Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Zwei Marines stürmten herein. Sie trugen schwere Kampfanzüge. Die Visiere ihrer Helme waren geschlossen. Die dicke Panzerung machte sie für gewöhnliche Gegner nahezu unverwundbar.
    Bewaffnet waren die Elitekämpfer ausnahmsweise nur mit Nadlern, denn der Einsatz von Gauss-Gewehren wäre an Bord eines Raumschiffs unverantwortlich gewesen. – Die Projektile hätten sämtliche Wandungen durchschlagen und einen immensen, vielleicht sogar katastrophalen Schaden herbeigeführt.
    Die Nadler hingegen waren in dieser Beziehung weitaus harmloser. Sie konnten einen tödlichen Projektilstrom verschießen, aber auch einzelne, mit Betäubungsgiften präparierte Geschosse, die einen Gegner nur vorübergehend außer Gefecht setzten.
    »Lieutenant White! Jacques Soerenson! Sie stehen beide auf Anordnung des Captains unter Arrest!«, ertönte aus dem Lautsprecher, der in den Helm des ersten Marine integriert war.
    McConnarty stand auf dem Namensschild seines Kampfanzugs.
    Corporal Bat McConnarty war der Stellvertreter von Sergeant Oliver Rolfson, dem Kommandanten der an Bord dienenden zwanzigköpfigen Marines-Truppe.
    McConnarty machte einen Schritt nach vorn.
    White stand wie erstarrt da.
    Der zweite Marine war eine Frau. Mkemua stand auf ihrem Namensschild. Draußen auf dem Korridor befand sich bereits ein dritter Marine mit dem Nadler im Anschlag.
    »Leisten Sie keinen Widerstand!«, forderte Marine Vrida Mkemua die beiden Verdächtigen auf.
    »Was wird uns vorgeworfen?«, fragte White verständnislos.
    »Spionage für die K'aradan!«, knurrte McConnarty düster. Er hatte bei Sergeant Rolfson darauf bestanden, bei diesem Einsatz in vorderster Front zu agieren. »Wenn ich etwas verabscheue, dann sind es Spione!«, hatte er noch grimmig hinzugefügt.
    Diese Sekunde nutzte Soerenson.
    Er bewegte sich mit unglaublicher Gewandtheit. Blitzartig duckte er sich unter einem Nadlerschuss von Mkemua hinweg.
    Die Marine-Soldatin glaubte ihren Augen nicht zu trauen.
    Ein Schrei gellte, als Soerenson noch im selben Moment Lieutenant Catherine White grob packte und wie einen Schutzschild vor sich hielt.
    Ein derartiges Reaktionsvermögen war unmöglich.
    Zumindest für Menschen…, fuhr es McConnarty durch den Kopf.
    Aber nicht wenn man von einer Spezies abstammt, deren Vorfahren ihre Beute fliegend aus einer Höhe von mehreren hundert Metern auszumachen und zielsicher zu erlegen vermochten…
    Soerenson – oder wie immer sein wirklicher Name auch sein mochte – sah fast vierzig Einzelbilder in der Sekunde. Für den K'aradan erfolgten die Bewegungen seiner menschlichen Gegner wie in Zeitlupe. Es war eine Kleinigkeit, ihnen auszuweichen oder zuvorzukommen.
    »Legen Sie die Waffen nieder!«, forderte der Mann, den alle unter dem Namen Soerenson kannten.
    Aus einem messingfarbenen Ring, den er am Mittelfinger der linken Hand trug, ragte ein Dorn hervor, den er der völlig erstarrten White an den Hals hielt. »Dieser Dorn ist vergiftet! Wenn Ihnen das Leben von Lieutenant White auch nur irgendetwas wert sein sollte, dann werden Sie tun, was ich sage!«
    »Soerenson! Hören Sie auf damit!«, rief eine raue Stimme aus dem Hintergrund. Sie gehörte Sergeant Rolfson. Er hatte das Visier seines Helms geöffnet, um direkt zu dem vermeintlichen Far Galaxy-Techniker sprechen zu können. »Das hat doch alles keinen Sinn! Sie haben keine Chance!«
    »Irrtum!«, rief Soerenson. »Sie sind es, der sich auf die Kapitulation einstellen sollte. Drei Schiffe der ruhmreichen Flotte des Reiches von Aradan sind auf dem Weg hierher und werden Ihr Schiff entern. Alles, was wir wollen, ist SEETEE SHOCK 005. Uns liegt nichts daran, hier ein Massaker anzurichten oder irgendwem aus der Besatzung zu schaden. Aber wenn wir keine andere Wahl haben, werden wir kompromisslos handeln!« Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Und jetzt zum letzten Mal: Die Waffen weg!«
    McConnarty hob blitzschnell den Lauf des Nadlers etwas an.
    Er schoss.
    Die Waffe war auf Betäuben eingestellt.
    Das haarfeine Projektil fuhr dem K'aradan zielsicher in die Wange. Soerenson lockerte augenblicklich seinen Griff um Lieutenant White und sank zu Boden. White sprang zur Seite.
    Vrida Mkemua trat auf den am Boden liegenden K'aradan zu und kniete in dem unförmigen Kampfanzug nieder. Sie öffnete ihren Helm und klappte ihn zurück, sodass ihr ebenholzfarbenes Gesicht zum Vorschein kam.
    »Er ist bewusstlos«, stellte sie nach einem Blick auf das in den Anzug integrierte Miniatur-Biomessgerät

Weitere Kostenlose Bücher