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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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etwas zu ändern.
    »Wir wissen nicht viel über das Tardelli-System«, erläuterte Aljanov. »Vor vierzig Jahren erreichte ein Forschungsschiff des Olvanorer-Ordens, die ABT TARDELLI, das System und kartographierte es – daher die Namensgebung. Meine Aufgabe ist es nun, mit der dort beheimateten intelligenten Spezies darüber zu verhandeln, dass der Flotte der Humanen Welten einige unbewohnte Monde als Relaisstationen und Horchposten überlassen werden.« Botschafter Aljanov atmete tief durch. Sein Gesicht wurde jetzt sehr ernst. Eine tiefe Furche bildete sich genau in der Mitte zwischen seinen Augenbrauen. »Wir wissen, dass seit der Krise im Bannister-System, auf Seiten der Qriid einiges in Bewegung geraten ist.«
    »Die Priesterschaft soll einen neuen Stellvertreter Gottes bestimmt haben«, ergänzte Sunfrost.
    Aljanov nickte. »Das ist richtig. Und neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der Krieg nun fortgesetzt wird. Unser Wissen über die Qriid ist immer noch ausgesprochen bruchstückhaft. Nur ein geringer Anteil ihres Funkverkehrs kann von uns abgehört und entschlüsselt werden. Wir brauchen daher dringend Horchposten, mit deren Hilfe wir in der Lage wären, tief in das Qriid-Imperium hineinzulauschen. Uns ist beispielsweise klar, dass es gewisse Differenzen zwischen Priesterschaft und Militär gegeben haben muss. Worin genau die bestanden und ob diese Gegensätze nun – durch die Ausrufung des neuen Aarriid – behoben sind, ist unklar.«
    Rena hob die Augenbrauen. »Ich verstehe.«
    »Das Überleben der Humanen Welten kann im Ernstfall davon abhängen, wie schnell und wie umfassend wir über die Geschehnisse im Inneren des Imperiums der Vogelartigen informiert sind. Daher genießt diese Operation allerhöchste Priorität. Ich hoffe nur, dass wir noch nicht schon zu spät kommen.«
    »Sie meinen, dass sich die Qriid bereits des Systems bemächtigt haben?«, schloss Rena sofort.
    Aljanov zuckte mit den Schultern. »Wäre das so abwegig?«

    *

    Die Unterlichttriebwerke der STERNENKRIEGER rumorten. Mit einer Beschleunigung von 400 g setzten sie das lang gestreckte Oval des Raumschiffs in Bewegung, das sich am Rendezvouspunkt im New-Hope-System beinahe im Stillstand befunden hatte.
    Gut achteinhalb Stunden benötigte die STERNENKRIEGER, um vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit zu erreichen, was die Voraussetzung war, um den Sprung ins Sandström-Kontinuum zu schaffen.
    Die Höchstgeschwindigkeit während des Überlichtfluges lag ungefähr bei einem halben Lichtjahr pro Stunde.
    Noch während der Beschleunigungsphase fand in dem kleinen Konferenzraum ein Briefing statt, an dem außer Botschafter Aljanov und den Offizieren der STERNENKRIEGER auch Bruder Guillermo teilnahm. Er war ein Mitglied des Ordens der Olvanorer, die als Reisende und Forscher weit ins All vorgedrungen waren und ein immenses Wissen über fremde Spezies besaßen.
    Bruder Guillermo war zwar nur ein Berater ohne jeden militärischen Rang. Dennoch tat jeder Raumschiff-Captain gut daran, auf den Rat eines Olvanorers im Bezug auf Fremdwesen zu hören. Die Mitglieder des Mönchsordens irrten sich nur selten.
    William war ein schüchterner junger Mann mit braunen Haaren. Aber Rena Sunfrost hatte sofort gemerkt, dass sich hinter dem unsicheren Auftreten ein sehr heller Kopf verbarg, dessen wachen Geist man besser nicht unterschätzte.
    »Ich habe einiges an Grundlagenmaterial über das Tardelli-System für Sie zusammengestellt«, erklärte Guillermo und deutete dabei auf eine schematische Abbildung auf einem großformatigen Wandschirm. »Dabei muss ich zugeben, dass der Großteil dieser Daten auf den Erkenntnissen jener Ordensbrüder beruht, die vor vierzig Jahren mit der ABT TARDELLI erstmalig dieses System erreichten. Sofern dem Rat der Humanen Welten oder dem Geheimdienst hier neuere Informationen vorliegen sollten, die hier relevant sind, bitte ich Sie, mich zu ergänzen, Botschafter.«
    Aljanov nickte leicht und verzog keine Miene.
    Wahrscheinlich gibt es gar kein neueres Material als das der Olvanorer!, glaubte Rena. Andernfalls hätte es sich Aljanov kaum nehmen lassen, es zu präsentieren.
    Bruder Guillermo lächelte flüchtig und deutete auf die Abbildung des Tardelli-Systems. »Wie Sie sehen, besteht das System aus einer Sonne von etwa zweieinhalbfacher Sol-Masse. Es besitzt insgesamt 21 Planeten, von denen die Nummern VI-VIII und XV-XVII Gasriesen mit Subsystemen sind, zu denen eine große Zahl von Monden gehört. Die einzige im

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