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Carinas Todesparties

Carinas Todesparties

Titel: Carinas Todesparties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unterschiedlich. Ich kenne mich hier unten ziemlich gut aus, und ich glaube nicht, daß wir den genauen Weg des loten rückverfolgen können.«
    »Das befürchte ich mittlerweile auch«, gab ich zu.
    King lehnte sich gegen die Wand. »Und wie wird es Ihrer Meinung nach jetzt weitergehen?«
    Ich hob die Schultern. »Zunächst einmal lasse ich den Toten abholen. Unsere Spezialisten werden ihn untersuchen. Dann müssen wir ihn identifizieren.«
    »Was nicht leicht sein wird.«
    »In der Tat. Trotzdem bin ich optimistisch.«
    King drückte auf seinen Helm. »Gut, daß ich damit nichts mehr zu tun habe.« Er schüttelte den Kopf. »Ich frage mich nur, wie sich jemand äußerlich so verändern kann. Sollen wir gehen, oder wollen Sie noch bleiben, Mr. Sinclair?«
    »Lassen Sie uns gehen.«
    »Moment noch.« King gab den beiden Männern Bescheid. Sie sollten bei dem Toten bleiben, bis die Kollegen vom Yard kamen und sich um die Leiche kümmerten. Der Rückweg kam mir kürzer vor. Ich war auch froh, als ich aus dem Gully kletterte und kräftig durchatmen konnte. Londons Luft war wie Balsam, verglich man sie mit dem Mief in der Unterwelt. — Ich ging zu meinem Rover, telefonierte vom Auto aus mit den Kollegen und gab die ersten knappen Meldungen durch. Die Männer wußten, was sie zu tun hatten. Sie würden sehr schnell am Ziel sein.
    Mr. King verabschiedete sich von mir mit einem Handschlag. »Ich wünsche Ihnen viel Glück bei der Aufklärung des Falls. Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie es geschafft haben?«
    »Sie werden der erste sein, der es erfährt.«
    »Okay.«
    Ich startete und fragte mich dabei, was jetzt schon wieder auf uns zurollte…
    ***
    »Du riechst nach Leiche!« empfing Suko mich.
    »Weiß ich«, erwiderte ich und ließ mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen.
    Suko saß mir gegenüber und schnüffelte. »Mehr sagst du nicht dazu?«
    »Nein.«
    »Willst du dich nicht duschen?«
    »Später.«
    »Man kann das Gefühl haben, als hätte sich ein Ghoul in unserem Büro eingenistet.«
    Ich hob die Schultern. »Der Gedanke an einen Ghoul ist gar nicht mehr so verkehrt.«
    Sukos Augen wurden groß. »Wieso?«
    Ich berichtete ihm jetzt in allen Einzelheiten, was mir widerfahren war.
    »Als ich den Leichengeruch so penetrant wahrnahm, ist mir klargeworden, daß unter Umständen ein Ghoul seine schleimige Klaue mit im Spiel gehabt haben könnte.«
    »Aber der Tote war kein Ghoul?«
    »Das stimmt.«
    »Dann muß ihn ein Ghoul umgebracht haben, wenn ich deinen Gedanken mal folgen darf. Nur finde ich eines seltsam. Wir haben Ghoulopfer kennengelernt. Was von ihnen übrigblieb, waren nur Knochen. Blanke Gebeine und keine Mumie wie bei dieser Sache.«
    »Stimmt.«
    »Demnach steht deine Ghoul-Theorie auf tönernen Füßen.«
    Ich klopfte mit dem stumpfen Ende eines Bleistifts auf die Schreibtischplatte. »Es braucht ja nicht immer alles nach der 08/15-Methode abzulaufen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich habe noch nichts Konkretes.« Ich lehnte mich zurück und warf den Bleistift auf die Platte. »Deshalb bin ich so gespannt darauf, was die Untersuchung betrifft.«
    »Du meinst die Obduktion?«
    »Natürlich. Wichtig ist auch, daß wir den Toten identifizieren. Wird natürlich schwer werden.«
    Suko lächelte schief. »Und wie. So wie du das Gesicht beschrieben hast, können wir es nicht einmal in den Gazetten abbilden lassen. Die Verleger würden uns wegen Verkaufsschädigung anklagen. An dieser Leiche können wir uns einiges ausbeißen.«
    Glenda, unsere gemeinsame Sekretärin, erschien im Büro, blieb stehen und atmete gekünstelt ein. »Wie riecht es hier denn?« fragte sie und zog ein entsetzliches Gesicht.
    »Gut, nicht wahr?« fragte ich und grinste dabei.
    »Tut mir leid. Ich kann daran nichts Gutes feststellen.« Sie kam auf mich zu. Ihr dünner Sommerpullover schmiegte sich eng um ihre Figur, daß einem das Wasser im Mund zusammenlief.
    »Du riechst so, John!«
    »Ja.«
    Sie wich zurück. Ihr Gesicht zeigte Ekel. »Sag mal, wo hast du dich herumgetrieben?«
    »In der Unterwelt. Kanalisation, wenn dir das mehr sagt, meine Liebe.«
    »Ja, das ist auch dein Platz. Aber da riecht es doch anders, meine ich.«
    »Wir fanden eine Leiche vor.«
    »Ach so.« Clenda winkte ab. Sie wollte auch nicht mehr weiterfragen.
    »Hast du denn zufällig einen Kaffee?«
    »Ich koche ihn schnell.«
    »Und wir warten.«
    Ich nickte Suko zu. »Ja, es bleibt uns nichts anderes übrig. Die Kollegen unten im Keller beeilen sich. Ich habe

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