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Carinas Todesparties

Carinas Todesparties

Titel: Carinas Todesparties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf eine Anrichte zu, bleib vor ihr stehen und legte ihre Arme auf die Platte. Da über der Anrichte ein ovaler Spiegel hing, konnte sie Suko trotzdem beobachten.
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Eine Erklärung für die Vorgänge.«
    Fiona lachte. »Fragen Sie Carina Colby.«
    »Die habe ich nicht gefunden, deshalb halte ich mich an Sie, weil Sie doch miteinander befreundet sind.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Also? Was ist hier geschehen?«
    »Sie sollten gehen, Chinese. Das ist ein guter Rat, den ich Ihnen geben kann.«
    »Und wenn ich bleibe?«
    Fiona lachte leise. »Kann das für Sie böse Folgen haben, glauben Sie mir.«
    »Ich würde dann so enden wie die übrigen Gäste hier.«
    »Noch schlimmer.«
    »Vielleicht würde mich ein Ghoul angreifen — oder?«
    Suko hatte das Wort Ghoul kaum ausgesprochen, als die Liliputanerin herumfuhr. Sie starrte Suko direkt ins Gesicht, mußte dabei ihren Kopf in den Nacken legen. »Was meinen Sie mit einem Ghoul?«
    »Kennen Sie keine Ghouls?«
    Sie bewegte ihren Kopf so wild, daß die beiden Zöpfe flogen. »Müßte ich sie kennen?«
    »Eigentlich schon, denn der Geruch, der sich in diesem Hause ausgebreitet hat, erinnert mich an einen Ghoul. Verwesung, Moder, das sind seine Zeichen. Wenn dieser Gestank durch die Gänge kriecht, ist er nicht weit.«
    »Dann zeigen Sie ihn mir bitte.«
    »Ich suche ihn noch.«
    Fionas Gesicht verzog sich zu einem lauernden Lächeln. »Ach so ist das. Haben Sie denn eine Spur?«
    »Vielleicht.«
    »Und da sind Sie zu mir gekommen?«
    »Ja, obwohl ich eine andere Person suchte. Nun nehme ich mit Ihnen vorlieb.«
    »Aber einen Ghoul fanden Sie nicht.«
    »Wer weiß. Seit ich dieses Zimmer betreten habe«, Suko ging jetzt auf Fiona zu, »habe ich das Gefühl, daß der Geruch noch stärker geworden ist. Dafür gibt es nur eine Lösung. Sie sind ein Ghoul, Fiona!«
    Die Liliputanerin rührte sich nicht. Sie hielt den Kopf weiterhin zurückgelegt und schaute zu Suko hoch. »Tatsächlich, Sie haben recht, Mister. Ich bin ein Ghoul.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Aber Carina ist keiner. Sie profitiert nur von uns.«
    »Von uns?«
    Die Augen im Gesicht der kleinen Frau begannen zu leuchten. »Ja, von uns. Ich bin nicht die einzige. Dieses Gelände ist — Menschen würden sagen — ghoulverseucht. Und in dieser Nacht werden sie kommen und ihren Hungerstillen.«
    Sukos Gesicht war bei den letzten Worten hart geworden. »Das glaube ich nicht. Niemand wird kommen und seinen Hunger stillen. Auch du nicht, Bestie.« Bevor Fiona noch reagieren konnte, war er schon bei ihr und schlug die Finger seiner rechten Hand in ihre Schulter. Sie zuckte zusammen, das Gesicht verzerrte sich vor Wut. Suko spürte die weiche, beinahe schwammige Haut der Person, und auch der Verwesungsgeruch hatte zugenommen.
    Fiona stand unter Druck. Wahrscheinlich wollte sie sich verwandeln und hatte sich in Suko ein neues Opfer ausgesucht. Das Gesicht zerlief bereits, als hätte jemand eine dicke, gallertartige Masse über ihre Züge verteilt. Gleichzeitig begann in ihrem Körper ein grünliches Licht zu leuchten, als hätte man dort kleine Lampen angezündet. Aus dem Mund drang ein stöhnendes Geräusch, das von einem dumpfen Blubbern begleitet war.
    Suko stieß sie von sich. Er wollte seine Munition sparen. Um einen Ghoul zu erledigen, brauchte er kein Silbergeschoß, das schaffte er immer mit der Dämonenpeitsche.
    Er holte sie hervor, schlug einmal den Kreis, so daß die drei Riemen hervorrutschen konnten.
    Doch auch Fiona war nicht untätig gewesen. Sie hatte sich hinter dem kleinen Tisch geduckt, aber da konnte sie dem Chinesen nicht entwischen.
    Der hörte den Schuß!
    Sekundenlang war er abgelenkt. Draußen war der Schuß aufgeklungen, und es hatte sich nicht nach John Sinclairs Beretta angehört. Eine andere Person mußte gefeuert haben.
    Suko drehte sich, schaute zum Fenster, und diese Chance ließ sich Fiona nicht entgehen. Sie stand zwar hinter dem Tisch, aber ihre Hände umschlossen die Lehne eines Stuhls.
    Bevor Suko sich ihr wieder zuwenden konnte, hatte sie den Stuhl hochgerissen und gegen den Chinesen geschleudert.
    Suko duckte sich noch und tauchte dabei zur Seite weg. Er wurde auch nicht erwischt, aber Fiona bekam die Zeit, die sie brauchte. Im Wegrennen schleuderte sie noch eine Lampe zu Boden. Als die Birne splitterte, wurde es dunkler. Suko sah nur mehr ihren Schatten und hörte die tappenden Schritte.
    Fionas Ziel war der Schrank. Wuchtig riß sie die breite Tür auf und

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