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Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Titel: Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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strich einige Haarsträhnen glatt und schloß meine Gürtelschnalle.
    »Ich bin bereit«, sagte ich.
    »Ja, das bist du«, sagte Fanny. »Du warst immer schon bereit für diesen Tag«, fügte sie traurig hinzu. Für einen Augenblick tat sie mir leid, obwohl sie so unverhüllt eifersüchtig war. Fanny wollte immer Aufmerksamkeit und Liebe, aber die Art, wie sie beides zu bekommen versuchte, war falsch. Das würde vielleicht immer so bleiben.
    »Fanny, das Kleid steht dir sehr gut«, sagte ich versöhnlich. Wir waren in die Stadt gefahren und hatten ein hellblaues Kleid mit weitem Rock für Fanny als Brautjungfer ausgesucht. Aber sie hatte daran Änderungen vorgenommen. Sie hatte den Ausschnitt vergrößert, so daß man ihren Brustansatz sehen konnte, und das Oberteil enger gemacht. Es schmiegte sich nun hauteng an ihren Körper.
    »Wirklich? Meine Figur ist wieder gut, nicht wahr?« sagte sie und ließ ihre Hände von ihren Hüften nach oben bis zu ihren Brüsten gleiten. Dabei sah sie Randall lasziv an. Er errötete. »Selbst durch das Kinderkriegen habe ich meine gute Figur nicht verloren wie so viele Frauen.« Sie wandte sich an mich. »Randall kennt das kleine Geheimnis mit Darcy. Paß auf, Süße, daß nicht bald eine kleine Meute von Stonewalls deine Figur ruiniert!«
    »Ich will so schnell keine Kinder haben, Fanny«, erklärte ich.
    »So? Vielleicht hat Logan Stonewall da andere Vorstellungen. Maisie Setterton erzählte, er würde immer davon reden, daß er einmal eine große Familie haben wollte. Das stimmt doch, nicht wahr, Randall?«
    Ich wußte, Fanny brachte Maisie Setterton ins Gespräch, um mich eifersüchtig zu machen.
    »Nun, ich habe nicht genau…«
    »Ist schon gut, Randall«, sagte ich schnell. »Fanny sagt das nicht, um mich zu ärgern, nicht wahr, Fanny?«
    »Nein, natürlich nicht«, stotterte sie. »Ich erzähle dir nur, was Maisie gesagt hat.«
    »Aha!« Randall fing an zu lachen. Fanny merkte, daß wir über sie lachten.
    »Aber sie hat es gesagt«, beharrte sie. »Und wenn sie es mir nicht erzählt hat, dann war es jemand anders.« Ihr Lächeln wurde gekünstelt. »Egal. Mich erstaunt übrigens immer noch, daß du den Reverend die Trauung durchführen läßt.«
    »Ich habe da meine Gründe.« Insgeheim mußte ich lächeln.
    Fanny kannte diese Gründe. Reverend Wise hatte Fanny damals von Pa gekauft, sie zu sich genommen, sie geschwängert und dann das Kind als das von sich und seiner Frau ausgegeben. Ich hatte versucht, für Fanny das Kind zurückzukaufen, doch es war mir nicht gelungen. Fanny hatte mir meinen Mißerfolg nie vergeben. So teilten wir das dunkle Geheimnis der Herkunft des kleinen Mädchens. Nun wollte ich, wenn Logan und ich uns unser Jawort gaben, in die Augen von Reverend Wise schauen. Ich wollte die Worte ausbrennen, die er zu mir gesagt hatte, als ich zu ihm kam und Fannys Kind verlangte. Als wir uns stritten, hatte ich gesagt: »Sie kennen mich nicht.«
    Seine Augen hatten sich zu Schlitzen verengt und im Schatten seiner Lider geblitzt, als er sagte: »Du irrst dich, Heaven Leigh Casteel. Ich kenne dich sehr gut. Du bist der allergefährlichste Typ von Frau, den es auf der Welt gibt. Ein Mann wird dich lieben, weil du so schön bist, weil du einen solch verführerischen Körper hast, aber du wirst ihn hintergehen, weil du immer Angst hast, daß er dich hintergeht. Du bist eine Idealistin von der schlimmsten Sorte – eine Romantikerin. Geboren, um andere und dich selbst zu zerstören.«
    Ich wollte, daß er die andere Heaven Leigh Casteel sah. Er sollte erkennen, daß seine Voraussagen falsch, seine sündigen Weissagungen arrogant gewesen waren.
    »Du hast vielleicht deine Gründe«, grinste Fanny. »Aber ich versichere dir, der Reverend zieht eine große Nummer ab, wenn er dich und Logan traut. Ich kann es kaum abwarten.«
    »Gehen wir?« fragte ich.
     
     
    Der Gottesdienst war so, wie ich es mir erträumt hatte. Fast alle, die wir eingeladen hatten, waren auch da. Vier von meinen Schülern waren Ordner. Ich hatte sie ausdrücklich angewiesen, die Gäste in der Reihenfolge, wie sie eintrafen, zu ihren Plätzen zu führen. Damit umging ich ein ungeschriebenes Gesetz der Kirche. So saßen Leute aus den Bergen vorne zusammen mit Leuten aus der Stadt. Andere Stadtleute waren gezwungen, hinten mit denen aus den Bergen zu sitzen.
    Die Leute aus den Bergen lachten mich alle an mit Gesichtern voller Stolz und Begeisterung. Die Stadtleute schauten würdig, doch mit innerer

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