Cash Out (German Edition)
unterdrückt ein Rülpsen. «Es ist vorbei.» Sie schluckt schwer. «Zisch ab. Mein Arschloch von Mann bittet um Verzeihung.»
Ich starre in die Augen meines Mädchens.
Sie hat sich verschluckt.
«Alter», sagt er und kommt einen Schritt näher. «Voll uncool.»
Kate schwankt, stöhnt und rülpst.
«Alter.»
Und dann, wie eine völlig unerwartete Ohrfeige, kotzt sie mir auf die Brust und über die Schulter. Warm breitet sich die Nässe auf beiden Seiten meines Körpers nach unten aus. Ein bisschen klatscht auch auf den Boden.
Die Leute fassen sich an den Mund und kreischen und machen Platz für die betrunkenen Eltern an ihrem kinderfreien Abend.
Ich fahre mit nacktem Oberkörper die Baker Street hinunter, Kate auf dem Beifahrersitz.
«Hunger», krächzt sie. «Ich hab das alles …» – Sie schnappt nach Luft und stöhnt – «… auf leeren Magen getrunken.»
«Halt durch, Babe. Lass die Tüte, wo sie ist.»
«Liebster.» Ihre Finger packen die Plastikeinkaufstüte, die ich noch hinten aus dem Van rausgeholt habe. Sie ringt nach Luft, schließt die Augen. «Ich muss was …»
Sie atmet aus. «Irgendwas in den Magen bekommen.»
«An der Ecke Fillmore und Golden Gate gibt’s ein McDonald’s. Die haben auch einen Drive-in.»
Sie bedeckt das Gesicht, atmet aus. «Schön.»
Ich biege recht auf die Golden Gate Avenue ab. «Halt einfach durch, Babe. Wir sorgen dafür, dass du was in den Magen bekommst und wieder ein bisschen nüchterner wirst.» Und ich begreife, dass ich selbst ziemlich beduselt bin und eigentlich nicht fahren sollte. «Wir besorgen uns was im Drive-in, suchen uns eine Stelle zum Parken und werden wieder nüchtern.»
Sie verstellt die Rückenlehne ihres Sitzes ein wenig. «Warum?» Sie holt tief Luft, atmet dann langsam wieder aus. «Warum … haben wir nicht mehr so einen Draht zueinander wie früher? Dasis … Das ist unser Problem, verstehst du?»
«Nein. Nein. Süße, ich war einfach nur dumm. Ich hab mich bei diesen Chats einfach mitreißen lassen. Wir haben uns nur ein paar Geschichten erzählt, das ist alles.»
«Hast du ihr erzählt, wie ich dir damals hinter diesem Felsen einen geblasen habe?»
«Kate.»
«Hast du bei ihren Geschichten …» Sie unterbricht sich, schluckt und seufzt. «… einen Ständer gekriegt?»
«Kate. Ich bitte dich.»
«Tja, ich hab Neuigkeiten für dich.» Winziger Rülpser, langes Ausatmen. «Was, wenn ich dir sage, dass Alec und ich wieder Kontakt hatten? Wir uns Mails geschrieben haben?»
Alec? Kates Ex? Der Typ, von dem sie immer behauptet, seit zwölf Jahren nichts mehr von ihm gehört zu haben?
«Was» –
rülps
– «würdest du dazu sagen?»
Macht sie Witze?
Mein Hirn zieht sich zusammen.
«Schätze, ich hätte nicht mehr ein ganz so ein schlechtes Gewissen.»
Wir biegen zu McDonald’s ein. «Das ist echt ein Ding», sage ich. «Du bist sauer auf mich wegen ein paar überdrehten Chats mit einer Kollegin, während du gleichzeitig die Beziehung zu deinem Ex wieder auffrischst?»
Gott, das klang übel.
«Hör auf …» Sie atmet aus. «Ein paar E-Mails …»
«Herzlich willkommen bei McDonald’s», sagt eine weibliche Stimme.
«… mit einem Ex sind nicht zu vergleichen mit …»
«Ihre Bestellung, bitte?»
«… Gelaber über erigierte Penisse und feuchte Muschis.»
Langes Schweigen.
«Können Sie das bitte noch einmal wiederholen?»
«Moment», brülle ich.
Ich sehe sie an. «Hast du dich mit ihm getroffen?»
Sie schließt die Augen. «Nein.»
«Und? Was ist es? Hast du vielleicht eine dieser
emotionalen
Affären? Vermisst du ihn oder irgendwas?»
Die McDonald’s-Angestellte. «Sir?»
«Er ist nur ein Freund.» Kate stößt die Luft aus. «Wenn sonst keiner da ist, der einem zuhört. Das ist nämlich das Problem zwischen dir und mir. Mit wem soll ich denn bitte schön reden?»
«Sir?»
«Moment. Du sagst also, nur weil ihr nicht über erigierte Penisse und Muschis redet, wäre alles okay?»
«Dan», keucht sie leise, «ich fühle mich nicht so besonders. Besorg mir einfach was Stärkendes, ja?»
«Sir?»
«Ganz offensichtlich war deine kleine E-Mail-Affäre auch nicht so harmlos, sonst hättest du mir ja davon erzählt.»
Die Augen geschlossen. «Bestell … jetzt … gottverdammt … was zu essen!»
Ich bestelle ein Cheeseburger-Menü mit Wasser für sie und einen Double Quarterpounder mit Käse und Pommes für mich. Als wir zum Ausgabefenster kommen, macht die picklige Angestellte einen auf
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