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Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung

Titel: Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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Möglichkeiten. Soweit er es überblicken konnte, gab es drei. Aufzustehen und dem Idioten eins auf die Nuss zu geben, war eine Option. Ein Tritt in den Arsch die zweite. Aber Carl entschied sich für die dritte.
    »Ja, die Mappe liegt dort«, sagte er und deutete zu dem verdammten Stapel auf seinem Schreibtisch. »Warum hast du sie nicht direkt bei mir abgeliefert? Das wäre netter gewesen.«
    Bak lächelte kurz. »Seit wann hätte Nettigkeit zwischen uns jemals zu etwas geführt? Nein, nein. Ich wollte sichergehen, dass die Mappe nicht einfach verschwindet, sondern dass sich jemand hier unten die Geschichte ansieht.«
    Jetzt schoben sich die beiden anderen Möglichkeiten wieder in den Vordergrund. Ein Segen, dass dieser Saftsack nicht mehr täglich hier aufkreuzte.
    »Ich habe mit der Akte auf den richtigen Augenblick gewartet, verstehst du?«
    »Nichts verstehe ich. Auf was für einen Augenblick?«
    »Ich brauche deine Hilfe!«
    »Glaub mal nicht, dass ich einem möglichen Täter eins auf die Rübe gebe, nur weil du mit einem dreißig Jahre alten Fall vor meiner Nase herumwedelst. Und weißt du auch, warum?«
    Für jede der folgenden Ansagen hob Carl einen Finger in die Höhe.
    »Erstens: Die Geschichte ist verjährt. Zweitens: Es war ein Unfall. Mein Onkel ist ertrunken. Ihm wurde offenbar schlecht und er fiel in den Fluss. Zu diesem Schluss kamen auch die Ermittler. Drittens: Ich war nicht vor Ort, als es passierte, und mein Cousin ebenfalls nicht. Viertens: Anders als du bin ich ein ordentlicher Bulle, der nicht einfach auf Verdächtige eindrischt.«
    Bei diesem Satz hatte Carl eine Weile gezögert. Aber seines Wissens konnte Bak nichts Derartiges über ihn in Erfahrung gebracht haben. Jedenfalls deutete nichts an Baks Gesichtsausdruck darauf hin.
    »Und fünftens!« Carl streckte alle fünf Finger in die Luft, dann ballte er die Faust. »Wenn ich schon den Hammer schwingen muss, dann gegen einen gewissen Exbullen, der meint, noch mal Verbrecherjagd spielen zu müssen.«
    Baks Lachfältchen glätteten sich. »Okay. Aber dann will ich dir mal was erzählen. Einer meiner alten Kollegen aus Hjørring fliegt gern nach Thailand. Vierzehn Tage Bangkok mit allem Drum und Dran.«
    Und was geht mich das an?, dachte Carl.
    »Deinem Cousin Ronny geht es offenbar genauso. Und er trinkt auch gern einen«, fuhr Bak fort. »Und weißt du was, Carl? Wenn dein Cousin Ronny ordentlich einen in der Krone hat, fängt er an zu plaudern.«
    Carl unterdrückte einen tiefen Seufzer. Ronny, dieser Vollpfosten! Was hatte der jetzt wieder verzapft? Seit sie sich zuletzt gesehen hatten, waren mindestens zehn Jahre vergangen. Der Anlass war irgendeine bescheuerte Konfirmation in Odder gewesen, bei der Ronny an der Bar sowohl bei den Getränken als auch bei den Serviererinnen reichlich zugelangt hatte. Das wäre vielleicht gar nicht weiter aufgefallen, wäre die eine Serviererin nicht ein bisschen zu willig gewesen und vor allem nicht minderjährig und obendrein die Schwester des Konfirmanden. Der Skandal hatte sich zwar in Grenzen gehalten, war aber im Odder'schen Zweig der Familie unvergessen. Nein, Ronny war eine ziemliche Pfeife.
    Carl hob abwehrend die Hand. Ehrlich, was gingen ihn Ronnys Affären an!
    »Ach, Bak. Geh doch zu Marcus, wenn du schon das Maul aufreißen musst. Aber du kennst ihn. Er wird dir genau dasselbe sagen wie ich. Man schlägt Verdächtige nicht und man droht ehemaligen Kollegen nicht mit alten Geschichten wie dieser hier.«
    Bak lehnte sich zurück. »Und in dieser Bar in Thailand prahlte dein Cousin im Beisein von Zeugen, er habe seinen Vater umgebracht.«
    Carl kniff die Augen zusammen. Sonderlich wahrscheinlich klang das nicht.
    »Aha, das sagt er also. Dann muss er sich um den Verstand gesoffen haben. Aber zeig ihn doch an, wenn du meinst. Ich weiß, dass er seinen Vater nicht ertränkt hat. Er war nämlich mit mir zusammen.«
    »Und gleichzeitig behauptete er, du seist dabei gewesen. Feines Bürschchen, dieser Cousin von dir.«
    Carls gerunzelte Stirn glättete sich in Sekundenschnelle, während er aufsprang und dabei so tief einatmete, dass sich sein ohnehin schlecht verteiltes Gewicht mehrheitlich im Schulterbereich sammelte. »Assad, komm mal her«, brüllte er Bak ins Gesicht.
    Kaum zehn Sekunden später stand der schniefende Kerl in der Tür.
    »Assad, du armes grippegeplagtes Wesen. Sei doch bitte so freundlich und huste diesen Idioten hier mal an. Und hol vorher ordentlich tief Luft, ja?«

    »Was lag

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