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Carinas Todesparties

Carinas Todesparties

Titel: Carinas Todesparties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben.«
    Wir reichten dem Kollegen die Hand. »Kommt der Fotograf heute noch?«
    »Ja, ich geb ihm sofort Bescheid.«
    Das Telefon fand ich in einem Nebenraum. So etwas wie Jagdfieber hatte mich erwischt. Das mußte der Fotograf gehört haben. Er versprach, so rasch wie möglich zu erscheinen. Zudem wollte ich das Bild noch in der Morgenausgabe der Zeitungen wissen.
    Darum konnte sich dann unsere Presseabteilung kümmern. Der Fotograf schaute ziemlich bedeppert aus der Wäsche, als er sah, was er aufnehmen mußte. Er kam seiner Arbeit jedoch zügig nach und versprach, die Aufnahmen sofort zu entwickeln.
    »Sie finden uns im Büro.«
    Erst als Suko und ich uns am Schreibtisch gegenübersaßen, stellte der Inspektor eine erste Frage. »Glaubst du an einen Erfolg, John?«
    »Vielleicht.« Ich schenkte mir Kaffee ein.
    Suko schaute nachdenklich auf die Akte, die vor ihm lag. »Wo einer ist, können auch mehrere sein«, sagte er leise.
    Ich runzelte die Stirn und trank. Der Kaffee war in der Thermoskanne heiß gehalten worden. »Rechnest du damit, daß wir noch mehr dieser ungewöhnlichen Mumien finden?«
    »Ja.«
    Ich hob die Schultern. »Dann könnten wir es wohl mit einem Mumienmacher zu tun haben.«
    Suko verzog den Mund. »Ein Ghoul, der Mumien macht. Öfter mal was Neues, John…«
    ***
    Die Aufnahme erschien zwar am nächsten Morgen in drei Gazetten der Stadt, aber eine Reaktion erfolgte leider nicht. Keine Meldung, kein Anruf, kein Hinweis oder Tip. Nichts.
    Auch am zweiten Tag geschah nichts, und wir verloren allmählich die Geduld. Zudem nahmen uns andere Dinge in Anspruch, so daß wir diesen Fall etwas verdrängten.
    Der Erfolg stellte sich am dritten Tag ein, als sich auch der Sommer für eine kurze Zeit verabschiedet hatte. Es regnete in Strömen. Überhaupt war es ein trauriger Tag. In meiner Dusseligkeit stieß ich eine Tasse Kaffee um, befleckte die Hose und bekam das Zeug selbst mit heißem Wasser nicht heraus. So mußte ich den Tag über mit einer schmutzigen Hose herumlaufen.
    Als das Telefon schrillte, war ich nicht im Büro, sondern im Waschraum. Bei meiner Rückkehr grinste Suko mich an wie ein Honigkuchenpferd, und mir wurde klar, daß er etwas in petto hatte.
    »Rate mal, wer angerufen hat?«
    »Weiß ich doch nicht.«
    »Eine gewisse Lucy Roscyn.«
    Ich war noch immer sauer, weil ich mich über den großen Fleck ärgerte.
    »Kenne ich nicht, kann ich nichts mit anfangen.«
    Suko lehnte sich zurück und grinste impertinent. »Sie kann aber mit uns etwas anfangen. Vielmehr mit dem Bild, das sie in einer der Gazetten gesehen hat.«
    Ich wurde wach. »Sag bloß, die kennt die Narbe.«
    »Ja.«
    »Wann kommt sie?«
    »Überhaupt nicht. Wir sollen zu ihr hin. Sie fühlte sich nicht in der Lage.«
    »Die Adresse hast du?«
    »Ja. Die Dame wohnt in Kensington. Zwischen dem Holland Park und Kensington Cardens.«
    »Keine preiswerte Gegend.«
    »Stimmt, John. Für unser Gehalt sind che Mieten dort sicherlich zu hoch.«
    Wenige Minuten später waren wir unterwegs. Der Rover stand in der Tiefgarage. Wegen der Bauerei konnte man kein Fahrzeug mehr auf dem kleinen Hof abstellen. Ich war wirklich gespannt, wann dieser Umbau endlich vorbei war.
    An die Westseite des Holland Park grenzt das Elizabeth College. Das Hochhaus, in dem wir Mrs. Roscyn finden konnten, lag noch im Schatten der alten Bauten. Es paßte überhaupt nicht in diese Gegend. Die Mieter in den sechs Stockwerken und dem Penthouse sahen das vielleicht anders.
    Wir hatten den Wagen auf einem kleinen Parkplatz abstellen können, der zum College gehörte. Die Mantelkragen standen hoch, als wir den Rest zu Fuß gingen.
    »Sie wohnt im Penthouse«, erklärte Suko.
    »Dann scheint sie nicht unvermögend zu sein.«
    »Mal sehen.«
    Den normalen Eingang konnten wir nicht nehmen. Um das Penthouse zu erreichen, mußten wir durch einen zweiten, wesentlich schmaleren gehen. Wir entdeckten auch eine Klingel unter den glänzenden Rillen eines Lautsprechers.
    Lucy Roscyn meldete sich sofort. Wir klärten sie über uns kurz auf und wurden eingelassen.
    Eine kleine Halle aus Marmor und Licht nahm uns auf. Der Fahrstuhl war ebenfalls etwas Besonderes. Seine mit Metall verkleideten Wände erinnerten an die Flugkabine eines Raumschiffs. Der Lift führte geradewegs bis in die Wohnung. Als wir ausstiegen, schauten wir in eine elegant eingerichtete Diele, in der Metalleisten sich mit weißem Holz abwechselten und Spiegel den Raum noch größer machten, als er schon war.

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