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Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung

Titel: Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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gebrannt - zum Fluss zurück. Da war Birger Mørck schon tot.
    Nach vorläufigen Verdächtigungen und vielen Verhören gab die Polizei in Hjørring schließlich auf. Und obwohl die zwei flotten Kopenhagenerinnen nie gefunden wurden und damit das einzige Alibi der jungen Männer nie bestätigt wurde, kam es zu keiner Anklage. Über Monate hinweg war Carls Vater zornig und verzweifelt gewesen. Aber andere Konsequenzen hatte die Angelegenheit nicht gehabt.
    »Du sahst damals gar nicht so schlecht aus. Wie alt warst du?«, fragte Rose, die immer noch in der offenen Tür stand.
    Carl ließ die Akte auf den Tisch fallen. An die Zeit mochte er nun wahrlich nicht erinnert werden.
    »Wie alt? Ich war siebzehn und Ronny siebenundzwanzig.« Er seufzte. »Hast du eine Ahnung, warum die Akte auf einmal hier auftaucht?«
    »Warum?« Sie klopfte sich mit ihren spitzen Knöcheln gegen die Stirn. »Hallo Prinz Charming! Wach auf! Worum kümmern wir uns hier? Wir wühlen in alten, nicht aufgeklärten Mordfällen herum!«
    »Ja, ja. Aber erstens wurde die Sache als Unglücksfall ad acta gelegt und zweitens sind die Unterlagen ja wohl nicht von selbst auf deinem Bürostuhl gelandet, oder?«
    »Soll ich vielleicht bei der Polizei in Hjørring nachfragen, warum die Akte gerade jetzt bei uns auftaucht?«
    Carl runzelte die Stirn. Ja, warum eigentlich nicht?
    Rose machte auf dem Absatz kehrt und klapperte zurück in ihr eigenes Revier. Sie hatte verstanden.
    Carl starrte vor sich hin. Warum zum Teufel musste diese Geschichte wieder ans Licht gezerrt werden? Als hätte sie nicht schon mehr als genug Kummer verursacht.
    Er warf noch einen letzten Blick auf das Foto von Ronny und sich, dann schob er die Aktenmappe zu einem Stapel anderer Fälle. Das war Schnee von gestern und auch nicht mehr zu ändern. Jetzt war anderes aktuell. Erst vor vier Minuten hatte er Monas Briefchen gelesen. »Mein lieber Schatz«, hieß es da. Man musste Prioritäten setzen.
    Er lächelte, kramte das Handy aus den Tiefen seiner Hosentasche und starrte verärgert auf die winzigen Tasten. Wenn er Mona eine SMS schickte, würde es zehn Minuten dauern, bis er die Botschaft eingegeben hätte, und wenn er sie anrief, müsste er genauso lange warten, bis sie abnahm.
    Er seufzte und fing mit der SMS an. Die Handytastatur hatte zweifellos ein Pygmäe mit Makkaroni-Fingern entwickelt. Jeder durchschnittlich große Nordeuropäer musste sich beim Tippen fühlen wie ein Nilpferd beim Blockflötespielen.
    Anschließend betrachtete er das Ergebnis seiner Anstrengungen und ließ alle Eingabefehler stehen. Mona würde den Sinn schon verstehen: Ihre Martinsgans hatte einen Abnehmer gefunden.
    Als er das Handy weglegte, steckte jemand seinen Kopf durch die offene Tür.
    Das früher so sorgfältig um den kahlen Kopf gelegte Haar war seit dem letzten Mal getrimmt worden. Aber der Gesichtsausdruck war noch so querköpfig wie eh und je.
    »Bak? Was zum Teufel machst du denn hier?«, rutschte es Carl heraus.
    »Als wenn du das nicht längst wüsstest«, kam prompt die Antwort. Der Mangel an Schlaf hing dem Mann in den Augenwinkeln. »Ich bin kurz davor, verrückt zu werden! Deshalb bin ich hier!«
    Trotz Carls abwehrender Geste ließ Bak sich schwer auf den Stuhl gegenüber sinken. »Meine Schwester Esther wird nie mehr dieselbe sein. Und das Schwein, das ihr die Säure ins Gesicht geschüttet hat, sitzt in irgendeinem schäbigen Kellerladen und lacht sich tot. Wenn die eigene Schwester ein Bordell betreibt, ist man darauf als ehemaliger Polizist nicht unbedingt stolz. Aber soll man deshalb tatenlos akzeptieren, dass der Mistkerl, der das getan hat, einfach so nach Hause geschickt wird?«
    »Ich hab keine Ahnung, warum du ausgerechnet zu mir kommst, Bak. Wenn du mit dem Verfahren unzufrieden bist, dann sprich mit denen vom City Revier, mit Marcus Jacobsen oder einem der anderen Chefs. Wie du weißt, beschäftige ich mich nicht mit Sittlichkeitsdelikten.«
    »Ich bin hier, weil ich dich und Assad bitten will, mitzukommen und dem Schwein ein Geständnis abzuringen.«
    Carl fühlte förmlich, wie sich sein Stirnrunzeln bis unter den Haaransatz fortsetzte. War der Mann noch ganz dicht?
    »Ihr habt hier unten einen neuen Fall bekommen, das dürfte dir nicht entgangen sein«, fuhr Bak fort. »Der kommt übrigens von mir. Die Unterlagen hat mir vor ein paar Monaten ein alter Kollege oben in Hjørring zugesteckt. Ich habe sie heute Nacht in Roses Büro platziert.«
    Carl sah Bak an und erwog die

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