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Carlottas Kerker

Carlottas Kerker

Titel: Carlottas Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wohnungen drängten sich dort zusammen. Das Treppenhaus war verdammt eng. Zudem war es düster, es roch komisch, doch das waren alles Begleitumstände, die uns nicht weiter störten.
    Wir mussten hoch und den Typ mit der Teufelsmaske fassen, obwohl wir nicht wussten, wer sich dahinter verbarg und was den Menschen zu dieser Tat getrieben hatte.
    Wir gaben uns auch keine Mühe, leise zu sein. Nicht alle Bewohner hatten das Haus verlassen. Einige von ihnen standen vor den offenen Türen ihrer Wohnungen. Sie schauten uns aus großen Augen an, als wir an ihnen vorbeihuschten.
    Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, ließen wir die Treppe schnell hinter uns. Irgendwo schrie jemand sehr laut. Es klang über uns auf. Bestimmt der Maskenträger, auch wenn sich seine Schreie jetzt anders anhörten. Eher enttäuscht.
    Die Strecke zur letzten Etage verengte sich noch mehr. Ich rutschte mit dem rechten Ellbogen an der Wand entlang, kam etwas aus dem Gleichgewicht und sprang die letzten beiden Stufen hoch, um dicht vor einer Tür zu verharren. Durch sie konnten wir in die Wohnung gelangen.
    »Lass mich mal machen!«
    Suko drängte sich vor. Hier oben gab es nur die eine Tür. Weitere Wohnungen waren nicht vorhanden.
    Suko baute sich seitlich auf, drückte die schmutzige Klinke nach unten und gab der Tür dann einen Stoß.
    Sie war nicht abgeschlossen gewesen. Sehr schwerfällig schwang sie auf, was zudem nicht geräuschlos ablief, sodass wir damit rechnen mussten, gehört zu werden.
    Wir hatten Glück.
    Niemand meldete sich.
    Und wir hörten nichts. Kein Schreien mehr, auch keine anderen verräterischen Geräusche. Es war so still in der Bude, als wäre sie völlig verlassen.
    Ich kenne Wohnungen, die nur aus einem Zimmer bestehen. Da geht man von der Tür aus direkt hinein, und das ist es dann gewesen. Hier verhielt es sich anders. Die winzige Diele war nicht mehr als ein Rechteck mit einem schmutzigen Lappen als Teppich. Das war aber auch schon alles, was wir sahen. Abgesehen mal von den beiden Türen, zwischen denen wir wählen konnten.
    Dem Grundriss nach zu folgen, war die vordere Tür richtig, nicht die an der linken Seite, hinter der sicherlich die Toilette und eine winzige Dusche waren.
    Suko schaute mich an. »Wer von uns macht den Anfang?«
    Hinter mir streifte Purdy’s Atem meinen Nacken. »Wenn ihr euch nicht einig werdet, kann ich das übernehmen.«
    »Nein, nein, lass mal.«
    »Ich gebe dir Rückendeckung, John!«, versprach Suko.
    »Super.« Nach dieser Antwort ging ich auf die Tür zu. Es bestand ein Risiko, das war klar. Wenn der Typ mit der Teufelsmaske hinter der Tür lauerte, konnte ich voll in mein Verderben rennen, falls er seine Waffe nachgeladen hatte.
    Danach sah es nicht aus. Ich verließ mich auf mein Gefühl, und das sagte mir, dass mich keine großen Probleme erwarteten. Ich fragte mich nur, ob ich die Tür eintreten oder sie normal öffnen sollte.
    Ich entschied mich für die letzte Alternative. Der Blick auf die Klinke, das schnelle Zupacken und dann das Drücken.
    Eine Sekunde später stand die Tür offen. Ich hielt mich an der Seite, Suko zielte mit seiner Beretta in den Raum und gegen das offene Fenster, das von hier aus größer wirkte als von unten.
    Das Zimmer war überschaubar. Wir sahen nichts, was uns hätte gefährlich werden können. Alte Möbel, Schmutz und Staub. Das interessierte uns nicht, wir wollten den Mann mit der Teufelsmaske.
    Der war nicht mehr da!
    Spätestens nach drei Sekunden hatten wir dies begriffen, und zwei Sekunden später hielten wir uns zu dritt im Zimmer auf. Purdy hatte zuvor noch die andere Tür geöffnet und musste berichten, dass auch der Raum dahinter leer war.
    »In Luft hat er sich nicht aufgelöst«, sagte ich leise. »Und bei einer Flucht wäre er uns in die Arme gelaufen.«
    Purdy deutete auf das Fenster. »Das ist die einzige Möglichkeit«, erklärte sie.
    Als wollte das Schicksal ihre Worte unterstreichen, hörten wir plötzlich ein Geräusch.
    Von draußen, vom Vordach her.
    Ich stand am nächsten am Fenster. Zwei Sprünge, dann war ich da. Von hier aus stellte ich fest, dass die Gaube doch nicht mit dem Dachrand abschloss. Zwischen ihr und der alten Dachrinne gab es noch genügend Platz.
    Und genau dort lag unser Mann. Parallel zur Dachrinne hatte er sich auf den Bauch gedrückt. Er krallte sich an den alten Pfannen fest, er kicherte vor sich hin, und aus der Nähe sah seine Maske gar nicht mal so scheußlich aus. Zudem war sie verrutscht.
    Ich wusste

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