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Carinas Todesparties

Carinas Todesparties

Titel: Carinas Todesparties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie lebte. »Nur daß es hier zum Glück keine Toten gibt.«
    Daß die Musik noch spielte, empfand ich als makaber. Chris Norman sang seine Midnight Lady, kam aber nicht bis zum Schluß des Songs, denn die Musik verstummte mit einem schrillen Mißklang. Jemand hatte sie abgestellt.
    Es wurde fast totenstill…
    ***
    So etwas Schreckliches hatte Chris Landon noch nie zuvor in seinem Leben gesehen. Sein Gehirn weigerte sich fast, das Grauenvolle aufzunehmen, das sich in dem düsteren Kellerverlies abspielte. Er sah den Toten, der oben im Zimmer in der Zange eines Greifarms gehangen hatte. Und neben ihm kniete ein aufgedunsenes, schleimiges Geschöpf, das ein grünes Licht abgab. Dieses Geschöpf sah aus wie eine Mischung aus Echse, Schlange, Frosch und Mensch. Verschobene Proportionen, ein gewaltiges mit schillerndem Schleim gefülltes Maul, schuppenartige Haut, kurzen Armen und Beinen sowie krallenbesetzte Hände. Innerhalb des breiten Kopfes sah Chris die Augen, und die kamen ihm bekannt vor. Er hatte sie nicht nur einmal gesehen und diesen Blick auf seinem Körper gespürt. Wer schaute so? Da fiel es ihm ein.
    Fiona! Ja, genau, es waren ihre Augen, die sich auch jetzt unnatürlicherweise drehten, so daß sie ihn fixieren konnten. Fiona war ein Monster. Sie hatte den widerlichen Leichengeruch abgegeben, der ihm jetzt als penetrante, dichte Dunstwolke entgegenwehte und ihm die Luft raubte.
    Fiona, das Monster. Und Carina war ihre Vertraute oder beste Freundin. Wie konnte das möglich sein?
    Jedenfalls nahm er die Gefahr wahr, und Chris wußte, daß es besser war, wenn er floh.
    Die Schleimgestalt mußte seine Gedanken gelesen haben, denn sie handelte schneller als er. Was da genau über den Boden huschte, war nicht zu erkennen, jedenfalls klatschte es gegen seinen linken Knöchel, und er bekam das Bein nicht mehr weg.
    Der Schleimarm hatte einen Ring um den Knöchel gezerrt, den er so festzog wie eine Kette aus Eisen.
    Chris schrie noch, es half ihm nichts. Die Kraft zerrte ihn nach vorn, so daß er das Gleichgewicht verlor und der Türfüllung entgegenkippte. Mit der Stirn hämmerte er gegen die Kante, prallte danach mit der Schulter davor, spürte in seinem Kopf den bösen Schmerz und bekam kaum mit, daß ihn der nächste harte Zug dem Boden entgegenriß, auf den er schlug, und in eine Pfütze aus widerlichem Schleim hineinrutschte.
    Auf dem Bauch blieb er liegen. An der Stirn schwoll die Beule an, er aber konzentrierte sich mehr auf das Bein, das dieser Fangarm in Knöchelhöhe umwickelt hielt.
    Der Schleim war kalt und warm zur gleichen Zeit. Er brannte auch, als hätte man Säure auf die Stelle geträufelt.
    »Bleib so liegen, bleib nur so liegen!« vernahm er die scharf gezischten Worte. »Rühr dich nicht vom Fleck…«
    »Du… du bist Fiona…« Das Sprechen fiel ihm schwer, der Druck war einfach zu groß. »Ja, das bin ich.«
    »Ein Monstrum.«
    »Auch.«
    »Und eine Mörderin.«
    Da lachte sie und schaffte es allein durch die Kraft des Schleimatms, ihr Opfer herumzudrehen.
    Liegend starrte er zu der Person hoch, die eingehüllt in Schleim und grünes Licht, ihren Triumph nicht verbergen konnte. Er hörte das Grunzen und widerliche Schmatzen, wurde noch stärker gepackt und an das Wesen herangezogen. Hatte es einen Sinn, zu schreien?
    Nein, ihn hätte niemand gehört, auch Carina nicht. Ob sie ihm allerdings geholfen hätte, wäre mehr als fraglich gewesen, weil sie und Fiona zusammenklebten.
    Das Wesen wollte ihm noch etwas sagen. Er hörte die Stimme jetzt lauter, weil sie nahe an seinem Ohr aufklang. »In diesem Verlies ist auch er gestorben. Dein Vorgänger, James Colby. Carina hat ihn hineingestoßen, dann bin ich gekommen…«
    »Was hast du mit ihm gemacht?« schrie Chris krächzend.
    »Was macht schon ein Ghoul?«
    Chris zuckte hoch. Die Antwort hatte ihn geschockt, da er sehr genau wußte, was es bedeutete, einem Ghoul in die Finger zu fallen. Der ernährte sich von Toten. Sein Schleim löste die Haut auf, es war furchtbar und grauenhaft.
    »Du bist ein…?« Chris Landon bekam das eigentliche Wort nicht mehr heraus.
    »Ja, und da du es kennst, weißt du auch genau, was dir noch bevorsteht. Aber ich bin anders als ein normaler Ghoul. Man wird dich noch erkennen, nur wirst du dann tot und eine Mumie sein. Das ist das Besondere an mir. Deine Freundin habe ich auch geholt…«
    »Kitty?« schrie er.
    »Ja, so hat sie wohl geheißen. Ich hatte mich verborgen und war mit Carina gefahren.«
    »Dann…

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