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Cash Out (German Edition)

Cash Out (German Edition)

Titel: Cash Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bardsley
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dich.»
    «Dan …» Sie ist den Tränen nahe. «Bring mich einfach zu Rod.»

Acht
    Es ist fast zwei Uhr morgens, als ich endlich vor unserem Haus anhalte. Während der gesamten Fahrt hier herunter habe ich an nichts anderes als an diese Bemerkung gedacht.
    Vielleicht solltest du dir eine Wohnung suchen.
    War das ernst gemeint? Hatte meine Frau, meine einzige und große Liebe, mir gerade eben gesagt, dass ich ausziehen soll? Lag das am Cuervo? Die Emotionen dieser einen verrückten Nacht? Die Sache mit ihrem Ex, dieser hochnäsigen kleinen Knalltüte?
    Natürlich habe ich keine Rechtfertigung – ich kann niemandem die Schuld geben außer mir allein. Wenn ich von Anfang an die richtigen Dinge getan hätte – nicht mit Anne gechattet, mich dagegen entschieden,
BusinessWeek
was zu stecken –, dann hätten die Geeks nichts gegen mich in der Hand gehabt, und Kate wäre nicht verletzt worden. Klar, wir hätten immer noch unsere Probleme, aber unsere Ehe wäre nicht
im Arsch
.
    Ja, es ist meine Schuld. Alles.
    Wieder mit nacktem Oberkörper, steige ich aus dem Van. In meiner Bauchgegend pocht es. Ich werfe einen kurzen Blick über die Straße zu Larrys Haus. Keine Spur von meinem Corolla. Larrys Haus ist völlig dunkel.
    Gott allein weiß, wo er steckt –
    Dann, auf der überdachten Veranda davor, eine rote Glut.
    Ich blinzle in die Dunkelheit. «Larry?»
    Die Glut verblasst.
    Das macht Larry in den meisten Nächten – schaltet das Licht aus und setzt sich auf seine Veranda, raucht und trinkt. Man kann
ihn
nicht sehen, nur die rote Glut seiner Pfeife.
    Ich beginne, die Straße zu überqueren. «Larry?»
    Aus seiner Garage wehen kaum hörbar Fetzen von Alvin and the Chipmunks, ihr hohes Gequietsche durchdringt kaum die Stille.
    All around the mulberry bush,
    The monkey chased the weasel
    The monkey thought it was a joke,
    Pop goes the weasel
    Ich beiße mir auf die Unterlippe, gehe ein paar Schritte weiter. «Larry», flüstere ich, «der Detective hat angerufen.»
    Die Glut leuchtet auf.
    Aus der Garage ein elektronisches Summ-Schnapp, gefolgt von Gezische und Geploppe und dem Geräusch einer unter hohem Druck freigesetzten Flüssigkeit. Gedämpftes Unbehagen.
    «Larry?»
    Die Glut verblasst.
    «Larry?»
    Die Glut leuchtet auf. «Komm her.» Seine Stimme ist streng.
    Feuchte, matschige Geräusche hallen aus der Garage.
    Die Glut verblasst.
    Ich komme näher, kann ihn aber immer noch nicht sehen.
    «Larry.» Noch näher. «Wir dürfen mit diesen Typen keine zu verrückten Dinge anstellen.»
    Die Glut leuchtet auf, und schließlich sehe ich die Umrisse seines Gesichts. Nur für einen Augenblick, ein flüchtiger Blick auf seine Wangenknochen, seine Stirn, sein Kinn, die Konturen eines Mundes, der ansonsten gelähmt zu sein scheint.
    Die Glut verblasst, und er verschwindet wieder im Dunkeln.
    «Larry, pass auf. Wir müssen es mit diesen Typen ganz ruhig angehen lassen, okay?»
    Nichts.
    «Ich weiß, dass du es gar nicht magst, wenn man dir folgt, und ich weiß auch, dass du das große Geld hasst. Aber wenn diese Typen nicht voll funktionstüchtig zurückkehren, tragen wir die nächsten zehn bis zwanzig Jahre orangefarbene Overalls.»
    Nichts.
    «Außerdem, ich glaube, wir würde es bereuen.»
    «Daniel.»
    «Larry?»
    «Daniel, ich habe noch nie etwas bereut.» Die Glut leuchtet auf, verblasst dann wieder. «Noch nie.»
    Aus der Garage Planschgeräusche.
    Ich sehe zu meinem eigenen Haus hinüber. Von hier aus betrachtet sieht es so nett und hübsch aus, das Licht auf der Veranda brennt, die Sträucher ordentlich beschnitten. «Calhoun hat gesagt, ein paar zwielichtige Gestalten hätten um mein Haus herumgeschnüffelt. Vielleicht irgendwelche Kumpels vom Glatzkopf. Hast du jemanden gesehen?»
    Stille.
    «Behandle sie nachsichtig, Larry. Okay? Das ist mein Ernst.»
    «Ist schon eine Weile her», sagt Larry.
    «Was meinst du damit?»
    «Seit Mr. Wetty Besucher gehabt hat.»
    «Mr. Wetty?» Mein Herz klopft wie verrückt. «Hast du da jemanden bei ihnen drin?» Mein Atmen wird flacher. «Wir können nicht noch mehr Leute mit in diese Sache hineinziehen, Larry.»
    Die Glut leuchtet auf. «Mr. Wetty ist ein Adirondack.»
    «Ein Gartenstuhl?»
    «Mr. Wetty hat gern Besuch, und er wird gern nass.»
    «Larry?»
    «Deshalb denke ich, er hat sich ziemlich gefreut, heute Nacht Gesellschaft zu haben.» Die Glut verblasst. «Weswegen es mir auch ein Vergnügen ist, die Jungs abwechselnd auf Mr. Wetty zu setzen.»
    Okay,

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