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Carinas Todesparties

Carinas Todesparties

Titel: Carinas Todesparties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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miteinander verbunden, die man vor langer Zeit so optimal abgestützt hatte, daß sie nicht zusammengebrochen waren. Er schüttelte sich, als er abermals die widerlichen Schmatz-und Preßlaute über sich vernahm. Danach folgte ein zufriedenes Stöhnen, aber was dort genau geschah, konnte Chris auch nicht sehen. Das wollte er auch nicht, die Akustik war schlimm genug.
    Im nächsten Augenblick verdunkelte sich über ihm ein Ausschnitt des Vierecks.
    Zunächst glaubte er, die Klappe würde zufallen. Das war ein Irrtum. Etwas fiel von oben herab.
    Gerade noch rechtzeitig rollte sich Chris zur Seite und landete im weichen Lehm, so daß der Gegenstand links neben ihm zu Boden prallte und dort liegenblieb.
    Es war ein Klumpen, das konnte er noch erkennen. Über sich vernahm er das leise Lachen. »Schau genau hin, Chris. Dann wirst du sehen, wie es dir auch ergeht, falls wir uns noch einmal begegnen und du dann noch am Leben bist.«
    »Ich… ich sehe nichts.«
    »Das Feuerzeug…«
    Er hielt es tatsächlich noch zwischen seinen Fingern geklemmt, schaltete es ein, die Flamme fand die nötige Nahrung, sie flackerte — und beleuchtete ein schreckliches Bild.
    Der Tote von obenwar indas Loch gefallen. Doch wie sah er aus!
    Zusammengedrückt, mumienhaft, mit einem faltigen, starren, greisenhaften Gesicht.
    »Ich habe jetzt sein Leben!« hörte er die keuchende Stimme der widerlichen Bestie. »Nur so kann ich existieren, nur so, mein Freund.«
    Trotz der schlechten Luft holte er tief Atem, weil er seinen Frust und seine Angst hinausschreien wollte.
    Er kam nicht mehr dazu.
    Fiona schloß die Klappe, und die tiefe Dunkelheit des Grabes hüllte Chris Landon ein…
    ***
    Auch Suko und ich paßten uns der Umgebung an. Wir blieben stehen, ohne etwas zu sagen.
    Kann man eine stumme Unheimlichkeit beschreiben? Ich glaube es nicht, aber es kam mir so vor. Wir standen auch nicht in einer anderen Welt oder fremden Dimension. Zweihundert Yards entfernt führte eine normale Autostraße vorbei, und hier herrschte Stille.
    »Sie leben noch«, sagte ich leise und unterbrach damit das Schweigen. Ich hatte einfach etwas Positives sagen wollen und konnte auch nicht mehr stehenbleiben. So ging ich denn vor.
    Zuerst mit ungelenk wirkenden Schritten. Ich hörte die Grashalme über das Leder der Schuhe schleifen, erreichte den Terrassenaufgang und schaute ihn hoch.
    Die Geschichte von Dornröschen fiel mir ein. Da waren die Gäste eines Festes ebenfalls in einen langen Schlaf gefallen, der 100 Jahre angedauert hatte.
    Hier, so hoffte ich, würde er nicht so lange andauern. Auf der Treppe lag ein Pärchen, das ich vorhin noch auf der Tanzfläche gesehen hatte. Beide waren sie gefallen, ohne sich voneinander zu lösen. Sie hielten sich noch an den Händen fest.
    Ich drehte mich zu Suko um. Er hob die Schultern. Unter den farbigen Birnen zeichnete er sich als bunte Gestalt ab. »Tut mir leid, John, aber ich kann auch nicht helfen. Wir müssen warten, bis die Wirkung der Droge wieder abgenommen hat.«
    »Weshalb hat es uns nicht erwischt? Sind wir gegen diese Art von Drogen immun?«
    »Weiß ich nicht.« Suko schnickte plötzlich mit zwei Fingern. »Sag mal, hast du eigentlich etwas gegessen?«
    »Nein!«
    »Ich auch nicht.«
    Da war bei mir ein Penny gefallen. Ja, so hatte es nicht nur sein können, sondern müssen. Wir waren wohl die einzigen Gäste gewesen, die nichts zu sich genommen hatten.
    »Das ist der springende Punkt.« Ich lachte krächzend. »Wir haben unbewußt das Richtige getan.«
    »Wer noch?«
    Eine gute Frage. Wahrscheinlich waren alle auf diesen Trick hereingefallen, nur konnte ich mir nicht vorstellen, daß die Hausherrin etwas zu sich genommen hatte.
    »Bestimmt werden wir Carina Colby irgendwo begegnen«, sagte ich überzeugt.
    »Sollen wir uns trennen? Einer übernimmt das Haus, ein anderer den Garten.«
    Wir hatten schon oft genug getrennt gekämpft und vereint zugeschlagen!
    Hier allerdings zögerte ich und hob die Schultern. »Ich weiß nicht, wir sollten zusammenbleiben.«
    »Hast du Angst?«
    »Unsinn. Okay, wer geht ins Haus?«
    »Ich!«
    Suko hatte sich bereits in Bewegung gesetzt und lief vor mir die Stufen zur Terrasse hoch. Aus Sicherheitsgründen hatte er seine Beretta gezogen und hielt sie schußbereit.
    Ich blieb allein im Garten zurück. An das Bild hatte ich mich noch immer nicht gewöhnen können. Da lagen die Menschen wie hingeworfen, aber nichts geschah ohne Grund. Dieser Garten oder die Umgebung des Gartens

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