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Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Titel: Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Krankenpflege schicken. Er hatte zwar schon das Haus in Candlewick zum Verkauf angeboten, aber wenn Kitty nicht bald gesund würde, dann reichte dieses Geld auch nicht aus…
    »Heavenly, schau nicht so drein. Es wird alles gut, du wirst schon sehen.« Arm in Arm spazierten wir zum Altersheim, um Großvater zu besuchen.
    »Er ist nicht da«, verkündete Sally, nachdem sie endlich auf Toms lautes Klopfen die Tür aufgemacht hatte. »Ihr Vater war hier und hat ihn mitgenommen.«
    »Vater war da!« rief Tom begeistert. »Und wo ist er mit Großvater hingegangen?«
    Darüber konnte uns Sally Trench keine Auskunft geben. »Sind so ungefähr vor einer halben Stunde weggegangen«, sagte sie noch, bevor sie uns die Tür vor der Nase zuschlug.
    »Vielleicht ist Vater noch in der Stadt, Heavenly!« sagte Tom aufgeregt. »Wenn wir uns beeilen, dann erwischen wir ihn eventuell noch!«
    »Ich will ihn nie mehr wiedersehen, nie mehr!« rief ich empört.
    »Aber ich! Er ist der einzige, der uns verraten kann, wo wir Keith und Unsere-Jane finden können.«
    Wir rannten beide los. Es war recht einfach, ganz Winnerrow zu durchkämmen; es bestand aus einer Hauptstraße mit zwölf Seitenstraßen. Während wir alle Straßen abklapperten, blickten wir auch kurz in die Geschäfte hinein und erkundigten uns bei Fußgängern nach Vater. Bei der sechsten Person hatten wir Glück; der Mann hatte Vater gesehen. »Ich glaub’, er wollt’ zum Krankenhaus.«
    Warum wollte er dahin? »Geh du allein«, sagte ich zu Tom mit tonloser Stimme.
    Tom spreizte in einer hilflosen Geste seine großen, abgearbeiteten Hände. Er sah sehr unglücklich drein. »Heavenly, ich will ehrlich zu dir sein. Ich hab’ dich die ganze Zeit angelogen. Die Photos, die ich dir geschickt habe, stammen von Schulkameradinnen namens Thalia und Laurie. Buck Henry hat gar keine Kinder mehr, seine liegen auf dem Friedhof begraben. Das schöne Haus gehört Lauries Eltern, es ist sechs Meilen von hier entfernt. Wahrscheinlich war Buck Henrys Haus auch einmal recht hübsch, aber jetzt ist es heruntergekommen und müßte renoviert werden. Er ist ein regelrechter Sklaventreiber, der mich vierzehn Stunden am Tag arbeiten läßt.«
    »Willst du damit sagen, daß du mich angelogen hast? Waren alle deine Briefe, die du mir nach Candlewick geschickt hast – Lügen?«
    »Es war alles gelogen. Damit du dir keine Sorgen um mich machst.« Seine Augen flehten um Verständnis. »Ich ahnte schon, was du dir vorstellen würdest, aber ich wollt’ nicht, daß du deswegen bedrückt wärst. Muß aber jetzt ehrlich sagen, ich hass’ die Farm! Und Buck Henry hass’ ich so sehr, daß ich manchmal das Gefühl hab’, wenn ich nicht bald abhaue, bring’ ich ihn um… Bitte, versteh mich, wenn ich vor ihm weglaufe und Vater finden will. Ich muß es einfach tun.«
    Für Tom, damit er das erreichte, was er wollte, und für Keith und Unsere-Jane, damit ich beide wiedersehen konnte, mußte ich nun dem Mann gegenübertreten, den ich wie nichts anderes auf dieser Welt verachtete. »Beeil dich!« drängte Tom. Wir liefen schnell in Richtung Krankenhaus.
    »Vielleicht ist Cal schon bei Kitty«, japste ich, als wir uns in der Eingangshalle des Krankenhauses umsahen.
    »Ja«, bestätigte die Krankenschwester, als Tom sich erkundigte, ob Luke Casteel hier gewesen war, »er hat jemanden besucht…«
    »Und wo ist er jetzt?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen… Jedenfalls hat er sich vor ungefähr einer Stunde nach der Zimmernummer von Mrs. Dennison erkundigt.«
    Hatte Vater Kitty – oder mich sehen wollen?
    Tom packte mich fest bei der Hand und zerrte mich hinter sich her.
    Die Krankenschwestern und Pfleger kannten mich schon und begrüßten mich mit meinem Namen. Ich übernahm jetzt die Führung und ging mit Tom zum Aufzug, um in das Stockwerk zu fahren, wo sich Kittys Zimmer befand. Ich fühlte mich sonderbar, fast wie betäubt und vollkommen verängstigt bei dem Gedanken, was ich sagen und tun sollte, wenn ich Vater traf. Als ich in Kittys Zimmer trat, sah sie blaß und schwach aus. Cal kniete weinend an ihrem Bett. Es verstrichen einige Augenblicke, bis ich meine Enttäuschung, Vater nicht zu sehen, überwunden hatte. Dann kam der zweite Schock, als ich Kittys glückliches Gesicht sah. Sie lag in ihrem schmalen Bett und strahlte mich an. Warum bloß?
    »Dein Vater war hier«, flüsterte sie kaum hörbar. »Hat nach dir gefragt, Heaven; er hofft, dich bald zu finden. Er hat sich bei mir entschuldigt, für

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