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Carina - sTdH 3

Carina - sTdH 3

Titel: Carina - sTdH 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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ging zu ihr und hob sie mit einer blitzschnellen Bewegung hoch. Dann ging
er zu seinem Sessel zurück und setzte sie sich bequem auf die Knie.
    Das
erinnerte Carina an die Zeichnung. »Und, o Harry, beim Drucker gibt es die
schrecklichen Zeichnungen von uns«, jammerte sie.
    »Laß mich
von vorn beginnen«, sagte er. Er hielt sie ganz fest und schüttelte sie ein
bißchen, »und du hörst geduldig zu.«
    »Vor fast
zwei Jahren habe ich dich mit deiner Schwester Annabelle im
Park gesehen. Du hast gelacht und sie geneckt, und ich hatte keine Ruhe mehr,
bis ich herausfand, wer du warst. Ich habe herausbekommen, daß du sehr jung
warst. Deine Schwester hatte sich gerade mit Brabington vermählt. Ich mußte in
den Krieg ziehen, aber irgendwie war ich entschlossen, dich nach meiner
Rückkehr wiederzusehen.
    Kurz nach
meiner Rückkehr nun suchte mich dein Vater bei Whites auf. Du kannst dir
vorstellen, wie erstaunt ich war. Er bot mir an, dich zu heiraten. Ich hielt
dich immer noch für zu jung und fand es abstoßend von deinem Vater, dich in
eine Ehe zu drängen, und deshalb habe ich mir einen Spaß daraus gemacht, ihm zu
erzählen, daß ich Mädchen mit roten Haaren nicht mag und kluge auch nicht. Ich
wollte, daß du dich in mich verliebst, aber als du so ängstlich und unglücklich
warst und auch keine Gefahr mehr bestand, daß du dir noch etwas aus Wentwater
machen könntest, habe ich der Auflösung der Verlobung zugestimmt und dann abgewartet
und gehofft, daß du schon bald wieder in London warst! Ich war überzeugt, daß
ich dir nicht gleichgültig war. Ich hatte Angst, daß du mir wieder entkommen
könntest, und deshalb habe ich dich kompromittiert – mit deiner Hilfe
natürlich, mein Liebling. Und du solltest keine schäbige kleine Hochzeit haben.
Dein Vater wird feststellen, daß ich noch einige andere Hochzeitsvorbereitungen
getroffen habe. Ich habe die gesamte Londoner High Society von Brummel bis zum
Prinzregenten zum Hochzeitsfrühstück eingeladen.
    Und die
Kirche wird ganz besonders festlich geschmückt, und meine Freunde von der Armee
werden eine Ehrengarde bilden. Die Gesellschaft wird noch jahrelang davon
sprechen.«
    »Warum hast
du das Papa nicht gesagt?«
    »Ich hatte
keine Lust«, sagte Lord Harry lässig. »Ich zahle dafür, aber er hat sich
aufgebläht und soviel Wind gemacht, bevor ich eine Möglichkeit hatte, es ihm zu
sagen, und das hat mich geärgert.«
    Carina
spielte schüchtern mit seinem obersten Westenknopf. »Du bist so großzügig, und
ich weiß bestimmt, daß ich dich liebe, es ist nur so schade«, sagte sie ganz
leise, »daß wir uns nicht einfach so lieben können ... nur so zusammen sein und
uns wohl fühlen.«
    »Oh,
meistens besteht Liebe darin. Es tut mir leid, daß ich dich gebissen habe. Ich
habe einfach meinen Stempel hinterlassen, weißt du, so wie man gewisse
wertvolle Dinge mit einem Goldstempel versieht, nur daß ich noch keine goldenen
Zähne habe. Du fürchtest dich natürlich vor den Intimitäten der Ehe. Es wäre
eigenartig, wenn es nicht so wäre. Als ich gesagt habe, daß ich dir etwas
gestehen wollte, habe ich nur gemeint, daß ich dir verschwiegen habe, daß ich
dich schon so lange liebe.«
    »Müssen wir
... müssen wir auf der Stelle intim werden?« fragte Carina. »Ich meine, können
wir uns nicht erst besser kennenlernen?«
    »Natürlich«,
erwiderte er und lehnte sich in seinen Sessel zurück, dabei legte er ihren Kopf
an seine Schulter. »Wir können viele Abende genauso dasitzen. Es würde dir
nichts ausmachen, wenn ich dich küßte?«
    Carina
schüttelte schüchtern den Kopf.
    Er neigte
sich ihr zu und küßte sie zart. Carina fühlte, wie sie von Leidenschaft erfaßt
wurde und dachte, daß es nur höflich sei, ihn etwas von ihrer Erregtheit, die
sie ergriff, spüren zu lassen, da er so großzügig war.
    Lord Harry
erwiderte ihre Küsse mit der gleichen Freigebigkeit.
    Schließlich riß sich
Carina los und schaute in seine blauen Augen.
    »Ich liebe dich, Harry«, sagte
sie schlicht.
    Er hielt
stumm seine Arme auf, und sie warf sich mit solcher Kraft an seine Brust, daß
der Stuhl das Übergewicht kriegte und sie beide auf dem Boden lagen.
    Und dann
konnte Carina irgendwie nicht aufhören, ihn zu küssen, und die Kleidung wurde
zunehmend lästiger, und als seine Hand tiefer glitt und zärtlich ihre Brust
streichelte, schien das die natürlichste Sache von der Welt zu sein.
    Oben
wartete Betty geduldig. Die Stunden vergingen. Die Familie war schon lange

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