Cash Out (German Edition)
Kuchen.»
«Hören Sie», sage ich und beiße eine lange Sekunde auf meine Unterlippe. «Ich komme der Sache näher, aber ich weiß immer noch nicht, um was es hier eigentlich geht. Falls es einen Kuchen gibt, von dem man sich ein Stück abschneiden kann, werde ich es Sie umgehend wissen lassen. Okay? Solange Sie mich und Larry aus dieser Geschichte mit der Fahrerflucht heraushalten.»
«Das ist kein Problem», sagt er. «Wir müssen bloß wissen, dass mit Altazaro alles okay ist. Ein Ermittlungsverfahren wegen Entführung lässt sich nicht so leicht unter den Teppich kehren. Und das will ich auch nicht.»
«Gut.» Ich tauche meinen Löffel in den Milkshake und ziehe einen tropfenden Haufen Vanille heraus. «Angenommen, jemand hat angerufen und gesagt, man habe gesehen, wie dieser Altazaro vom Unfallort verduftet ist. Dann wär’s doch keine Entführung mehr, stimmt’s?»
«Aber ich werde diese Zeugenaussage haben müssen, und ich wüsste sehr gern, dass Altazaro gesund und wohlauf ist.»
«Nun, was, wenn ich Ihnen erzählen würde, dass Larry und ich an dieser Verfolgungsjagd beteiligt
waren
, und nachdem die Autos zusammengestoßen sind, wäre dieser glatzköpfige, muskelbepackte Bursche aus dem Wagen gesprungen und vom Unfallort abgehauen, und Larry und ich hätten einen solchen Schiss gehabt, dass wir ebenfalls verduftet wären? Ich darf Sie erinnern: Es ist immerhin der Kerl, der mich im Safeway angegriffen und sich an meine Jungs rangemacht hat.»
Langes Schweigen. «Damit lässt sich arbeiten.» Schweigen. «Das Einzige, was daran nicht so ganz koscher ist, ist die Frage, warum Sie und Larry nicht auf die Cops gewartet haben.»
«Hey», sage ich. «Wir sind anständige Bürger. Wir hatten Angst.»
Er lacht leise. «Angst. Okay.» Er lacht weiter. «Aber ich muss wissen, dass es diesem Altazaro-Typen gut geht. Und Sie müssen außerdem noch Anzeige erstatten wegen der Körperverletzung im Safeway.»
«Gut», sage ich. «Was, wenn ich Ihnen versicherte, dass Ihnen jemand innerhalb von achtundvierzig Stunden Altazaro gesund und unversehrt abliefern wird?»
«Und ich bekomme ein Stück vom Kuchen?»
«Ja. Sie bekommen ein Stück vom Kuchen.» Ich verdrehe die Augen. «Falls es überhaupt einen gibt.»
«Wenn Leute wie dieser Kerl in die Sache verwickelt sind, dann
muss
es einfach einen Kuchen geben. Muss so sein.»
Wir beenden das Gespräch, und ich sehe Kate an. Sie hält immer noch ihren Pfannkuchen fest. «Was zum Teufel war das denn?»
«Was?»
Sie schloss die Augen. «Versuchst du auf Menschenhandel umzusteigen?»
«Hör zu. Ich glaube, ich muss heute Nacht nach Hause, muss dich mit Rod und den Jungs allein lassen.»
Sie nimmt einen großen Bissen, schaut fort und kaut. «Fein.»
«Wenn ich diese Sache nicht richtig geschaukelt bekomme, haben wir zu allem anderen auch noch ein Ermittlungsverfahren wegen Entführung am Hals.»
Sieht immer noch woanders hin. «
Gott.
»
«Ich will nur nicht, dass Larry zu weit geht.» Schon bei der Vorstellung läuft es mir kalt den Rücken runter. «Wir können es uns nicht leisten, dass er jemanden zeitlebens zum Krüppel macht.»
«Nein», sagt sie. «Das wollen wir ganz und gar nicht.»
Ich beobachte die Autos und Laster auf der Lombard vorbeirasen.
«Klar. Es geht zwar um unsere Ehe, die gerade ziemlich im Arsch ist …» Sie brüllt es in den Raum hinein. «Aber Crazy Larry hat sich in Schwierigkeiten manövriert, und die Cops rufen an. Besser, du richtest deine volle Aufmerksamkeit
darauf
!»
Wir sitzen eine Weile schweigend da.
«Ich kann heute Nacht auch bei euch bleiben.»
«Nein.» Sie stopft sich den letzten Bissen in den Mund, wirft mir dabei einen trägen Seitenblick zu. «So ist es besser. So kann ich nachdenken.»
«Schön.»
«Ich denke, vielleicht solltest du dir eine Wohnung suchen.»
«Eine Wohnung …» Meine Miene erstarrt. «Was?»
Sie lehnt sich zurück, sieht mich mit dieser lässig hochgezogenen Augenbraue an. Ihre Bewegungen sind langsam und beduselt, aber ihr Verstand scheint ziemlich klar zu sein. «Du hast Chat-Sex mit PR -Schlampen. Ich lasse es zu, dass mein blöder Highschool-Freund mit mir flirtet …»
Ich schlucke zweimal, schaue zur Seite.
«… daher ist es vielleicht keine so besonders gute Idee, gemeinsam eine Hütte am Strand zu kaufen. Ich meine, Probleme dieser Art …»
«Kate.»
«Nein, es ist mein Ernst. Eine Hütte zu kaufen wird nichts daran ändern.»
«Kate. Ich bitte
Weitere Kostenlose Bücher