns zum Orakel gehen! Wir können die Katastrophe vielleicht verhindern. Sonst wird das Orakel unter Umständen für immer verstummen.«
    Einige Augenblicke lang herrschte Schweigen.
    Ayre ergriff schließlich das Wort und richtete es an den Priester.
    »Sie haben die Verzweiflung des Orakels doch selbst gehört. Hat es nicht verdient, dass wir ihm jede Hilfe zuteil werden lassen, die wir erwirken können?«
    Wieder folgten einige Augenblicke des Schweigens.
    Es war Bruder Guillermo, der dieses Schweigen durchbrach.
    »Ich verkünde Ihnen offiziell und feierlich meine Individualbezeichnung. Mein Name ist Guillermo.«
    Der Priester wandte den Kopf.
    Er hat ihn beschämt, wurde Kronstein sofort klar. Er nahm sich vor, sich zurückzuhalten, da er spürte, dass Bruder Guillermo offenbar genau die Wellenlänge gefunden hatte, auf der er den Priester erreichen und zumindest zum Zuhören bewegen konnte.
    Der Priester vollführte nach weiteren, quälend langen Augenblicken des Schweigens mit einer seiner Greifextremitäten eine Bewegung in Richtung der Bewaffneten Neetrass, woraufhin diese ihre Waffen senkten.
    Ein Zeichen der Entspannung, erkannte Kronstein. Wenigstens etwas!
    »Ich bin Priester 32«, sagte der Neetrass mit dem charakteristischen Emblem auf dem Panzer endlich.
    »Das ist eine Rangbezeichnung, kein Individualname«, raunte Bruder Leander leise seinem Ordensbruder zu. »Aber unter den gegebenen Umständen ist das wohl das Äußerste an Entgegenkommen, was von ihm zu erwarten ist.«
    »Ich will ihn nicht demütigen, nur zur Vernunft bringen«, gab Guillermo zurück, ohne dabei den Blick von dem Neetrass-Priester zu wenden.
    »Ich werde diese Frage mit den anderen Priestern besprechen müssen«, sagte Priester 32.
    »Dann ist es zu spät«, erwiderte Guillermo kühl und sachlich. »Auf jeden Fall ist es in dem Fall zu spät für das Überleben des Orakels – was dann aus Ihrem Volk wird, weiß ich nicht. Ich nehme an, Sie werden ohne seine Unterstützung die Passage durch den Ewigen Tag nehmen müssen!«
    Priester 32 schloss alle drei Augen.
    Ein Zeichen äußerster Versenkung.
    Ein Zittern durchlief seinen gesamten Körper mit Ausnahme des massiven Panzers.
    »Also gut«, sagte Priester 32 schließlich, nachdem er die Augen wieder geöffnet und Bruder Guillermo mit einem schwer zu deutenden Blick bedacht hatte. »Wir werden Sie zum Orakel bringen.«
    »Dann sollten wir keine Zeit verlieren«, fand Bruder Guillermo.
    »Einen Moment«, dröhnte Priester 32. »Nur Sie werden mich begleiten, Guillermo.«
    »Das ist nicht sinnvoll«, widersprach Bruder Guillermo und deutete auf Kronstein. »Dieser Mensch hier ist ein Spezialist für Funktechnik und Kommunikation. Wir sollten auf sein Wissen nicht verzichten.«
    »Dann Sie beide«, bestimmte Priester 32. »Aber niemand sonst.«

    *

    »Ich habe es geahnt!«, ereiferte sich Yasuhiro von Schlichten.
    Der Chef des Entwickler-Teams, das vom Far Galaxy-Konzern mit der Erschaffung der Antimaterie-Bombe betraut worden war, machte eine wegwerfende Handbewegung. Sein ansonsten eher blasses Gesicht lief dunkelrot an. Der Blick, den er Robert Ukasi zuwarf wirkte beinahe hasserfüllt. Er macht den Lieutenant für das vorläufige Scheitern dieser Mission verantwortlich, wurde es Sunfrost sofort klar.
    »Sie halten mich wirklich für einen Verräter?«, fragte Ukasi, der im ersten Moment etwas hilflos wirkte.
    »Es passt doch alles zusammen«, meinte von Schlichten. »Sie sind ein Humanity First-Anhänger – und mir gegenüber haben Sie selbst gestanden, dass es

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